Weshalb mache ich, was ich mache?

«Mach doch mal einen Post über dich. Deine Einstellung in Bezug auf Leadership, Change Management, etc., kennt man aus den Beiträgen. Aber wer steckt dahinter und warum machst du das?» sagte mir Antonella Di Iorio bei einem kürzlichen Austausch.

Ich will es mal versuchen…

Ich darf mittlerweile seit über 14 Jahren in der Führung tätig sein. Ich habe bereits sehr früh gespürt, dass mich die Zusammenarbeit mit Menschen sehr motiviert und begeistert. Zusammen mit Kollegen:innen ein Umfeld gestalten, in welchem sich die Leute gerne aufhalten und bewegen. Eigene Erfahrungen und Kenntnisse weitergeben und dabei sehen, wie sich Menschen und Teams entwickeln (und für sich selbst konstatieren, dass man ein kleiner Teil dieser Entwicklung sein darf). Wow, «das fägt».

Dies hat mich dazu geführt, dass ich nach diversen Weiterbildungen im Bankbereich mich auch in der Ausbildung noch mehr dem Thema «Leadership» widmen wollte. Beim EMBA in Leadership und Management an der Berner Fachhochschule BFH war ich der einzige «Banker», was ich super fand. In Bezug auf das Thema Leadership waren jeweils sehr viele unterschiedliche Erfahrungen und Perspektiven im Raum, was meinen Horizont in Bezug auf den Umgang mit mir selbst und mit Menschen um mich herum enorm erweitern konnte. Bei dieser Weiterbildung wurde ich dann auch erstmals mit dem «Coaching» im beruflichen Umfeld konfrontiert.

Wie kam es dazu, dass ich als Führungskraft im Bankwesen dann auch noch eine Coachingausbildung absolviert habe?

Wenn du in einem Grosskonzern arbeitest, dann hast du gelernt, mit Veränderungen umzugehen. Viele verbinden das mit Negativem, ich selbst habe bei diesen Veränderungen aber auch viel Positives erleben dürfen. Diese Veränderungen haben viel zu meiner Entwicklung beigetragen. Ich konnte immer Neues dazulernen sowie neue Erfahrungen sammeln und hatte das Glück, dass ich auch immer in der Führung bleiben durfte. Auch die aktuellen Turbulenzen betrachte ich als Gratis-Weiterbildung, denn ich werde in diesem Umfeld sehr viel lernen können, da die Anforderungen an die Führung anders sind als bisher in «relativ ruhigen» Gewässern (die Erfahrungen in dieser Zeit kann ich wiederum für meine Nebentätigkeit nutzen).

Meine positiven Erfahrungen durften bei den vielen Reorganisationen der letzten 15 Jahre leider nicht alle machen. Es gab auch viele harte Fälle, welche mich beschäftigt haben. Diese harten Fälle waren für mich ausschlaggebend, um zu versuchen langsam und über Jahre ein zweites Standbein aufzubauen. Und so habe ich mich für die Coachingausbildung angemeldet, welche für mich selbst unheimlich bereichernd war.

So bin ich nun seit etwas mehr als 3 Jahren in der Nebentätigkeit als «Coach & Consultant» tätig und durfte in dieser Zeit Personen, Teams und Organisationen mit Coachings, Referaten und Workshops begleiten. Und das macht mir unheimlich Spass. Ich darf intensiv mit Menschen zusammenarbeiten und kann dabei meine Erfahrungen aus der täglichen Führungsarbeit, meine Erkenntnisse aus den Weiterbildungen sowie mein gewonnenes Netzwerk nutzen. Die Haupttätigkeit möchte ich aber derzeit noch nicht missen, da mir bei der Nebentätigkeit das fixe Team um mich herum fehlen würde. Das Zusammenspiel von beiden Aufgaben ist unheimlich interessant und ich hoffe, dass ich das noch eine Weile so weiterführen darf. Aber das kann ich derzeit leider nur beschränkt beeinflussen.