Warum eine Atempause gerade jetzt so wichtig ist
Zwei Themen habe ich in diesen wahrlich „verrückten“ Zeiten für mich wieder neu entdeckt: Stille und Atem. Wenn es im Außen zu anstrengend ist, gönne ich mir eine echte Atempause.
Stille im Alltag bedeutet innehalten, Luft holen, auch: sich inspirieren lassen.
Gerade jetzt nehmen wir uns dafür oft zu wenig Zeit. Stille auszuhalten ist schwer. Wir werden ständig mit Informationen versorgt und das ist grundsätzlich gut so. Aber wir können uns dem meistens auch nur schwer entziehen. Und zusätzlich glauben Viele, sich zu allem äußern zu müssen, gefragt oder ungefragt, qualifiziert oder nicht...
Stille bedeutete für mich gerade jetzt immer wieder Medien-Diät und schweigen zu dürfen. Und alle fünf Sinne nicht nur beieinander zu haben, sondern bewusst wahrzunehmen.
In diesem Moment des Wandels widme ich mich endlich wieder mehr der Wahrnehmung und auch der bewussten Kontrolle meines Atems. Und stelle wieder einmal fest, wie wohltuend und reinigend die verschiedenen Atemvariationen sein können. Übungen dazu finden Sie in meinem Buch „Mit Stimme zum Erfolg“ und zum Anhören auf der Webseite des Beck-Verlags.
Man muss nicht, so wie ich, Yoga und Meditation lieben, um im Alltag davon zu profitieren: Die bewusste Verlangsamung des Atems z.B. schafft verlässlich Ruhe und Klarheit, das Gegenteil von Hektik und Angst. Unverzichtbar auch bei Redesituationen, Lampenfieber oder Stress. (Atemübung 3)
Die beschleunigte, kraftvolle Ausatmung dagegen belebt und bringt Dynamik. Das ist ganz wunderbar, wenn man müde oder unkonzentriert ist. Beides schafft einen klaren Kopf und Lebendigkeit. (Atemübung 4)
„Im Atemholen sind zweierlei Gnaden:
Die Luft einziehen, sich ihrer entladen;
Jenes bedrängt, dieses erfrischt;
So wunderbar ist das Leben gemischt...“
(J.W. v. Goethe, aus dem "West-östlichen Divan")
Ich behaupte ja gerne, dass der Atem der verlässlichste Partner ist - wenn man ihn - wie in der Partnerschaft mit einem Menschen - nicht nur als selbstverständlich hin-, sondern ihn immer wieder auch bewusst wahrnimmt und wertschätzt!
In jedem Fall lohnt sich der bewusste Umgang mit dem eigenen Atem
Wer über eine gute Atemtechnik und eine dadurch gut trainierte Atemmuskulatur verfügt, hat es nicht nur bei Reden und Präsentationen, sondern auch im Leben ganz allgemein und in so herausfordernden Zeiten leichter. Damit es Ihnen nicht „den Atem verschlägt“ oder Ihnen „die Luft ausgeht“, gönnen Sie sich immer wieder bewusste Atempausen wie auch Trainingseinheiten für die Atemmuskeln. Damit auch Sie „einen langen Atem“ haben, der gerade in dieser Phase unseres (Über)Lebens so wichtig ist!
Atem ist Leben - und Leben ist Atem.
Atem ist Stimme - und Stimme ist Atem.
Die Autorin:
Nicola Tiggeler ist ausgebildete Opernsängerin, Schauspielerin, diplomierte Gesangslehrerin und seit 2010 Designated Linklater Voice Teacher. Sie steht seit über 25 Jahren vor der Kamera oder auf der Bühne und wurde der breiten Öffentlichkeit in der Rolle der Barbara von Heidenberg in der TV-Serie „Sturm der Liebe“ bekannt. Als Dozentin für Sprechtechnik lehrte sie zudem an verschiedenen Hochschulen, unter anderem an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg und München. 2016 erschien ihr Ratgeber „Mit Stimme zum Erfolg“ im H.C. Beck Verlag, München, 2019 folgte die zweite Auflage. In ihrem vierteljährlichen E-Mail-Newsletter veröffentlicht sie Tipps rund um die Stimme, Kino, Literatur und Musik.
www.stimmeundsprechen-muenchen.de
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11 MonateNamaste Nicola Tiggeler - Stimme und Sprechen München 🙏🏼 Deine erfrischenden Gedanken erinnern mich daran, wie kraftvoll eine Atempause sein kann! Es ist wahr, Ruhemomente sind in unserer rasanten Welt oft ein rares Gut. 🌍 Und die Anmut des Atems so schön von Dir beschrieben – wow! Du erwähnst ganz interessant verschiedene Atemvariationen. 🌬️😃 Ich bin neugierig, könnte es eine Atemtechnik geben, die Du besonders bei stressigen Gesprächssituationen empfehlen würdest? Mit herzlichem Atemzug, 💛 Nico
Coaching l Positionierung von (Familien-)Unternehmen l Unternehmer-Geist in guten Händen
4 JahreLiebe Nicola, den Beitrag habe ich grade zur richtigen Zeit gelesen. Danke Dir, das ist ein guter Impuls. Im Augenblick geht - aus meinem Erleben - sowieso am besten, wenn man eins nach dem anderen in den Fokus nimmt. Und zwischendurch atmen. Bleib gesund. lg Bettina
mein Anliegen ist, dass die Arbeit von Elsa Gindler und Heinrich Jacoby weiter wirken kann
4 JahreDanke für Ihren wichtigen Beitrag. Aus meiner Erfahrung ist jedoch eine Kontrolle der Atmung sowie eine Atemtechnik nicht das was notwendig ist sondern ein Bewusst werden des Atemprozesses. Es braucht viel Auseinandersetzung mit dem Erleben der Atmung um zu erfahren dass diese geschieht und bestmöglichst je weniger wir sie stören oder beeinflussen. Das ist eine Gesetzmäßigkeit unserer Natur. Wenn wir stiller werden erleben wir das Atmen ein Geschehen ist. Danke dass auch Sie in dieser Zeit das so wichtige Thema ansprechen!
Kunstberaterin Artconsultant Expertin für Kunst im Unternehmen und Kunst am Bau 🎆 MIT SICHERHEIT DIE RICHTIGE KUNSTAUSWAHL
4 JahreAuch wenn die Atempause gerade "erzwungen" ist, wir können Sie nutzen, danke für diese Inspiration, liebe Nicola Tiggeler - Stimme und Sprechen München! Herzlich Eva Mueller