Verlängerung: #5WochenkeineSchule und der #worklifeflow (Teil 8 von x)

Verlängerung: #5WochenkeineSchule und der #worklifeflow (Teil 8 von x)

Es geht in die Verlängerung - das haben wir sicher alle vermutet, aber wenn wir mal ganz ehrlich mit uns sind: nicht vor 5 oder 6 Wochen - da dachten wir alle wirklich, dass es nach den Osterferien wieder alles "normal" laufen würde. Spätestens mit Beginn der Osterferien dürfte aber den meisten von uns klar geworden sein, dass wir uns auf ein "new normal" einstellen müssen und dass das auch nicht zügig vor der Tür stehen wird. Bevor wir uns aber mit diesem "new normal" beschäftigen, finde ich wesentlich wichtiger, wie wir die Gegenwart gestalten - ist das das "current normal" oder das "interim normal" oder gar ein "there is no normal". Die Leopoldina hatte ja am 13. April eine Stellungnahme veröffentlicht (auch in meinem letzten Artikel erwähnt), die stark abweicht, von dem was die Politik nun in der letzten Woche beschlossen hat - auf der anderen Seite ist die Leopoldina auch (zu Recht) ob ihrer Zusammensetzung kritisiert worden:

  • bekannt ist die geschlechterspezifische Aufteilung: 2 Frauen & 23 Männer
  • ich hab mir auch mal die Mühe gemacht, die alle zu "bingen" und habe folgende Altersstruktur gefunden: wenn man die 3 abzieht, die zwischen 50 und 55 sind, bleiben 25% von 55 bis 60, 50% von 60 bis 70 und weitere 25% gar >70

Gut, dass die Politik deren Vorschläge nicht 1:1 durchsetzt. Diesen Montag hat der bayerische Staatsminister für Unterricht und Kultus Michael Piazolo einen offenen Elternbrief mit dem Titel "Corona-Pandemie – Öffnung der Schulen und Lernen zuhause“ über die Schulleiter an alle Eltern von Schulkindern geschickt. Grundsätzlich bekleckern die sich im Kultusministerium grad alle nicht mit viel Ruhm (kein Plan zur Digitalisierung, kein einheitliches Vorgehen und wohl auch kein Plan zur Umsetzung der beschlossenen Ideen). Aber man muss Ihnen zugute halten, dass sie sicher in ähnlichem Maße von Corona überrascht wurden wie wir alle und dass sie jetzt zumindest diese Kommunikation starten, die ganz undeutsch sagt "es gibt noch viele offene Fragen" aber halt auch sagt "wir arbeiten dran". Meine Kritik beschränkt sich daher darauf, grundsätzlich den Start der Digitalisierung verpennt zu haben und dieses "ist doof, wir haben noch nicht alle Antworten, aber wir kümmern uns" nicht früher kommuniziert zu haben. Die öffentliche Verwaltung an sich und Schulen im Besonderen sind nicht gerade Innovations-Brennpunkte - da braucht es etwas mehr Unterstützung für die Schulleiter und Lehrer, die halt auch heillos überfordert sind (und auf Ansagen vom Kultusministerium warten).

No alt text provided for this image

Die Grundschule meiner Tochter hat immerhin von Anfang an Arbeitsblätter, Verweise auf Arbeitshefte und Internet-Videos inkl. einem tagesbezogenen Wochenplan per Mail verschickt und auch kommuniziert, dass das datenschutzmäßig bedenklich aber aktuell auch furchtbar egal sei. Während der Osterferien haben sich die Lehrer abgestimmt (per Teams), wie sie den weiteren Unterricht strukturieren und haben auch selber kleine Tutorials für die Kinder gedreht und auf der Schulhomepage abgelegt. Zudem setzen sie als Ergänzung nun auch stark auf die Anton-App und Zahlenzorro ('tschuldigung: in dem Zusammenhang mußte das Bild einfach sein) und haben Boxen an der Schule für die fertigen Arbeitsblätter aufgestellt, wie auch neue ausliegen - denn: laut statistischem Bundesamt haben zwar 97% aller Haushalte ein Smartphone, aber nur 90% einen PC/Laptop/Tablet/Internetanschluß und vor allem nur 75% einen Drucker.

Und dann gibt es Lichtblicke, die ich vor allem dort nicht vermutet habe: in der Heimat meiner Frau im Siegerland hat eine Gesamtschule bereits sehr früh auf Digitalisierung gesetzt:

Aber auch dieser Best Practice entbindet uns als Eltern nicht davon, im Homeschooling einen sehr aktiven Part einzunehmen. Gut wenn wir die Unterstützung unser Arbeitgeber haben, um zumindest so arbeiten zu können, wie wir gerade müssen (die aktuelle Situation stellt nämlich eigentlich kein Homeoffice dar zumindest keinen #worklifeflow). Eine Freundin im öffentlichen Dienst hat von Ihrem Arbeitgeber Microsoft Teams auf ihrem privaten Laptop installiert bekommen und sich dann selber um Virenschutz etc. gekümmert. Der IT-Beauftragte lobt sie dafür - doch wie viele andere Beamte schaffen dieses und vor allem: wie viele verbeamtete Dienststellenleiter werden hier nach Corona in bekannte Muster zurückfallen.

No alt text provided for this image

Doch ich gebe die Hoffnung nicht aus, wir können beeinflussen "wie wir arbeiten wollen". Was wollten wir schon immer? Was verändert sich durch die Krise? Hier gibt es einen tollen Post von @Daniela Fink, an dem Ihr Euch mit Euren Kommentaren beteiligen könnt. Sitzsack und Kaffee sind für mich Bestandteil jeder Arbeitsumgebung - Krawatte hingegen braucht kein Mensch (war aber ein lustiger Spaß die letzten Wochen). Ganz besonders kann ich hier auch den LinkedIn Artikel von @Alex Ahom empfehlen - für mich einer der Experten zu Coworking in Deutschland. Was mir auch sehr gut gefällt ist die Work Thesis von vitra. die @Raphael Gielgen (im übrigen einer der Experten für New Work in Deutschland) in der letzten Woche geteilt hat.

In der WuV bin ich über einen tollen Artikel gestolpert, der beschreibt, dass das Büro ein Lagerfeuer braucht: "Die Leute werden bewusst zum Büro kommen so wie man sich um ein Lagerfeuer versammelt. Und damit wird der typische Büroarbeitsplatz – Tisch 1,60 Meter x 0,80 Meter mit Drehstuhl und Sideboard – endgültig zu den Dinosauriern gehören. Frischer Wind, der ein flexibles Kommen und Gehen ermöglicht und Infrastrukturen vorhält, die auf Interaktion und Kommunikation geeicht sind, werden Unternehmen nach Corona neue Erfolge sichern." Unser damaliger HR Chef bei Microsoft Deutschland @Markus Koehler und ich haben den gleichen Effekt im Rahmen unseres Umzugs nach München vor knapp 4 Jahren mit "Raucherpause ohne Rauch" beschrieben. @Manuel Pistner stellt gar die Frage #nomoreoffice - diskutiert doch einfach mit.

Was mich aber am wirklich am meisten freut mit Blick auf ein neues Arbeiten, ist dieser Post der KWS Group, die der erste Kunde im Microsoft Modern Workplace Accelerator waren und wir uns dabei ganz eng zum neuen Arbeiten ausgetauscht haben. In ihrem aktuellen LinkedIn Post sagen sie nicht nur #wekeephiring sondern promoten auch die Balance von Arbeit und Familie bei ihnen.

No alt text provided for this image

Weil seit dem Ausbruch von COVID-19 sich die Art und Weise, wie wir arbeiten und miteinander kommunizieren grundlegend verändert hat – privat wie auch im Arbeits- oder Schulalltag, haben meine PR-Kollegen in einem Work Trend Index zusammengestellt, wie sich die Arbeitswelt und auch das Lernen aktuell verändert und wie Menschen unsere Produktivitätslösungen nutzen. In diesem Blogbeitrag fassen sie die wichtigsten Ergebnisse für euch zusammen. Weiterhin haben wir in den Microsoft Workplace Insights einige weitere Tipps bereit gestellt - vor allem den Trend zu kürzeren Meetings:

Und noch mehr Tipps für die aktuelle Zeit geben @Marcel Prusko: Videos im HomeOffice drehen aber auch @Simone Giertz (über deren TEDtalk ich durch @Phillipine Spreer aufmerksam wurde: Why you should make useless things.

Im heute von @Niklas Sowa gepostetem Meetup zu Microsoft Teams (Teams Community Day) werden wahrscheinlich etwas andere aber sicher mindestes so hilfreiche Tipps gegeben. Zudem haben wir eine Live-Teams Serie „Business Continuity Talk” geschaffen, in der viele Kollegen einen kurzen Überblick über diverse Themen geben - nutzt die Zeit, da mal reinzuhören.

No alt text provided for this image

Was hat mich diese Woche aber am meisten bewegt? Was war mein Highlight? Was war Euer Highlight? Meines war ganz klar das #oneworldtogetherathome Konzert von globalcitizen.org von WHO und UN massiv unterstützt. Mich hat das Konzert massiv bewegt - weniger wegen der vielen Danksagungen an die Frontline Worker oder der Einblicke in die Wohnzimmer und Studios der Stars - nein: für mich ist das #OneWorld das ganz entscheidende gewesen. Globalisierung an sich ist was Gutes und wir machen gerade alle die gleiche Erfahrungen - keine Zeit für Schuldzuweisungen, keine Zeit für Lamentieren, keine Zeit für politische Machtspiele sondern Zeit für #einfachmachen! Wenn doch alle so einen Weitblick haben könnten und so einen Willen zum #einfachmachen, wie Bill und Melinda Gates.

Bereits Ende Januar haben wir den Launch unserer weltweiten AI for Health-Initiative angekündigt. Da die Welt ja seitdem eine andere ist, richten wir ab sofort alle Aktivitäten im Rahmen der Initiative unmittelbar auf den Kampf gegen die Pandemie aus und unterstützen seitens Microsoft dies mit einem Betrag von 20 Millionen Dollar. Hier könnt ihr mehr darüber erfahren, auf welche fünf Bereiche wir uns dabei schwerpunktmäßig konzentrieren werden.

Ein weiteres schönes Beispiel ist LinkedIn selber:

No alt text provided for this image

Über all die Schwierigkeiten, die wir mit Corona haben, sollten wir aber nicht unsere Umwelt vergessen: Morgen - am 22. April 2020 - begehen wir den 50. Earth Day. Hoffentlich wird das Anfahren der Weltwirtschaft nicht alle (erzwungenen) Erfolge des aktuellen Sabbaticals unser Erde zunichte machen - wir brauchen keine erneute Industrialisierung, sondern endlich eine reale Digitalisierung. 

Alle diese großen Themen unser Zeit müssen sind datengetrieben, bzw. werden nur gemeistert werden können, wenn wir auf eine neue Kultur der Daten setzen.

No alt text provided for this image

Digitalisierung findet aber genauso im Kleinen statt: über einen Zufall bin ich über den Blog von @Alexander Schirmer gestolpert, der seiner über 80-jährigen Oma ein Skype Video Phone System im Altersheim implementiert. Meine Eltern sind ebenfalls über 80 und leben seit einem Jahr in einer Wohnanlage für betreutes Wohnen in Hamburg. Aktuell macht mein Bruder den Einkauf , ein ex-Nachbar oder online Dienste wie Flaschenpost. Die Bestellungen der notwendigen medizinischen Rezepte erledigt mein Vater online und meine Mutter hat mich am Wochenende überrascht, als sie erzählte, dass sie virtuelle Museumstouren im Prado, im Louvre und einem deutschen Museum, dessen Name ich vergessen habe, gemacht hat. Ich bin mir sicher, dass sie da eine Ausnahme sind - aber beide Beispiele zeigen, wie wichtig IT Zugang für soziale Teilhabe ist - ein Nachtrag dazu: gerade hat mir meine Frau erzählt, dass ihre Mutter - meine 66-jährige Schwiegermutter - das Oberstufenprogramm der täglichen Alba Berlin Sportstunde mitmacht (und über Muskelkater klagt),

Vielen Dank, dass Ihr bis hierhin mit gelesen habt - mich hat selber wieder überrascht, wieviel neuer Input zum neuen Arbeiten in Zeiten von Corona und keiner Schule jede Woche zusammenkommt - hier wie gewohnt die Links auf die bisherigen Artikel:

 


Katharina Pirling

Verkäuferin und Rezeptionistin aus Leidenschaft; Auto-, Baumaschinen- und Gartenfan

4 Jahre

Das war gerade meine online Mittagspause, nach Hausaufgaben Betreuung nebst Kuchen backen. Vielen Dank für den informativen Artikel, Kay.

Maik Büdenbender

Export Sales Manager bei DCT Delta AG | Account Management | FTTX | GPON | Docsis | Hospitality |

4 Jahre

Diesmal ganz schön lang geraten, aber trotzdem gut 😁

Alexander Schirmer

Compliance von Menschen für Menschen 🤝

4 Jahre

Danke für den spannenden Artikel Kay Mantzel! Es freut mich, wenn mein Blogpost für Inspiration sorgt 🤗

Jörg Hambückers (HE/HIM)

Passionate about our planet, partnering and creating powerful solutions for the 21st century.

4 Jahre

"Über all die Schwierigkeiten, die wir mit Corona haben, sollten wir aber nicht unsere Umwelt vergessen:" Vollkommen richtig! #earthday #microsoftlife

Zum Anzeigen oder Hinzufügen von Kommentaren einloggen

Weitere Artikel von Kay Mantzel

Ebenfalls angesehen

Themen ansehen