Tschechiens Handelsüberschuss schrumpft
Metrans-Umschlaghub in Česká Třebová. Foto: HHLA / Thies Rätzke

Tschechiens Handelsüberschuss schrumpft

Bedarf an ausländischen Maschinen und Konsumgütern steigt

Von Gerit Schulze / Germany Trade & Invest

Prag (GTAI) - Die Tschechische Republik ist eine sehr offene Volkswirtschaft mit einem starken Fokus auf Auslandsmärkte - vor allem in der Europäischen Union. Das Handelsvolumen entspricht über 170 Prozent der Wirtschaftsleistung. Dabei dominieren Autos, Kfz-Teile und Maschinen. Wegen des hohen Industrieanteils ist Tschechien ein wichtiger Importeur von Vorprodukten. Deutschland bleibt der mit Abstand größte Handelspartner, erzielt im Warenaustausch mit dem Nachbarland aber ein beachtliches Defizit.

Tschechiens Außenhandelsumsatz hat sich seit dem Beitritt zur Europäischen Union (EU) nahezu verdreifacht. Das Handelsvolumen erreichte 2017 erstmals einen Wert von über 300 Milliarden Euro. Drei Viertel des Warenverkehrs werden mit EU-Ländern abgewickelt.

Hoher Bedarf an Maschinen und Ausrüstungen

Der hohe Anteil des verarbeitenden Gewerbes an der Bruttowertschöpfung in Tschechien (über 27 Prozent) führt dazu, dass auf Maschinen, Ausrüstungen und Fahrzeuge die Hälfte des Handelsvolumens entfällt.

Seit 13 Jahren erzielt Tschechien hohe Überschüsse im Außenhandel. Wegen der hohen Einkommenszuwächse und dem gestiegenen Bedarf an Industrieausrüstungen und Automatisierungstechnik entwickeln sich die Importe allerdings zurzeit dynamischer als die Exporte. Der Handelsüberschuss war 2017 um 9 Prozent auf rund 16 Milliarden Euro gesunken. Dazu trägt die Aufwertung der Landeswährung bei.

Polen als Lieferland immer wichtiger

Deutschland ist traditionell der wichtigste Lieferant der Tschechischen Republik. Knapp 30 Prozent der Importe kommen aus dem Nachbarland. An dem Gewicht der Bundesrepublik hat sich in den vergangenen fünf Jahren kaum etwas geändert. Der hohe Bestand deutscher Direktinvestitionen zwischen Pilsen und Ostrava sorgt dafür, dass die Fabriken deutscher Unternehmen viele Vorprodukte von ihren Mutterwerken beziehen und damit die Importnachfrage stimulieren. Außerdem ist Tschechien ein bedeutender Lager- und Logistikstandort für deutsche Handels- und Industrieunternehmen, was zu beachtlichen Warenströmen über die Grenze führt.

Slowakei ist zweitgrößter Absatzmarkt

Bei Tschechiens Exporten dominiert ebenfalls Deutschland als Handelspartner. Ein Drittel der Ausfuhren geht dorthin. Auch das hängt mit der starken Rolle deutscher Investoren im produzierenden Gewerbe zusammen. Die Slowakei als zweitwichtigster Absatzmarkt profitiert von den historischen Verbindungen zwischen beiden Ländern.

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Der komplette Artikel auf der Webseite von Germany Trade & Invest: http://bit.ly/Tschechien_Aussenhandel


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