Web Vitals: Google stellt neues Ampelsystem zur Bewertung der User-Experience vor
Erfolgreiches SEO birgt ein enormes Potential für die Leadgewinnung eines Unternehmens. Durch das Erstellen organischer Suchergebnisse sorgt es für ein höheres Erscheinen im Ranking der Suchmaschine. Google führt dabei unangefochten den ersten Platz der Suchmaschinenbetreiber an. Beim Ranking der Webseiten verwendet der „Internetriese“ eigene Algorithmen, um diese anhand ihrer Relevanz und Qualität zu bewerten. Dass in einer Mobile First World Aspekte wie User-Experience und Page-Speed neben der klassischen Keyword-Relevance immer wichtiger werden, ist plausibel. Darüber hinaus predigt Google seit geraumer Zeit über die Wichtigkeit der User-Experience und deren Einfluss auf das SEO Ranking.
Bisher waren diese Key Performance Indicator nur bedingt nachvollziehbar und wegen der großen Anzahl einzelner Tools wie Lighthouse, Chrome DevTools, Page Insights und Co. Für den Normalnutzer nahezu unmöglich zu überprüfen. Mit Google Web Vitals stellt der Betreiber nun ein Tool vor, um die Bewertung der User-Experience zu vereinfachen. Anhand eines einfachen Ampelsystems wird es den Webseitenbetreibern ermöglicht die Performance ihrer Webauftritte und die anderer Webseiten zu analysieren. Web Vitlas konzentriert sich hierbei auf drei zentrale Aspekte, welche Google als die wichtigsten für die Bewertung der Webperformance erachtet.
Die zentralen Aspekte der User-Experience
Da es diverse Antworten auf die Frage nach den wichtigsten Kennzahlen für die Bewertung einer Seite gibt, konzentriert sich Web Vitals auf drei für eine gute User-Experience essenzielle Faktoren. Diese Core Web Vitals haben ein vereinheitlichtes Bewertungssystem, welches von Google vorgegeben wird.
1. Largest Contentful Paint (LCP) misst die Renderzeit, also die Ladegeschwindigkeit, des wichtigsten Elements des sichtbare Seiteninhalts. Zu einer guten Performance zählt jeder Wert unter 2,5 Sekunden. Alles über 4 Sekunden gilt als schlecht.
2. First Input Delay (FID) misst die Interaktivität einer Webseite. Es wird die Verzögerung von der Nutzeraktivität bis zur wirklichen Reaktion des Browsers gezählt. Als ausbaufähig werden alle Werte zwischen 100 bis 300 ms erachtet, Werte darunter sind gut und darüber schlecht.
3. Cumulative Layout Shift (CLS) misst die visuelle Stabilität einer Seite. Diese Einheit misst, wie häufig sich Seitenelemente ungeplant verschieben und somit andere Elemente der Seite mitverrücken. Das CLS wird durch die Multiplikation von zwei Kennzahlen berechnet: die impact fraction und die distance fraction.
Die impact fraction bezieht sich dabei auf den Teil des sichtbaren Bereiches, der von dem instabilen Element eingenommen wird. Die distance fraction bezieht sich auf die Bewegung des Elements selbst. Bedeckt ein Element also 50 Prozent des sichtbaren Bereichs und verschiebt sich anschließend um 10 Prozent nach links hätte man einen Wert von 0,05. Alle Werte bis 0,1 sind gut. Werte über 0,25 werden als schlecht erachtet und dazwischen gibt es Verbesserungsbedarf.
Web Vitals: wie kann ich es nutzen?
Auf unterschiedliche Arten kann auf die Kennzahlen zugegriffen werden. Der Chrome user Experience Report enthält anonymisierte Nutzungsstatistiken der Anwender, auf welche Webentwickler und Webseitenbetreiber zugreifen können. Zukünftig sollen die Daten aber auch über den Speed-Report der Seach Console oder Pagespeed Insights zu finden sein. Dazu arbeitet Google an einer Chrome-Erweiterung, die das direkte Anzeigen der Web Vitals auf jeder Webseite ermöglichen soll. Auf GitHub wird die Erweiterung momentan noch als Alpha gekennzeichnet. Auf GitHub besteht auch die Möglichkeit auf eine JavaScript Library namens web-vitals zuzugreifen. Mit dieser lassen sich die drei Core Web Vitals berechnen.
Was das für Sie heißt: Zukünftig können Sie anhand eines einzelnen Tools die User- Experience einer Webseite messen. Ein einfaches Ampelsystem zeigt Ihnen an, ob Schwachstellen vorliegen oder die Webseite gut abschneidet. Anschließend können Sie ihre Webseite in den zu optimierenden Aspekten verbessern. Nicht nur ihre Besucher profitieren von diesem Upgrade, sondern auch Sie - Denn eine höhere User Experience bedeutet ein besseres SEO-Ranking.