US-Online-Wahlkampf: Kamala Harris gewinnt breit an Community - Trump nur beim Pöbel

US-Online-Wahlkampf: Kamala Harris gewinnt breit an Community - Trump nur beim Pöbel

Seit Mitte Juli die KHive-Welle angerollt ist, beobachten wir ihre Dynamik – und haben uns Ende August auch einen Überblick verschafft.

Im Grundsatz scheint klar: Die MAGA-Trump-Anhängerschaft orientiert sich kaum in Scharen auf eine nicht-weisse Demokratin um. Stellt sich also für das innovative Harris-Wahlkampf-Team (spannender Artikel im Time Magazine ) die Frage, welche Communities lassen sich aktivieren und wo sind die grössten Hebelwirkungen um am Schluss den möglichst deutlichen –wir erinnern uns – Unterschied zu machen? Wir bieten hier nochmals den Überblick und einige smarte Ansätze.

Der Kampf um junge, andere Wähler: Instagram, TikTok und E-Mail

Kamala Harris hat auf Social Media einige Fortschritte gemacht, besonders bei jüngeren Plattformen wie Instagram, Facebook und TikTok. Dort gelingt es ihr, visuell ansprechende Inhalte zu platzieren und so eine jüngere Wählerschaft anzusprechen. Aber Harris verlässt sich nicht nur auf Social Media: Ihr Team nutzt den E-Mail-Newsletter intensiv, um ihre Unterstützer in Schlüsselmomenten wie TV-Debatten direkt zu mobilisieren. Diese Newsletter enthalten klare Aufrufe, zu spenden oder sich aktiv am Wahlkampf zu beteiligen – eine erfolgreiche Strategie, die ihre Community enger an die Kampagne bindet.

Trumps Online-Reduit: X und Rumble als Online-Schiess-Scharte

Donald Trump  hingegen konzentriert sich auf Plattformen wie X (ehemals Twitter) und Rumble, wo er in seiner traditionellen Wählerbasis breite Unterstützung findet. Das fühlt sich an, wie eine Art konservativer Online-Bunker mit Schiess-Scharte. Besonders Rumble, das oft als „Pöbel-Plattform“ bezeichnet wird, bietet Trump die Bühne, um mit provokativen Inhalten seine Anhänger zu mobilisieren. Hier erreicht er jene Gruppen, die sich von den Mainstream-Plattformen abwenden und sich auf unkonventionellen Kanälen Gehör verschaffen.

Mit Community-Arbeit aktivieren: Potenziale für die Harris-Kampagne

Um den Vorsprung in den letzten Wochen des Wahlkampfes weiter auszubauen, könnte das Harris-Team weitere Massnahmen ergreifen oder verstärken:

  • Exklusivere Inhalte in Newslettern: Exklusive Einblicke, Hinter-den-Kulissen-Material und noch klarere politische Ausssagen und Stellungnahmen. Das stärkt und aktiviert die Kernwählerschaft und die «Neuen» - sie haben allenfalls noch Lust und Kraft, sich zu engagieren.
  • Interaktion auf Social Media: Regelmäßige Q&A-Sessions und Livestreams, um die KHive-Community direkt einzubinden. Mitarbeit erhöht die Betroffenheit, das Involvement und damit den Ehrgeiz und Siegeswillen. Den braucht es bis auf die letzten Meter.
  • Kooperationen mit Influencern: Noch mehr gezielte Partnerschaften mit reichweitenstarken, politischen Influencern auf Instagram und TikTok.

Ob Harris ihre Online-Strategie erfolgreich weiter ausbaut, wird massgeblich davon abhängen, wie gut sie ihre Community in den entscheidenden Wochen mobilisiert. Trump setzt auf bewährte Taktiken, doch Harris könnte mit einer aktiveren Community-Arbeit überraschen.

Übrigens: In unserer ersten Online-Übersicht waren die Harris-Werte aufgrund eines Dezimalfehlers etwas zu positiv dargestellt. Die Zahlen sind hier korrigiert – die Grundaussagen bleiben stimmig.

Und: Wahlkämpfe waren bis anhin noch nicht unser Kerngeschäft– vielleicht lesen dies ja ihre Teams? Wir planen, bauen und supporten aber sehr gerne für Organisationen jeder Grösse wirksame, gut organisierte Kommunikations-Hubs (aka Newsrooms). 

BIld: official kamalaharris.com

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