Webseitencookies kostengünstig abzugeben!
Nun ist die DSGVO fast 1 Jahr aktiv und lustiger Weise sehe ich immer noch Fragezeichen in den Gesichtern der Rechtsgelehrten und RAs. Da habe ich es mir doch in der letzten Zeit tatsächlich erlaubt anzufragen, was ich tun müsse, wenn ich keine Cookies bei der Webseiten - Entwicklung verwende.
Muss ich den Cookie Hinweis setzen, oder nicht? Was vermutet ihr?
Also habe ich mir den Spaß erlaubt und die hunderten Paragraphen der DSGVO gelesen. Was kam dabei heraus? Ich verstehe die Fragezeichen in den Gesichtern der wehrten Rechtsanwälte.
So sagt ein Paragraph, dass man keinen Hinweis setzen müsse, wenn man bestimmte Cookies nicht nutzt. Okay, welche Bedingungen müssen diese denn erfüllen. Langsam erinnerte das an eine Art Kochbuch für Entwickler oder sollte ich sagen an die LMIV Verordnung im Bereich Lebensmittel. Es muss nur ausgezeichnet werden, was mehr als eine anzugebende Menge der Zutat überschreitet. Also habe ich mir einmal solch einen Cookie angesehen, jedoch keinerlei Zutatenliste gefunden. Einiges erinnerte ein wenig an Allergene und Additive. So etwas wie "kann Spuren von Senfkorn enthalten". Also solche Dinge, die für einige Mitmenschen echt tödlich sind.
Aber ich verwende doch keine Cookies!
Also hieß es weiterlesen. Und dann kam der Knaller. Es geht bei dem Hinweis wohl gar nicht um die Cookies. Also ein riesiger Textinhalt, der echt störend wirken kann. Es geht darum, dass der Hinweis auf die Datenschutz- und Impressum Seite schnell gesehen werden soll. Also ein aufgeblähter Bereich, ähnlich der Zugabe von Glutamaten. den meist "Dickmachern" genannten Zusatzstoffen.
Prinzipiell würde doch ein Link im oberen Bereich ausreichen, oder?
Dazu schreibt das Gesetz nichts, bis gar nichts. Es steht dort, dass der Hinweis gesetzt werden muss und vor allem beide Links darin angeordnet sein müssen.
Aha, ich nutze etwas nicht, könnte die Links strategisch richtig anordnen und muss es trotzdem setzen. Klar, dass die RAs sehr verunsichert sind.
Was muss ich aber nun wirklich tun? Gibt es hier jemanden, der mir eine Antwort auf diese Frage geben kann? Vor allem finde ich Texte total klasse, die einem alles schön erklären, die meisten setzen dann aber die "Zutatenliste" falsch, weil sie nicht einmal wissen, welche Cookies sie wirklich verwenden und was sie ihrem Webbesucher damit antun. Also ein Text, den die meisten Menschen gar nicht richtig deuten können.
Wie wäre es mit einer Lösung? Eine Lösung, die ein Problem beseitigt. Ne, da schreibt man lieber Texte. Schön, dass wir zu der "Grundverordnng" Ende diesen Jahres endlich die Ergänzungen bekommen. Ich möchte diese fiesen Namen gar nicht nennen, aber sie werden kommen und dann wird das Rätselraten allein um die Cookie Verwendung noch größer.
Wir im Team sind für Lösungen. Deshalb verwenden wir heute schon keine Cookies mehr. Wer noch relativ ungenutzte Webcookies benötigt, der darf sich gerne bei uns melden. Wir gaben sie gerne ab. Manch einer von uns isst sie, aber in Gebäckform.
Unsere nächsten Schritte werden wieder Lösungen sein, denn Texte alleine helfen nicht! Es muss eine technische Lösung her. Wir gehen diesen Weg und er fühlt sich besser an.
Trotzdem bleibt trauriger Weise eine Frage im Raum stehen: Muss ich nun diesen Cookies Hinweis setzen, oder nicht?
Wir wünschen allen einen erholsamen Abend und einen erfolgreichen Wochenstart.
Torsten Kohlhaas
Webseite surpri - ohne Geschmacksverstärker und Technikkekse