Wenn der April macht was er will…
… zeigt unsere Nation ihr wahres Gesicht. Die Tatsache, dass nicht wenige von uns das Wetter im vergangenen April als eine der scheinbar schwersten mentalen Katastrophen des aktuellen Jahrhunderts empfinden zeigt eindrücklich: Die viel zu intensive Sonneneinstrahlung der vergangenen Jahre hat nicht nur unser Risiko an Hautkrebs zu sterben um über 50 Prozent gesteigert, sondern wohl auch jedes Gefühl für das so wichtige gesunde Mittelmaß verlieren lassen.
Aber warum? Entscheidend für unsere von „Höher-Schneller-Weiter“ getriebene Volks-Depression ist wohl das „Mittel“ mit dem wir aktuelle Zustände vergleichen. Am Beispiel Wetter: Der Vergleich mit dem Mittel der Jahre 1961 bis 1990 liefert ein ziemlich ernüchterndes Ergebnis: Der April 2023 war mit 0,1 Grad sogar wärmer als „normal“.
“Not true“ buht jetzt die aufgescheuchte Gen Z dem alten weißen Mann zu. „Ok, ok“, dann nehmen wir halt das Mittel, das auch die von veganer Ernährung gestählte Generation akzeptiert: Im Vergleich zum Mittel 1991 bis 2020 war der April 2023 tatsächlich 1,5 Grad zu kalt, wenn…., ja wenn da nicht ein klitzekleiner „Schönheitsfehler“ wäre. Denn im Mittel der letzten Jahre macht sich leider auch statistisch die gerade literweise Speiseöl verbrauchende Erderwärmung spürbar und messbar bemerkbar.
Empfohlen von LinkedIn
So viel steht also fest: Unser aktuelles Gefühl, der vergangene April sei so viel nasser und kälter als sonst, stimmt also im Vergleich zu den vergangenen Jahren. Aber den daraus abgeleiteten Wunsch nach wärmeren und sonnigeren April-Monaten empfinde ich fatal und als Brandbeschleuniger für das was uns droht immer kranker zu machen. In Spanien vertrocknen in nie dagewesener Hitze die Brunnen und in Deutschland wünschen wir zu Dauer-Campern und Ganz-Jahres-Grillern mutierten WorkLifeBlender uns endlich den Sommer im April.
Ich weiß ja nicht ob genau das „cringe“ ist, aber ich entwickle gerade eine Ahnung, wie wichtig es für uns werden wird, uns wieder auf die Suche nach dem gesundenden Mittelmaß zu machen. Ganz egal ob mit Regen oder Sonne: Einen „schönen“ 1. Mai! 😀
Volontärin in der Morningshow bei Audiotainment Südwest GmbH & Co. KG
1 JahrStimme dir zu! Auch wenn ich das Gejammer aus der Gen Z Ecke weniger vernehme 😄 Gefühlt ist Wetter da weniger „Thema“
Institutsleiterin bei Kröber Kommunikation für Systemische Ausbildungen, Business-Coach, Coach, Change, Organisationsentwicklung, Business-Trainer, Team-Coach, Karriere-Coach, Trainerin und Coach
1 JahrAuf den Punkt gebracht! Genau das empfinde ich durch das „Regen-und Kälte-Gejammer“ auch. Eine Projektionsfläche für Unzufriedenheit?