WACHSTUM braucht HALTUNG. Krise auch.
Wir beschäftigen uns mit dem Thema Wachstum auf grundsätzlicher, systemischer, personaler, sozialer und ökonomischer Ebene. Mit dem Leitmotiv "Wachstum braucht Haltung" begleiten wir Unternehmen, Institutionen und Organisationen in Veränderungsprojekten mit dem Ziel der nachhaltigen Transformation. Wir sind der Überzeugung, das Wachstum unter begrenzten Ressourcen nur gelingen kann, wenn Wachstum aus einer entsprechenden Haltung betrachtet wird. Diese Haltung rückt den Menschen, seine Potentiale und Werte in das Zentrum.
Eine unserer zentralen Aufgaben in den Veränderungsprojekten ist die Haltungsveränderung. Wir leben in einem Gesellschaftssystem dessen Credo die "Von Allem immer MEHR" - Haltung ist. Diese wird flankiert von der Jederzeit-Verfügbarkeit, also einem "Alles immer JETZT". Diese Haltungen haben stark negative Konsequenzen, sowohl auf personaler wie auch auf gesellschaftlicher Ebene. Wenn wir diese überall spürbaren Konsequenzen auflösen wollen, braucht es eine Änderung der inneren Haltung.
Was verstehen wir unter innere Haltung? Gemeinhin wird innere Haltung auch als Geisteshaltung, Grundeinstellung oder Gesinnung beschrieben. Wir gehen da einen Schritt weiter und stimmen mit Christiane Woopen, die Vorsitzende des Europäischen Ethikrates, überein:
"Eine Haltung zu haben bedeutet für mich, aus einer Grundüberzeugung heraus zu handeln, die die ganze Person umfasst, also ihren Körper, ihren Geist und ihre Gefühle. Eine Haltung besteht nicht aus einer konkreten Regel wie „Du sollst nicht töten“, sie ist vielmehr eine Handlungsdisposition, die sich im Laufe des Lebens und Erlebens einer Person, also im individuellen Lebensvollzug, entwickelt. Die Grundüberzeugung lautet dann zum Beispiel, dass Leben etwas äußerst Wertvolles ist. Und das führt dann zur Handlungsdisposition, Leben zu schützen und zu bewahren, ohne vorher darüber jetzt eigens nachzudenken.“ (Christiane Woopen).
Wie erkennt man die eigenen, inneren Haltungen? Und lassen sich diese verändern, wenn viele Haltungen zumeist eine unbewusst bleibende Einstellung des Egos zur Welt ist?
Antworten und ganz pragmatische Wege hierzu bietet das embodiment, mit dem wir seit Jahren in all unseren Workshops, Trainings und auch Vorträgen arbeiten. Die Neurowissen-schaft belegt hier, was alte Meister des Yogas und der Kampfkünste bereits seit Jahrtausenden wissen: Jede innere Haltung, also jede Einstellung, die wir zu uns selbst, zu einem Gegenüber, zu einer Situation oder einem Thema einnehmen, manifestiert sich, zeigt sich unmittelbar in der äußerlichen Körperhaltung. Und jede Körperhaltung wiederum beeinflusst unsere innere Haltung und damit unsere Art zu Fühlen, zu Denken und zu Handeln. Hier entfernt sich die Wissenschaft (sowohl Psychologie, Soziologie, Neurologie etc.) erstmals von dem Weltbild des Menschen als Reiz-Reaktionssystem und wendet sich hin zum Menschen als einem ineinander verschränktem, wechselseitig beeinflussendem "System".
Erst wenn wir uns unserer Haltung durch das bewußte Wahrnehmen der Körperhaltung vergegenwärtigen, erfassen wir das Ausmaß der Unbewusstheit. Nur auf dieser Grundlage und mit der Arbeit mit dem Körper lassen sich Veränderungen im Verhalten bewirken. Schließlich kommt verHALTEN von HALTUNG.
Warum bedarf es auch in der aktuellen Krise an Haltung?
Diese Krise ist auch ein Ergebnis der Haltungslosigkeit in der Gesellschaft bzw. der bereits o.g. Immer-Mehr-Konsumhaltung. Jetzt allerdings werden wir auf uns selbst zurückgeworfen. Jeder Einzelne. Diese Zurückgeworfenheit auf das eigene Selbst ist für viele das eigentlich Beängstigende. Der Blick auf zentrale Fragen des Lebens (Wer bin ich? Was will ich? Was kann ich? Was erfüllt mich mit Sinn?) und auf die Vergänglichkeit kann nun nicht mehr durch Konsum verstellt werden. Das embodiment öffnet in dieser Krise den Raum zur Rückverbindung mit dem eigenen Selbst. Die eigene Geisteshaltung wird durch den Körper sichtbar, erfahrbar. Veränderungen in der inneren Haltung werden über den Körper erlernbar. Erst auf dieser unmittelbaren Ebene des Seins zeigt sich, was Selbstwahrnehmung, Empathie oder Leadership tatsächlich bedeuten.
Wenn nun der Blick für die existentiellen Fragen an Klarheit gewinnt und das embodiment als Transmitter von Haltungen genutzt wird, kann dies der Nährboden für ein Wachstum als Mensch, als geistig-spirituelles Wesen sein.
Vielleicht wird uns bewusst, wie kostbar die in den letzten Jahrhunderten hart errungene Freiheit für unsere Gesellschaft ist und dass es für Jeden eine Verantwortung gegenüber seinem höheren Selbst und zugleich der Gesellschaft gibt, diese Freiheit zu nutzen, um seine Potentiale zur vollen Entfaltung zu bringen.
WACHSTUM braucht HALTUNG. Krise auch.