Verpackungsdruck: Anforderungen an die Automatisierung steigen überall.
Verpackungsdruckereien weltweit holen bei der Industrialisierung der Produktion zu den westlichen Ländern stetig auf. Das gilt vor allem für die asiatischen Märkte, wo die Betriebe sich verstärkt mit einem wachsenden Kostendruck, Veredelungsgrad und Fachkräftemangel konfrontiert sehen - wie es in vielen Ländern zu sehen ist. Das hat Folgen für die Anforderungen an die Druckmaschinen sowie für den Wettbewerb insgesamt.
Wachsende Kaufkraft und höhere Einkommen treiben Automatisierung
Dass auch die asiatischen Märkte bei der Automatisierung der Druckproduktion aufschließen, das war absehbar. Das Bruttoinlandsprodukt und die Kaufkraft in der Region steigen kontinuierlich, letztere um 3,5% und in China sogar um 5 % pro Jahr. Der wachsende Wohlstand befeuert einerseits den Konsum, etwa von Kosmetika, Spirituosen und Zigaretten, die häufig in hochveredelten Verpackungen auf den Markt kommen. Die Kehrseite der Medaille: Auch die Lohnkosten und der Fachkräftemangel erhöhen sich stetig. Pläne wie die von Chinas Regierung, die Kosten der Verpackung in Relation zum Produktpreis zu deckeln, verstärken den Margendruck zusätzlich.
Datengesteuerte Abläufe und Assistenzsysteme auf dem Vormarsch
Die Verpackungsdruckereien müssen daher kosteneffizienter produzieren. Sie benötigen dazu zwar (noch) keine Peak-Performance-Automatisierung. Bestimmte Funktionen werden jedoch durchaus gebraucht. Und diese stehen dank eines Technologietransfers – etwa in der Speedmaster CX104 – auch bereit.
Intelligente Maschinen und automatisierte Logistik
In vielen Ländern werden die Druckmaschinen von Personal bedient, das ursprünglich keine Ausbildung im Druckbereich hat. Es werden daher Maschinen gebraucht, die manuelle Eingriffe auf das Nötigste reduzieren und den Bediener sicher durch den Druckprozess führen – sowohl am Maschinenleitstand als auch an den Druck-, Trocken- und Lackierwerken. Dort zeigen farblich gesteuerte LED-Leuchtstreifen dem Bediener, was die Maschine gerade macht (z.B. Gutbogendruck), und wann er selbst tätig werden muss.
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Damit der Materialfluss mit dem höheren Durchsatz mithalten kann und die Materialien rechtzeitig bereitstehen, wird auch die Logistik im Drucksaal zunehmend automatisiert. Ein Beispiel: Paletten mit Druckbogen werden automatisch mit fahrerlosen Transportsystemen zur Druckmaschine und zur Stanze transportiert. Voraussetzung ist das Einbinden der Maschine in den Logistikworkflow der Produktion.
Sonderkonfigurationen und schneller Lachwechsel gefragt
Der Kostendruck lässt auch die Nachfrage nach Sondermaschinen für die Inline-Veredelung steigen. So hat Heidelberg von der Speedmaster CX104-Baureihe bereits lange Konfigurationen mit zwölf und mehr Werken ausgeliefert, die z.B. Applikationen wie Lackauftrag, Kalttransfer und Prägen in einem Durchgang realisieren. Im Kommen ist auch die Integration von Inkjet-Modulen für das Aufbringen von QR-Codes, die z.B. in China zum Bezahlen per Smartphone bereits weit verbreitet sind.
Die Kombination verschiedener Lackeffekte auf einer Verpackung erhöht die Anzahl der Lackwechsel und somit den Druck, die Rüstzeiten zu minimieren. Bei der Speedmaster CX104 erleichtert daher XL-Technologie im Lackierwerk das Umrüsten. So kann jetzt eine einzige Person die Rasterwalze wechseln – und das um bis zu 75 Prozent schneller als zuvor. In der Praxis bedeutet das bis zu 20 Minuten hinzu gewonnene Produktionszeit.
Weltweite Marktdynamik
Der Automatisierungsgrad weltweit und besonders in der asiatisch-pazifischen Region nimmt stetig zu. Die Marktdynamik deutet darauf hin, dass eine beträchtliche Anzahl von Verpackungsdruckereien schnell aufholt, insbesondere in China.
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Der Artikel ist auch in Englischer Sprache veröffentlicht: Packaging Printing – Automation requirements on the rise all over the world | LinkedIn