Vom Triathlon ins Vorstandszimmer: Lektionen in Führung und Strategie
AUDI Triathlon Ingolstadt

Vom Triathlon ins Vorstandszimmer: Lektionen in Führung und Strategie

Als lizenzierter Triathlon-Trainer und unabhängiger Berater mit einem besonderen Schwerpunkt auf Führung, Change und Strategie kann ich die tiefgreifenden Parallelen zwischen der Welt des Leistungssport und der Geschäftswelt aus erster Hand beobachten. Der Weg von der Startlinie eines Triathlons bis zur Ziellinie verkörpert Resilienz, Strategie und kontinuierliche Verbesserung – Qualitäten, die in der Unternehmenswelt gleichermaßen für den Erfolg entscheidend sind.

Im Triathlon hängen Sieg und Niederlage von der Fähigkeit des Athleten ab, drei verschiedene Disziplinen zu meistern, sich auf wechselnde Bedingungen einzustellen und physische sowie mentale Barrieren zu überwinden. Es erfordert akribische Vorbereitung, strategisches Pacing und ein unerschütterliches Engagement für die eigenen Ziele. Jedes Rennen ist eine wichtige Lektion in der Bewertung eigener Stärken und Schwächen, der Festlegung realistischer, aber herausfordernder Ziele und der Ausführung eines Plans mit Präzision und Flexibilität.

Vom Manager zum Coach

Daraus ziehe ich eine überzeugende Parallele zur Führungs- und Strategiearbeit in Unternehmen. So wie ein Triathlet in Schwimmen, Radfahren und Laufen versiert sein muss, muss eine Führungskraft vielseitig sein, fähig, die Komplexitäten von Management, Innovation und Ausführung zu navigieren. Die Notwendigkeit der Anpassungsfähigkeit im Sport spiegelt die geschäftliche Notwendigkeit wider, Strategien in Reaktion auf Marktdynamiken zu ändern. Darüber hinaus sind die durch den Sport geschulte Ausdauer und Resilienz von unschätzbarem Wert für Führungskräfte, die vor der Marathonherausforderung stehen, ihre Organisationen zum langfristigen Erfolg zu führen, insbesondere in turbulenten Zeiten.

Das Coaching-Paradigma im Leistungssport, das darauf ausgerichtet ist, das Potenzial eines mündigen Athleten freizusetzen und ihn durch personalisierte Trainingspläne zu leiten, spiegelt die sich wandelnde Rolle von Führungskräften in der Geschäftswelt wider. Heute, mehr denn je, sind erfolgreiche Führungskräfte zunehmend Coaches, die eine Kultur des kontinuierlichen Lernens fördern, ihre Teams ermächtigen neue Wege zu gehen, sich anzupassen und so zu wachsen. Sie stellen mehr Fragen, statt direkt Antworten und Anweisungen zu geben, unterstützen statt zu urteilen und fördern die Entwicklung statt einzelne Aktionen zu diktieren – und läuten damit eine neue Ära der Führung ein, die Wachstum und Lernen ebenso schätzt wie Leistung.

Während ich täglich durch die komplexen Herausforderungen sowohl im Leistungssport als auch in der Geschäftswelt manövriere, bietet die Konvergenz dieser Disziplinen unschätzbare Einblicke und Inspiration. Eine Coaching-Mentalität zu übernehmen, Anpassungsfähigkeit zu fördern und sich dem kontinuierlichen Verbesserungsprozess zu verpflichten, sind nicht nur Strategien zum Gewinnen von Rennen, sondern auch zum Erreichen geschäftlicher Ziele.

Der Coach läuft nicht selbst - er hilft, Träume zu realisieren

Abschließend lehrt uns die Reise vom Triathlon ins Vorstandszimmer, dass das Wesen von Führung und Erfolg die Grenzen von Sport und Geschäft überschreitet. Es geht doch eigentlich immer darum, eine Vision zu setzen, Engagement durch Inspiration zu erzeugen und mit gutem Beispiel voranzugehen – ob am Beckenrand oder in der Unternehmenswelt. Während wir nach Exzellenz in unseren jeweiligen Bereichen streben, sollten wir nicht vergessen, dass Motivation , strategisches Denken und Widerstandsfähigkeit grundlegende Bausteine sind, die es uns ermöglichen, unser Potential überhaupt erst voll auszuschöpfen. Mit Spaß und Freude - statt Druck und Befehl.

Passend dazu ist der aktuelle Beitrag "The Leader as Coach" aus der Havard Business Review von Herminia Ibarra und Anne Scoular - eine inspirierende Lektüre.

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