Viele Unternehmen sind mit ihren Frauennetzwerken unzufrieden. Ist „mehr Männer“ wirklich die Antwort?
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Viele Unternehmen sind mit ihren Frauennetzwerken unzufrieden. Ist „mehr Männer“ wirklich die Antwort?

Eine neue Studie hat untersucht, warum sich in vielen Unternehmen zunehmend Männer in Frauennetzwerken engagieren sollen. Der Forschungsbericht zeigt, woran aktuelle Bemühungen scheitern, dass andere Ansätze erforderlich sind, um Netzwerke zu stärken und bietet Unterstützung dabei, die Strategie zu überarbeiten.

Viele Unternehmen sind mit den Ergebnissen ihres Frauennetzwerks unzufrieden. Sie hoffen, durch die Beteiligung von Männern bessere Resultate zu erzielen. 77 Prozent der Personal- bzw. Netzwerkverantwortlichen möchten, dass sich mehr Männer in der Gruppe engagieren. Die Männer selbst haben daran allerdings wenig Interesse. Selbst in den sogenannten „Gender-Netzwerken“, die sich um die Belange von Männern und Frauen kümmern, sind Männer laut 83 Prozent der Befragten unterrepräsentiert. Die wichtigsten Gründe: (1) keine attraktive Proposition sich zu beteiligen, (2) keine Lust, sich für alles verantwortlich machen zu lassen, was im Unternehmen aus Sicht der Mitglieder falsch läuft und (3) fehlendes Bewusstsein bzw. geringes Interesse, sich als Sponsor für Frauen im Unternehmen zu engagieren

Fehlende Männer sind jedoch für die meisten Netzwerke kaum das einzige Problem: Trotz einer langen Liste gewünschter Ergebnisse sind die Budgets oft mager, und bei jedem fünften Netzwerk ist keine finanzielle Unterstützung vorhanden. Zudem fehlen meist relevante Messkriterien, die es ermöglichen, Ergebnisse systematisch zu kontrollieren und damit Strategie und Agenda weiterzuentwickeln.

Ein weiterer wichtiger Aspekt: auch die Mitglieder haben unterschiedliche Bedürfnisse. Während 73 Prozent der Millennials (geboren zwischen 1981 und 1997) sich gemischte Netzwerke wünschen, gilt das nur für 61 Prozent der Frauen der Gen X (1965 – 1980) und bei den Baby Boomer (1946 – 64) bliebe gleich die Mehrheit lieber unter sich. Anzunehmen, dass reine Frauennetzwerke damit ein Auslaufmodell sind, wäre allerdings vorschnell. Verwandte Untersuchungen zeigen, dass die Sichtweise weniger von der Generationszugehörigkeit als von Alter und der Erfahrung geprägt wird. Die Frage, ob klassische Frauenzirkel tatsächlich überholt sind, kann daher letztlich nur die Zukunft beantworten.

Der Bericht „Unconsciously Biased: Employee Networks 4.0“ basiert auf einer globalen Untersuchung mit über 1700 Befragte aus 58 Ländern von D&I Strategy and Solutions und dem Inclusion Institute. Die vollständige Studie steht hier zum Download bereit.

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