In vier Schritten zur erfolgreichen Strategie

In vier Schritten zur erfolgreichen Strategie

Mit nur wenigen Leitfragen und vier Schritten kann eine erfolgsversprechende Strategie entwickelt werden.

Jede Organisation – vom internationalen Konzern bis zum lokalen Verein – braucht ein Ziel und einen Weg. Das heisst, jede Organisation hat zumindest eine implizite, unausgesprochene Strategie. In vier Schritten kann die Strategie auch explizit gemacht und festgehalten werden, sodass sich alle Mitstreiter:innen daran orientieren können.

Die vier Schritte der Strategieentwicklung

Die aktive Auseinandersetzung mit Strategie lohnt sich. Und dafür gibt es ein paar einfache erste Schritte mit ein paar beispielhaften Fragestellungen:

  1. IST-Analyse: Wo stehen wir heute? Wo sind wir stark? Wo nicht? Was beschäftigt uns oder wo tut es weh? Wo besteht Handlungsbedarf? Wo unterscheiden wir uns am meisten von Mitbewerbern? Welche Kunden, Produkte oder Dienstleistungen sind gegenwärtig die profitabelsten oder relevantesten? Das Strategie Handbuch bietet einige Methoden und Werkzeuge, die hier zum Einsatz kommen können.
  2. SOLL-Analyse: Was ist unser Ziel? Wo wollen wir hin? Was sind unsere Ambitionen? Welche Kunden möchten wir bedienen? Auch hier können wir uns bei den Methoden im Strategie Handbuch bedienen.
  3. Umsetzungsplan: Wie erreichen wir das Ziel? Auf welche zwei, drei Massnahmen sollten wir fokussieren? Was ist unser «Nordstern» (mehr dazu unten)? Wer muss welche Rollen einnehmen? Wie vermitteln wir die Strategie? Wie gestalten wir den Veränderungsprozess? Wie messen wir den Erfolg?
  4. Umsetzung: Wurden die Massnahmen tatsächlich angepackt und umgesetzt? Müssen wir die Planung basierend auf neuen Daten und Informationen anpassen?

Es ist wichtig, alle vier Schritte zu durchlaufen, sonst entsteht Frustration. Und dies passiert leider öfter, als man vielleicht annehmen würde. Die gute Nachricht ist: Wir können alle selbst steuern, ob aus einem Strategieprozess nur ein weiterer Papiertiger entsteht (wenn nach Schritt zwei oder drei gestoppt wird) oder ob wir tatsächlich die Veränderung hin zu einer besseren Zukunft anstossen und umsetzen.

Strategieentwicklung in vier Schritten nach Thierry Kneissler und Sparkr. Illustration von Sparkr (

Fünf Leitfragen für die Strategie

Einige Leitfragen wurden oben bereits erwähnt. Diese können angereichert werden durch Leitfragen vom erfolgreichen amerikanischen Manager A.G. Lafley angewendet und sind im gemeinsam mit Roger L. Martin verfassten Buch «Playing to Win: How Strategy Really Works» ausführlich erläutert. Diese Leitfragen sollen zu strategischen Entscheidungen, Priorisierungen und Aktivitäten führen und lassen sich problemlos innerhalb den obigen vier Schritten einfügen:

  • Was ist unsere Ambition?
  • In welchem Bereich wollen wir aktiv sein – und wo nicht?
  • Wie sind wir in diesem abgesteckten Bereich oder Markt erfolgreich? Wie wollen Sie gewinnen?
  • Welche Kernkompetenzen benötigen wir für den Erfolg?
  • Welche Management-Systeme müssen etabliert werden für den Erfolg?

Ambition

Die Ambition ist eng verwandt mit der SOLL-Analyse, wo Visionen und Ziele formuliert werden. An dieser Stelle könnte ebenfalls die Frage nach dem Wieso und den Werten hinzugefügt werden. In der Regel könnte die Ambition einem Schema folgen wie beispielsweise «Wir sind überzeugt, dass die Zeit unserer Kunden das höchste Gut ist. Deshalb wollen wir unsere Kundennähe maximieren und den Kunden mit effizienten und radikal einfachen Prozessen verlässliche Qualität liefern».

Bereich und Markt

Mit dem Bereich oder Markt ist gemeint, dass man sich im Klaren sein muss, welche Kunden man ansprechen will, in welchen Ländern oder Regionen man aktiv sein will, in welcher Thematik man sich positionieren will etc. Genauso wichtig ist auch die Fokussierung, in gewissen Märkten nicht aktiv zu sein, sodass man sich mit seinen beschränkten Ressourcen nicht verzettelt. 

Dies wird im Strategie Handbuch am Anschauungsbeispiel von IKEA erläutert, welches unten kurz angesprochen wird.

Wie wollen Sie gewinnen?

Die Frage nach dem Wie (im englischen Original: «How to win?») ist natürlich stark verwandt mit dem oben erwähnten Umsetzungsplan (Schritt 3 von 4). Und dieser ist zentral, denn viel zu oft hat eine Organisation eine Vision oder ein Zielbild formuliert, hört dann aber auf. 

Ohne die Übersetzung der abstrakten Strategie in konkrete Massnahmen wird keine Strategie jemals erfolgreich sein und Wirkung entfalten können.

Als Antwort auf die Frage, wie man gewinnen will, entsteht ein ganzes System aus strategischen Massnahmen, Aktivitäten und Entscheidungen. Dazu gehören beispielsweise gewisse Eigenschaften, die Produkte haben müssen, oder bestimmte Partnerschaften, die etabliert werden müssen. 

Das strategische Aktivitätssystem ist eine möglichst einzigartige, synergiereiche Ansammlung von Entscheidungen und Antworten auf die Frage, wie wir gewinnen wollen. Das ist wichtig und zielführend, um herauszufinden, wo es sich lohnt viel zu investieren oder sich auf eine höhere Komplexität einzulassen – und wo nicht. Als Anschauungsbeispiel wird das strategische Aktivitätssystem von IKEA im Strategie Handbuch erläutert.

Das Aktivitätssystem vom Beispiel IKEA basierend auf Michael Porter. Illustration von Sparkr (

Kompetenzen

Die Kompetenzen sind ausschlaggebend für den Erfolg. Hier lohnt sich die Auseinandersetzung mit der Frage, welche Ressourcen oder Kompetenzen wir schon intern zur Verfügung haben, welche wir noch zusätzlich benötigen und wie aufwändig es ist, diese zu entwickeln. 

Nicht alle Kompetenzen muss man im Haus haben. Man könnte sich zum Beispiel fragen, ob man gewisse IT-, Marketing- oder andere Kompetenzen bei sich intern haben muss oder hierfür mit einem externen Partner zusammenarbeitet, weil die Fähigkeiten nicht zu den Kernkompetenzen gehören.

Management Systeme

Mit den Management Systemen sind interne Prozesse gemeint. Dazu gehören z.B. die Fragen, wie der Strategieerfolg regelmässig gemessen werden kann, welche Organisationsstruktur am passendsten ist für die Strategie etc.

Gehen Sie iterativ vor

Das iterative Vorgehen beim Strategieprozess ist wichtig. Die oben vorgestellten Leitfragen können also nicht ohne weiteres linear beantwortet werden. Die Antwort auf eine Frage kann einen Einfluss auf eine vor- oder nachgelagerte Frage haben. Man muss also flexibel zwischen den Fragen hin und her springen.

Das Beantworten der fünf Leitfragen ist ein nicht-linearer, iterativer Prozess. Dieses Vorgehen ist in folgender Grafik illustriert.

Leitfragen für die Strategieentwicklung. Illustration von Sparkr (

Das Strategie Handbuch

Dieser Beitrag ist Teil einer Serie zum Thema Strategieentwicklung. Alle Beiträge der Serie sind in einem kompakten Handbuch zum kostenlosen PDF-Download verfügbar.

Das Strategie Handbuch bietet nützliche Grundlagen, Methoden und Leitfragen für den Strategieprozess.

Das Buch komprimiert die Kernaussagen diverser Strategieklassiker, Erfahrungswerte zahlreicher Strategieexperten und eigene Erfahrungen von Sparkr auf 35 PDF Seiten und bietet auch einige nützliche Illustrationen und Grafiken. Das Strategie Handbuch von Sparkr steht Ihnen hier kostenlos als PDF-Download zur Verfügung.

Das kompakte Strategie Handbuch auf


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