Wer kann sich Interim Management leisten?

Wer kann sich Interim Management leisten?

Interim Management ist eine temporäre Führungsfunktion, die von Unternehmen genutzt wird, um kurzfristige Expertise für bestimmte Projekte oder in Krisenzeiten zu erhalten. Doch wie sieht es mit den Kosten für diese Dienstleistung aus? Die Frage, 'Was kostet Interim Management?' ist nicht pauschal zu beantworten, da verschiedene Faktoren den Preis beeinflussen. Hier beleuchten wir, welche Faktoren eine Rolle spielen, wie sich diese zusammensetzen und was Studien zu den typischen Honoraren sagen.

Was beeinflusst die Kosten im Interim Management?

Die Kosten im Interim Management hängen von einer Vielzahl von Faktoren ab. Diese umfassen unter anderem:

  • Erfahrung des Interim Managers: Ein erfahrener Interim Manager wird höhere Tagessätze verlangen können als jemand, der erst seit kurzem in der Branche tätig ist.
  • Branche und Spezialisierung: In hochspezialisierten Branchen oder bei sehr spezifischen Anforderungen können die Kosten steigen. Beispielsweise kann ein Interim Manager im IT-Bereich andere Preise aufrufen als jemand im operativen Bereich.
  • Projektumfang und Dauer: Längere Projekte erlauben aufgrund einer höheren Auslastungsquote niedrigere Tagessätze, während kurzfristige Projekte höhere Kosten verursachen können.
  • Unternehmensgröße und -standort: Unternehmen in großen Städten wie Frankfurt oder München könnten mehr zahlen müssen als Unternehmen, die in ländlichen Regionen angesiedelt sind.
  • Marktbedingungen: In Phasen mit hoher Nachfrage nach Interim Managern können die Preise steigen.

Typische Tagessätze für Interim Manager

Laut eine aktuelle Befragung variieren die Tagessätze von Interim Managern je nach Qualifikation, Erfahrung und Branche stark. Im Durchschnitt liegen die Tagessätze für Interim Manager in Deutschland zwischen 1.000 und 1.800 Euro pro Tag. Diese Zahl kann jedoch je nach Position und Aufgabenfeld deutlich abweichen.

  • Einstiegs- und mittleres Management: In dieser Kategorie bewegen sich die Tagessätze in der Regel zwischen 1.000 und 1.300 Euro.
  • Senior Management und C-Level: Auf dieser Ebene werden Tagessätze von 1.500 bis 2.500 Euro oder mehr verlangt.
  • Spezialisierte Funktionen: In hochspezialisierten Bereichen, wie zum Beispiel IT- oder Finanzinterim Management, können die Preise bis zu 3.000 Euro pro Tag betragen.

Zusätzliche Kosten im Interim Management

Neben den reinen Tagessätzen gibt es im Interim Management noch additive Kosten, die berücksichtigt werden müssen:

1. Reisekosten: Wenn der Interim Manager reisen muss, um vor Ort oder an verschiedenen Unternehmensstandorten zu arbeiten, fallen in der typische Reisekosten an. Diese können von Flügen über Unterkünfte bis hin zu täglichen Ausgaben reichen.

2. Zusätzliche Leistungen: Manche Interim Manager bieten zusätzliche Leistungen wie Coachings oder Beratungen an, die über das eigentliche Projekt hinausgehen und berechtigterweise extra fakturiert werden.

3. Gebühr des Interim Providers: In den meisten Fällen, nutzen Auftraggeber sogenannte Interim Provider, um den wirklich am besten geeigneten Manager zu finden. Für die die Beratung des Auftraggebers vor der Beauftragung, die Auswahl und Gestellung des am besten passenden Managers, die operative Begleitung des Projektes sowie die administrative Abwicklung wird eine Gebühr fällig, die meist zwischen 30 % und 40 % des Tagessatzes beträgt. Diese Gebühr ist bei seriösen Providern im Angebotspreis (Tagessatz) inkludiert.

Kosten-Nutzen-Verhältnis

Weil die Kosten für Interim Management auf den ersten Blick hoch erscheinen mögen, sollte das Kosten-Nutzen-Verhältnis berücksichtigt werden. Interim Manager bringen spezialisierte Expertise, Schnelligkeit in der Umsetzung und flexible Lösungen. Besonders in Krisenzeiten oder bei dringenden Projekten ist die Beauftragung eines Interim Managers die optimale Wahl, zeitkritische Aufgaben zu erfüllen und nachhaltige Verbesserungen im Unternehmen zu bewirken.

Zusammenfassung

Aktuelle Erhebungen im Bereich Interim Management zeigen, dass die Kosten stark variieren können. Allerdings sind einige allgemeine Trends erkennbar. So zeigt sich, dass erfahrene Manager mit spezifischer Branchenerfahrung häufig höhere Tagessätze verlangen. Unternehmen sollten sich bewusst sein, dass die Bearbeitung eines dringenden Projektes mit einem Interim Manager zwar unmittelbare Kosten verursacht, diese zusätzlichen Investitionen jedoch durch den Mehrwert, den ein erfahrener Interim Manager einbringt, mehr als gerechtfertigt sind.

Ein Großteil der Interim Manager bietet flexible Preismodelle an, die auf die spezifischen Bedürfnisse des Unternehmens abgestimmt sind. In vielen Fällen können Unternehmen auch durch langfristige Partnerschaften mit Interim Managern von vergünstigten Konditionen profitieren.


Der Autor des Beitrages begleitet als Partner/Senior Consultant bei der Management Angels GmbH Interim Projekte aus allen Branchen und berät Entscheider in Unternehmen zu allen Themen rund um das Interim Management.

Kontakt: frank.wolff@managementangels.com oder telefonisch: 01520 28 46 652

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Da ist einiges unausgesprochen worden. Interim Manager mit der Kostenbrille zu betrachten, verfehlt Erkenntnis. Denn die Summe der Honorare sind eine Investition, die einen Payback erwirtschaften muss. Und dabei zeigt sich, dass es kaum renditettächtigere Investitionen gibt, als ein Mandat an einen Interim Manager zu vergeben. Und leider stärken die ‚Provider‘ oft die Sonderangebotsmentalität der Kunden. Die sehen nämlich, das der Interm Manger eher mehr verdient, als sie selbst. Das erweckt Neid. Auggabe der Provider wäre es, den Kunden an eine Entscheidung heranzuführen, die sich optimal rechnet. Denn nicht alle Interim Manager halten das, was die Provider versprechen. Lieber ist den Probidern häufig das schnelle Geschäft; billig verkauft sich leichter. Und wenn was anbrennt, ist immer der Manager schuld. Damit mutiert er dann zum Watschenmann.

Dr. Matthias Leonardy

Interim Manager & Coach: Legal & Compliance (Operational Excellence, Legal Operations Management) | Interim General Counsel | Interim Compliance Officer | Fractional GC | External Compliance Officer

3 Monate

Wer keine Kosten/Nutzen-Betrachtung anstellt, bevor er/sie einen Interim Manager ins Unternehmen holt, bekommt (zu Recht) ein Problem mit seinem CFO. Aber man sollte dann klug genug sein, nicht nur auf die Ertragsseite sondern auch auf das Risiko-Management zu schauen: Denn vermiedene Verluste sind die am schnellsten realisierten Gewinne! Legal Management ist einer der Grundpfeiler des Risiko Managements. Doch nur sehr allmählich verbreitet sich auch in Deutschland allmählich die Erkenntnis, dass Legal Interim Management in Veränderungs- und Krisenphasen notwendig und mehrwertbringend ist.

Danny Graf, MBA

Interim COO & Interim Werksleiter, Autor, Mentor

3 Monate

Ich finde tatsächlich, dass dies ein vollkommen falscher Blickwinkel ist. Der Mehrwert für den Kunden, der Kundennutzen muss im Vordergrund stehen. Schon das Wort Kosten in dem Zusammenhang würde ich gar nicht benutzen / benutze ich gar nicht. Wenn man 10x Kosten sagt, nehmen Kunden komplett diesen Blickwinkel ein und sind auf den Nutzen, der durchschnittlich das 7- bis sogar das 10-fache der Investitionen beträgt, komplett nicht fokussiert. Marketing ist auch Psychologie und ich finde nicht falsch, die Gedanken auf den Effekt zu lenken. Anti-Falten-Augencremes verkauft man ja auch nicht, in dem man den Preis in den Vordergrund stellt.

Siegfried Lettmann

Interim Executive für internationale Transformation im Go-to-Market: Vertrieb, Marketing, Pricing, Profit ⭐⭐⭐⭐⭐

3 Monate

Das klingt ja so, als ob Interim Manager etwas kosten würden. 😉 Also, bei mir ist das anders: Ich erwirtschafte dem Kunden noch während der Mandatslaufzeit eine Rendite, die oft weit über den Faktor 10 hinausgeht. Also eine vierstellige Verzinsung! Das bedeutet: Wer mich beauftragt, erhält noch Geld dazu!

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