Wenn wir wollen ...
Festhalten an alten Strukturen und Sicherheiten
"Der Erfolg der Vergangenheit ist uns zu verdanken. Aus diesem Grund wissen wir es besser. Wir haben bereits viele Erneuerungen erlebt und immer richtig entschieden. Ansonsten stünden wir heute nicht da wo wir stehen" Sicher?
Solche Aussagen sind in der Republik an der Tagesordnung. Da der in der Vergangenheit verursachte Schaden entweder als Kollateralschaden bezeichnet wird, also ohne Absicht entstand oder dem Verursacher gar nicht angerechnet wurde oder niemals eine Schadensbilanz erstellt wurde, ist die Erfolgsbilanz der Akteure ohne Wert. Bekanntlich hat Erfolg viele Väter ( und Mütter). Misserfolge scheinen Waisen zu sein.
Führungskräfte haben über Jahre ihre Gefolgsleute in Position gebracht. Diese sehen jetzt mit der Abschaffung von Hierarchien ihre Silos wegbrechen. Bekanntlich ist der Fall aus großer Höhe schmerzhaft. Das macht Angst und Angst erzeugt Wut. Wut wiederum verhindert konzentriertes (Nach-) denken und das Erkennen von Chancen.
Chancen für sich selbst und die jeweilige Organisation. Vertraut wird dem eigenen Machtbereich. Zusätzlich ist die Bereitschaft Gewohnheiten, Status und Einfluss aufzugeben gleich Null. Schnell lernen alle die neuen Begriffe wie
Agil, Digitalisierung, change, content marketing, supply chain industry usw.
"Die Worte hör' ich wohl, allein mir fehlt der Glaube" (Faust/Goethe)
Da wird geredet, geschrieben, präsentiert und dann wird gehackt. Der Eine will dies nicht, der Andere das nicht. Am Ende bleibt ein Projekt, vergleichbar mit einem Torso, ohne Beine, ohne Arme, ohne Kopf. Jedenfalls kein 4.0!
Die Cleversten machen es so:
4.0 ist eine radikale Systemveränderung in jeder Hinsicht. Vernichtend - halb funktioniert nicht, das alte System stirbt! Selbst Daten die in das neue System transferiert werden sollen, sind ohne eine Prüfung (Relevanz, Aktualität, sich fortsetzende Fehler, Architektur) nicht erlaubt.
4.0 ist durchgängig schmerzhaft, anstrengend, aufreibend, erschöpfend, fordernd.
Haben Sie jemals ein Haus gebaut?
Haben Sie jemals ein altes Haus modernisiert? War bestimmt anstrengend oder?
Und haben Sie jemals in einem alten Haus gewohnt, das abgerissen wird, um ein neues Haus zu bauen. Nein,Sie können nicht ausziehen! Sie sind gezwungen während des Abrisses und des Neubaus zu bleiben.
Das ist der Umbau einer Organisation zu 4.0. Vereinfacht dargestellt!
Wenn Organisationen weiterhin erfolgreich sein wollen dann nehmen sie die Herausforderungen an. Alle - ohne Ausnahme.
Sie bleiben, ob es staubt oder schneit, getrieben von der Vorstellung des neuen Hauses und allen damit verbundenen Möglichkeiten.
Benötigt wird Geld für Mitarbeiter,Weiterbildung,Technik, etc. und Durchhaltevermögen, Freude, Optimismus, Glaube, Mut, Offenheit, Toleranz, Respekt, Steuerung, Justierung, Verschiedenartigkeit und Zusammenhalt.
Diese Führungskräfte wissen um Herausforderung, Probleme und Schwierigkeiten.
Die Akteure treten an um mit der Mannschaft die sie haben etwas zu erreichen, sie sind sich darüber bewußt, dass sie ohne ihre Teams und deren Leistungen verlieren werden. Daher kümmern sie sich um ihre Teams.
Sachlich und konsequent stellen sie Forderungen, lassen das Team wachsen und schützen es vor Übergriffen von Außen.
Diese Manger überbringen den Investoren, Aufsichtsräten, Vorständen gute und schlechte Nachrichten.
Für die Stake- und Shareholder ist diese Situation schwierig, sie müssen eine neue Situation aushalten ohne die Möglichkeit des Eingreifens. Es dauert und niemand garantiert ihnen ob man zukünftig zu den Gewinnern gehört.
Wir können die Zukunft eben nicht sehen und wir wissen nicht ob wir einen schwarzen oder weißen Schwan oder eine Ente zu sehen bekommen.
Mittlerweile dürfte es sich aber herum gesprochen haben, daß die 4.0 Verweigerer ab 2025 keine entscheidende Rolle mehr spielen.
Halt! Stop! Da gibt es da noch eine Gruppe. Die vertritt die Ansicht, die Anderen sollen erst mal machen und dann kann man ja immer noch später aufspringen.
Zitat: Wir haben damals auch die Schreibmaschinen behalten und Geld verdient, später haben wir dann auch PC's gekauft, wesentlich günstiger und die Programme waren bereits ausgereifter.
Wie erklärt man jemanden der in der Vergangenheit Recht hatte, dass er in der Zukunft nicht Recht haben wird?
Vielleicht am Beispiel seines Investmentberaters, der bereits täglich von KI Programmen an der Börse geschlagen wird?
Vermutlich wird diese Person erst wenn das Geld weg ist realisieren, dass der Mann seines Vertrauens mit der Bank seines Vertrauens verschwunden ist und es immer noch nicht wahrhaben wollen.
Wenn echtes 4.0 angefangen wird, sind Halbherzigkeiten oder Abbrüche gefährlich bis tödlich.
Hier gibt es keine Frage die mit OB beginnt sondern die Fragen lauten WAS WIE WER WANN WOMIT WIELANGE.
Die Cleveren haben sich überlegt wieviel der Umbau kostet, zuviel war die Antwort! Zuviel Zeit, zuviele Widerstände, zuviele Altlasten.
Einige der zukünftig erfolgreichen Organisationen lassen die bestehende Organisation weiter arbeiten wie bisher, sofern noch Gewinne heraus kommen.
Parallel gründen sie eine neue Organisationen - die Organisationen der Zukunft mit neuen Mitarbeitern, anderen Strukturen und Technologien. Sie investieren.
Eventuell transferieren sie einzelne Abteilungen, Leistungsträger, Spezialisten oder nutzen die Erfahrungen der Mitarbeiter für Teilaufträge.
Einige sehr große Organisationen ziehen eine Trennungslinie zwischen Gegenwart und Zukunft innerhalb der bestehenden Organisation - sie nennen das Restrukturierung.
Ist langsamer und kostet mehr, aber die Freiheit der Entscheidung hat eben nicht jeder Aufsichtsrat.
Sicher ist, die alte Organisation wird sterben mit denen die verhindern wollten und deren Vorbehalten. Unsicherheiten bleiben, es gibt keine Sicherheiten.
Egal mit welchen Verbänden, Instutionen, Netzwerken, Seilschaften eine Organisation verbunden ist, Nichts und Niemand wird eine Organisation retten können die es jetzt versäumt den Kunden in den Vordergrund zu stellen und dessen zukünftige Anforderungen.
Der Feind ist der Mitbewerber auf Augenhöhe. Spielfeld ist der globale Markt.
Ja, noch gibt es sehr erfolgreiche Lokalmatadoren, die sich unangreifbar fühlen.
Aber was ist wenn diese Organisationen gezielt an ungedeckten Flanken angegriffen werden? Wenn ihnen der Zugriff auf Rohstoffe vom Mitbewerb genommen wird oder sie lange Wartezeiten für ihre Halbfertigprodukte in Kauf nehmen müssen? Wenn die Herstellungskosten im Verhältnis zum Mitbewerb doppelt so hoch sind? Wenn die Produkte den Anforderungen der Kunden nicht mehr entsprechen? Wenn die Kunden den Lieferanten durch einen 3D Drucker ersetzen? Wenn Roboter sieben Tage die Woche rund um die Uhr arbeiten? Wenn Laser präziser und schneller schweißen?
Wenn Auswertungen, Mailantworten, Terminvereinbarungen und Entscheidungen von Programmen ausgeführt werden? Wenn Scanner Warenbestände kontrollieren und Bestellungen ausführen? Wenn die Kunden von heute, morgen die Fertigungsprozesse optimieren und keinen Subunternehmer oder Zulieferer von Teilen mehr benötigen? Wenn Crawler die Fenster putzen? Wenn Ihr Hund automatisch seine Futterration erhält, der Staubsauger und der Rasenmäher starten um zu saugen und zu mähen, wenn Ihre Waschmaschine kein Wasser mehr braucht, ihr Kühlschrank den Einkauf organisiert?
Wenn ... Sie das nicht glauben? Es passiert bereits, überall! Schauen Sie sich um und sehen Sie, die Zukunft hat bereits begonnen!
Haben Sie keine Angst vor den Erleichterungen und Veränderungen der Zukunft, wir haben soviel zu tun. Wenn Sie Angst haben wollen, dann sollten Sie Angst davor haben, dass wir diese Transformation verpassen und damit die Chance auf einen dauerhaften Frieden korrespondierender Systeme.