Waldsterben 2.0 - JETZT was tun!

Wer von euch erinnert sich an die 1980er und 1990er Jahre? Das Wort Waldsterben war damals so präsent wie heute die globaler gefasste Klimaverschmutzung. Landwirtschaft, Verkehr und Industrie stießen Stickoxide und Schwefeldioxid in die Luft, die als saurer Regen zurückkamen. Darunter litten insbesondere die Wälder. Die damals ergriffenen Maßnahmen gegen die Luftverschmutzung, halfen kurzfristig, das Waldsterben durch Luftverschmutzung zu stoppen. Laut der Umweltorganisation NABU hat sich der Schwefeldioxid-Ausstoß seit 1982 auf ein Zehntel reduziert. Der Stickoxid-Ausstoß um 40 Prozent.

Waldsterben geht heute anders

Heute zerstören Waldbrände in Kalifornien, Südeuropa und Australien jährlich abertausende Quadratkilometer Wald. Schlimmer ist nur noch die massive Flächenabholzung der Staaten im Amazonasgebiet. Damit unsere Schweine und Hühner in einer lebensverachtenden Massentierhaltung unnatürlich schnell heranwachsen, wurden die Anbauflächen für Sojabohnen seit den 2000er Jahren allein in Brasilien mehr als verzehnfacht. 46.000 Quadratkilometer Regenwald wurden hier seither abgeholzt oder brandgerodet. Ein Ende ist nicht in Sicht wie die Fachzeitschrift "Nature Sustainability" schreibt:

"Die weltweite Sojaproduktion wird Prognosen zufolge bis 2050 um 50 Prozent zunehmen, was eine zusätzliche Anbaufläche von 20 Millionen Hektar erfordert – ein Großteil davon wird voraussichtlich in Südamerika entstehen.“

Das können wir so nicht geschehen lassen, denn Wald bedeutet (Über)-Leben!

• Wälder sind die "Lungen der Erde" und sie sind unersetzbar. Ihre Fotosynthese bindet schädliches Kohlenstoffdioxid (CO2) und setzt dafür Sauerstoff frei (wir erinnern uns: Biologieunterricht, 5. Klasse 😊). Allein der deutsche Wald entlastet die Atmosphäre um mehr als 52 Millionen Tonnen Kohlenstoffdioxid.
• Wald ist ein natürlicher Wasserfilter. Beim Durchsickern der verschiedenen Bodenschichten des Waldbodens wird Regenwasser gefiltert und fließt in unser Grundwasser. Aus diesem Grund- und Quellwasser speisen wir rund 70 Prozent (!) unseres Trinkwassers.
• Das Ökosystem Wald ist allein in Deutschland der Lebensraum von etwa 1.200 Pflanzen- und mehr als 6.500 Tier- und Insektenarten. In Tropenwäldern wie dem Amazonas oder Indonesiens ist es ein Vielfaches mehr. Jeder abgeholzte Quadratmeter treibt das Artensterben voran. Jede Spezies hat jedoch ihre Aufgabe im Kreislauf unseres Lebens. Stirbt eine aus, werden andere übermächtig oder sterben ebenfalls aus.

Wald bedeutet Gesundheit!

• Untersuchungen haben gezeigt: Ein mehrstündiger Waldbesuch senkt den Anteil des Stresshormons Cortisol im Blut deutlich herab. 
• Waldluft enthält geringe Staubteilchen und einen hohen Sauerstoffgehalt. Zudem die chemischen Botenstoffe Terpene. Diese sollen Studien zufolge körpereigene Abwehrzellen aktivieren.
• Ein Aufenthalt im Wald stärkt darüber hinaus das Herz-Kreislauf-System, indem Pulsfrequenz und Blutdruck nachweislich sinken.

Was tun gegen das Waldsterben im Jahre 2022?

5 praktische Tipps für JEDERMANN. Lasst uns HEUTE beginnen, am Tag des Waldes!

1. Papierverbrauch drastisch reduzieren! Privat wie im Büro - und wenn, dann Recyclingpapier nutzen. 
2. Bei Soja auf europäische Bio-Erzeugnisse umsteigen. 
3. Fleischkonsum einschränken und auch hier möglichst Bio kaufen (das wird bezahlbar, wenn man den Fleischkonsum insgesamt reduziert). Auf ‚Argentinisches Rinderfilet‘ (u.ä. Produkte aus dem Amazonas/ aus Übersee) komplett verzichten!
4. Wald-Pate werden! Damit unterstützen Sie den Kauf von Waldstücken sowie Schutzprojekte für Wälder, Tiere und Pflanzen. 
5.  Bäume pflanzen fürs Klima! Entweder selbst – oder durch Unterstützung entsprechender Umweltorganisationen (eine Liste von 15 empfehlenswerten Organisationen bietet Utopia)
6. Darf ergänzt werden!

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