Warum Softwareentwicklung das Unternehmen der Zukunft prägt und was das mit dem süßesten Enkelkind der Welt zu tun hat.
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Warum Softwareentwicklung das Unternehmen der Zukunft prägt und was das mit dem süßesten Enkelkind der Welt zu tun hat.

(english version below )

Die Zukunft gehört der Softwareentwicklung. Davon bin ich überzeugt. Doch was hat das süßeste Enkelkind der Welt damit zu tun? Und warum ist es so wichtig, dass sich wirklich alle Unternehmen verstärkt auf genau diese Softwareentwicklung konzentrieren?

Ich arbeite für ein “All Remote” Unternehmen, was bedeutet, dass mein Schreibtisch zuhause steht. Das hat viele Vorteile, aber es bedeutet auch, dass ich immer erreichbar bin. Manchmal passiert es, dass meine Frau mit unserem süßen Enkelkind in mein Büro kommt und mich bittet, kurz aufzupassen. Doch gerade in dem Moment bin ich in einer Videokonferenz. Also nehme ich kurzerhand den Kleinen auf den Arm und halte ihn vor die Kamera. Allerdings habe ich nicht bedacht, dass er sofort anfängt, auf die Tastatur zu hämmern, das Mikrofon stummschaltet und auf die Symbole in der Taskbar drückt. Auf dem Telefon funktioniert das ja, aber am Monitor passiert nichts. Also regt er sich auf und beschwert sich, zum Glück hatte er das Mikrofon zuvor stummgeschaltet. Zumindest hat er es nicht geschafft, das Meeting versehentlich zu beenden. Das sind die Freuden des Home Offices, aber was hat das mit der Zukunft zu tun?

Es ist faszinierend zu beobachten, wie selbstverständlich Kinder heutzutage mit Technologie umgehen. Sie wachsen mit all diesen Geräten und Gadgets auf und wissen intuitiv, wie sie damit umgehen müssen. Das war nicht immer so, ich erinnere mich noch an die Zeit ohne Internet. Aber das ist wohl mein Problem, ich bin halt alt. Dennoch musste ich lachen, als der Kleine später am Esstisch versuchte, in einer Zeitung auf die Bilder zu drücken und sie zu verschieben. Das hat natürlich nicht funktioniert. 

Es ist also offensichtlich, dass wir in Zukunft nichts mehr machen, erleben, anfassen oder interagieren werden, ohne dass Technologie involviert ist. Und diese Technologie wird auf Software basieren.

Können wir uns darauf einigen? 

Software wird der zentrale Bestandteil für alles sein, was wir tun. Sie wird die Schnittstelle definieren, mit der wir interagieren, und maßgeblich bestimmen, welche Wertschöpfung wir leisten können. Das ist der Konsens, den wir erreichen sollten.

Der Wettbewerbsvorteil von Unternehmen wird sich fast ausschließlich durch die Qualität ihrer Software definieren. Natürlich müssen Unternehmen noch Hardware herstellen, wie beispielsweise Küchenmaschinen oder Autos. Aber letztendlich werden diese Produkte aufgrund ihrer Software gekauft. Die Software ist es, die den Mehrwert und die Leistungsfähigkeit ausmacht. Unternehmen, die schlechtere Software anbieten oder einen geringeren Leistungsumfang haben, werden langfristig nicht bestehen können. Das haben wir bereits bei WordPerfect, Lotus 123 und BAAN gesehen. Die Unternehmen, die dahinter standen, sind verschwunden.

Fassen wir also zusammen: Software wird der wichtigste Produktionsfaktor der Zukunft sein. Das ist bereits heute der Fall, aber ich richte meinen Blick hier auf die Zukunft. Wie wir aus der BWL und VWL wissen, bezeichnet man als Produktionsfaktor die materiellen und immateriellen Güter, die zur Herstellung anderer Güter oder Dienstleistungen notwendig sind. Ohne Input gibt es keinen Output.

Heutzutage fertigen wir unsere Güter in industriellen Fertigungsprozessen. Es werden Fabriken gebaut, Doktorarbeiten über Produktionssteuerung geschrieben und Millionen von Unternehmensberatern beschäftigen sich mit der Optimierung dieser Prozesse. Milliarden werden für die Verbesserung der Durchlaufzeiten und die Beschleunigung von QA-Tests ausgegeben. Das ultimative Ziel ist es, mehr Output in kürzerer Zeit mit dem gleichen oder weniger Input zu erreichen.

Doch was tun Unternehmen für den wichtigsten Produktionsfaktor der Zukunft? Wie wird Software hergestellt? Wo ist der hoch optimierte Fertigungsprozess? Wie überwacht man die Fertigung, beschleunigt den Output, verbessert die Fehlerrate und erhöht die Taktrate in den einzelnen Fertigungsschritten? Wie behält man den Überblick, um alles steuern und Verbesserungen vorantreiben zu können? Wie sorgt man dafür, dass Regeln für Qualität und Sicherheit eingehalten werden?

Mit anderen Worten: Wo ist die Fabrik mit hoch optimierten Fertigungsstraßen, in der man zu jeder Millisekunde sehen kann, wo und wie die Produktion gerade läuft? Wo liegt die Verantwortung der Unternehmen, um ihre Zukunft zu sichern? 

Wann investieren sie in diese wichtige Fabrik?

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Der Tag wird kommen, an dem mein Enkelkind ein Wirtschaftsteilnehmer sein wird. Dann wird es keine Zeitung mehr kaufen. Es wird sich nicht mehr die Frage stellen, wie man die Bilder in der Zeitung mit dem Finger verschieben kann, denn das wird selbstverständlich sein. Schade wird es um den Verlag sein, der bis dahin keine Software entwickelt hat, die den Lesern eine neue und andere Leseerfahrung bietet. Wie auch immer diese aussehen mag.

Wenn wir über Digitalisierung sprechen, meinen wir in Wirklichkeit die Bedeutung der Softwareentwicklung für unsere Wirtschaft. Das ist der Kern der Sache. Es ist an der Zeit, dass Unternehmen sich ernsthaft um ihre eigene Softwarefabrik bemühen.

Denn Softwareentwicklung wird das Unternehmen der Zukunft prägen. Es ist der wichtigste Produktionsfaktor, der über den Erfolg oder Misserfolg eines Unternehmens entscheidet. Unternehmen müssen in ihre Softwarefabrik investieren, um ihre Zukunft zu sichern. Die Zeit der reinen Hardwareproduktion ist vorbei. Die Zukunft gehört der Software.

English Version 👍

The future belongs to software development. I am convinced of that. But what does the cutest grandchild in the world have to do with it? And why is it so important that all companies really focus more on precisely this software development?

I work for an "all remote" company, which means that my desk is at home. This has many advantages, but it also means that I am always available. Sometimes it happens that my wife comes into my office with our cute grandchild and asks me to keep an eye on him for a moment. But at that very moment, I'm in a video conference. So, without further ado, I take the little one in my arms and hold him in front of the camera. However, I didn't realize that he would immediately start banging on the keyboard, mute the microphone and press the icons in the taskbar. It works on the phone, but nothing happens on the monitor. So he gets upset and complains, luckily he had muted the microphone beforehand. At least he didn't manage to end the meeting by mistake. These are the joys of the home office, but what does that have to do with the future?

It's fascinating to observe how naturally children use technology these days. They grow up with all these devices and gadgets and intuitively know how to use them. It wasn't always like that, I still remember the days without the internet. But that's probably my problem, I'm just old.

Nevertheless, I had to laugh when the little one later tried to press on the pictures in a newspaper at the dining table and move them around. Of course, that didn't work. 

So it's obvious that in the future we won't do, experience, touch or interact with anything without technology being involved. And this technology will be based on software.

Can we agree on that? 

Software will be central to everything we do. It will define the interface with which we interact and largely determine what value we can create. That is the consensus we should reach.

The competitive advantage of companies will be defined almost exclusively by the quality of their software. Of course, companies will still have to produce hardware, such as food processors or cars. But ultimately these products are bought because of their software. It is the software that adds value and performance. Companies that offer inferior software or a lesser range of services will not be able to survive in the long term. We have already seen this with WordPerfect, Lotus 123 and BAAN. The companies behind them have disappeared.

So let's summarize: Software will be the most important production factor of the future. This is already the case today, but I am looking to the future here. As we know from business administration and economics, production factors are the tangible and intangible goods that are necessary for the production of other goods or services. Without input, there is no output.

Nowadays, we produce our goods in industrial manufacturing processes. Factories are being built, doctoral theses are being written on production control and millions of management consultants are working on optimizing these processes. Billions are spent on improving lead times and speeding up QA tests. The ultimate goal is to achieve more output in less time with the same or less input.

But what are companies doing about the most important production factor of the future? How is software produced? Where is the highly optimized production process? How do you monitor production, accelerate output, improve the error rate and increase the cycle rate in the individual production steps? How do you maintain an overview in order to control everything and drive improvements? How do you ensure that quality and safety rules are adhered to?

In other words: Where is the factory with highly optimized production lines, where you can see every millisecond where and how production is currently running? Where is the responsibility of companies to secure their future? 

When will they invest in this important factory?

The day will come when my grandchild will be an economic player. Then he will no longer buy a newspaper. He will no longer ask himself how to move the pictures in the newspaper with his finger, because that will be a matter of course. It will be a pity for the publishers who will not have developed software by then that offers readers a new and different reading experience. Whatever this may look like.

When we talk about digitization, what we really mean is the importance of software development for our economy. That is the heart of the matter. It's time for companies to get serious about their own software factory.

Because software development will shape the company of the future. It is the most important production factor that determines the success or failure of a company. Companies must invest in their software factory to secure their future. The time of pure hardware production is over. The future belongs to software.

Christopher Allenfort

Looking to rocket start your career into sales? Selling is in your blood? Let's have a chat! Curious to get to know you and the options we can offer you!

10 Monate

Spitzenartikel! Die Selbstverständlichkeit der Technologie für Kids kenne ich nur zu gut, meine Neffen verhalten sich dabei manchmal genau wie du es beschrieben hast.

Ben R.

International corporate affairs leader

10 Monate

Love this

André Alfter

Leadership | DevOps & Platform Engineering | Cloud Native | IT Transformation

10 Monate

Sehr schöne Analogie, Andre M. Braun. Ich bin persönlich auch immer wieder erstaunt, wie stümperhaft und „kreativ“ die vermeintlichen DevOps Factorys mancher Organisationen aufgebaut und gewartet werden. Oft wird hier nach meinem Empfinden statt ins Kerngeschäft der Zukunft lieber in den Palast aus Glas und Sichtbeton investiert.

Falko Sieverding

Automotive Solutions Architect | Dev(Sec)Ops Guru It's not just about tools, it's about transforming entire value streams.

10 Monate

I agree wholeheartedly. The article perfectly captures the transformative power of software development in shaping the future of business. It’s a compelling argument for companies to prioritize their digital evolution to stay relevant and competitive. A timely reminder that in the digital age, software is indeed king.

Julia Gätjens (GitLab)🇺🇦

Senior Solutions Architect at GitLab

10 Monate

Sehr gut geschrieben 👏Besser hätte man es nicht sagen können.

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