PHYGITAL: Weiterbildung 4.0

PHYGITAL: Weiterbildung 4.0

Eine LinkedIn Redaktionsnachricht von David Ruch inspirierte mich zum Nachdenken. Die Frage lautete: "Wenn Sie sich eine Weiterbildung basteln könnten – wie sähe sie aus?"

Als Kunsthistorikerin arbeite ich mit dem Fundament der Geschichte. Als aktive Expertin für digitale Kunst schreibe ich die Geschichte der Gegenwart täglich neu. Ein Blick in die Glaskugel zeigt, das digitale Trendthemen sich allmählich durchsetzen und somit auch unsere Handlungsoptionen transformieren werden.

2023 leben wir in einer polykulturellen Gesellschaft, in der die eine Welt die digitale Transformation durch Schlüsseltechnologien wie die Blockchain oder Künstliche Intelligenz erkennt, während die andere jeglichen Fortschritt durch territoriale Machtansprüche, Verbreitung von Unwissen und Angst ignoriert und die Menschheit abermals ins Mittelalter verbannt!

Weiterbildung heißt aus der Geschichte zu lernen und vor allem eines: nie zu vergessen!

Der Zusammenbruch der antiken Hochkulturen resultierte aus politischer Instabilität, wirtschaftlichen Problemen, militärischen Niederlagen, gesellschaftlichen Ungleichheiten und moralischem Verfall, Umweltveränderungen sowie barbarischen Invasionen! Es dauerte viele Jahrhunderte, bis sich die Gesellschaften von diesem Niedergang erholten. Wollen wir das wiederholen? NEIN!

Wenn ich mir eine Weiterbildung basteln könnte, so fundierte diese auf zeitimmanenten Wissenstransfer und Aufklärung.

Denn das, was aktuell innerhalb der digitalen Transformation passiert und unter all den Hiobsbotschaften in der Presse untergeht, hat Potential die Menschheit zu retten. Neue Technologien können uns helfen, wenn wir offen dafür sind und uns nicht aus Gewohnheit oder Unwissen dagegen sträuben, was in der Zukunft aufgrund evolutorischer Prozesse sowieso eintreten wird!

Mit der voranschreitenden Digitalisierung unserer Lebens- und Arbeitswelten wird nicht erst seit der Covid-19 Pandemie eine hybride Realität zur Normalität. Science Fiction (Stanley Kubrick: 2001. Odyssee im Weltraum, 1968), die Literatur (Neal Stephenson: Snow Crash, 1992) und die Bildende Kunst ( Tamiko Thiel : Starbright World, 1994-97) leben uns seit Jahrzehnten vor, wie das Physische mit dem Realen zunehmend zu einer erweiterten Realität verschmilzt.

Wenn ich also die Chance auf Weiterbildung bekäme, würde ich digitale Kompetenzen ausbauen und über den Nutzen von immersiven und interaktiven 3-D-Online-Welten aufklären!

Ich würde aufzeigen, wie wir zukünftig mit unseren individualisierten Avataren alle erdenklichen Aktivitäten in einer hybriden Umgebung aus physisch und digital, kurz: phygital, vollziehen können.

Wie digitale Mode on demand eine unserer vielen Umweltproblematiken lösen kann, wie Klaustrophobie oder Höhenangst im virtuellen Raum therapiert werden kann, wie die 1:1 Beratung von Dienstleistern (Ärzten, Banken, Versicherungen, Bildung, Forschung Verwaltung) oder globale Team-Meetings ohne Kerosinverbrauch interaktiv stattfinden können.

Wie die Digital Twin Technologie im Industrial Metaverse den Bau von Fabrikanlagen reduziert. 

Wie spatial computing den Verzicht auf Hardware und spatial learning das ganze Bildungswesen revolutionieren wird.

Ich würde darüber aufklären wie die Blockchain als Schlüsseltechnologie für Verwaltung, digitales Eigentum, Logistik, Finanz- und Energiewirtschaft, Transparenz oder Nachhaltigkeit unser aller Leben zeit- und kosteneffizient vereinfachen wird. Und wie Europa geradezu vorbildlich das Thema Regulatorik angeht.

Wir sind, was wir denken und was wir tun. Wenn wir die korrekte ethische Einstellung zu den neuen technologischen Möglichkeiten haben und sie dementsprechend gestalten, beeinflussen wir die Welt zum Guten.

Künstliche Intelligenz und neue Technologien sind heute im Stande Dialoge und Begegnungen hyperrealistisch in Echtzeit zu simulieren. Alan Turing hat dies bereits 1950 vorausgesagt! Thesen, Fakten und Fiktionen, Analoges und Digitales verschmelzen und vermischen sich zu neuen, erweiterten Realitäten, die wir sinnvoll für uns nutzen können!

Neue Berufe werden entstehen und alte ersetzen, so wie einst der Traktor den Pflug und wir werden lernen damit umzugehen! 

Die Menschheit steht vor fundamentalen Veränderungen in Richtung phygitales Leben. Das menschliche Monopol auf kreative Exzellenz wird dabei weiterhin bestehen bleiben!

Alles ist eine Frage der Motivation. Setzen wir die technologischen Errungenschaften zur Verbesserung unserer Lebensbedingungen ein, so können wir uns zu diesen Fortschritten gratulieren. Doch sobald wir damit Schaden anrichten, ist jeglicher technologischer Fortschritt ein Akt der Gewalt!

Die heute gesetzten Aktionen werden die Zukunft gestalten! WAGMI - 2gether!

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Tamiko Thiel

Sundance Institute / Unity for Humanity grantee

1 Jahr

Danke für die inspirierende Gedanken - und die Erwähnung! :-)

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