Wie bringt man Struktur in den Rekrutierungs-Prozess?

Wie bringt man Struktur in den Rekrutierungs-Prozess?

Es gibt verschiedene Methoden, wie man einen Einstellungsprozess strukturieren kann. Meine Mandanten haben die besten Erfahrungen gemacht, wenn sie intern gewisse Abläufe und Prozesse festgelegt haben und diese dann auch unternehmensweit befolgen.

Folgende Schritte haben sich in den letzten Jahren, auch speziell in Arbeitnehmer-Märkten, als erfolgreich herausgestellt:

Grundsätzlich sollte der Einstellungsprozess aus zwei separaten Gesprächen bestehen und dies sollte dem Bewerber von vornherein auch so kommuniziert werden.

Das Erstgespräch: Ein gegenseitiges Kennenlernen

Die Priorität des ersten Gespräches sollte zum einen auf der persönlichen Beziehung zwischen dem Bewerber und der Person liegen, die für das Unternehmen das Gespräch führt und den gegenseitigen Motivationen. Also geht es in erster Linie darum, sich kennenzulernen und die Bedürfnisse und Wünsche der anderen Seite zu verstehen.

Es ist keine Einbahnstraße, sondern ein gegenseitiges Kennenlernen. Der Bewerber möchte letztendlich wissen, für was das Unternehmen steht, ob die Branche bzw. das Marktsegment, in dem sich das Unternehmen befindet, eine Zukunft und Perspektive hat. Natürlich auch, was das Unternehmen in der Vergangenheit erreicht hat, wie es heute unterwegs ist und welche kurz- und mittelfristigen Ziele das Unternehmen anstrebt.

Das Unternehmen will auf der anderen Seite die Einstellungen, die Motivation, das Arbeitsverhalten, die Fähigkeiten und die Erwartungshaltungen des Bewerbers näher kennen und verstehen lernen. Dies sollten primär auch die Inhalte des ersten Gespräches sein und das sollte dem Bewerber auch am Anfang des Gesprächs nochmals kommuniziert werden.

Hilfreich für ein solches Erstgespräch ist es, dem Bewerber konkrete Fragen zu seinen Arbeitsmethoden in der Vergangenheit zu stellen. Außerdem kann ein Talenttest, den der Bewerber ausfüllt, von Vorteil sein. Meine Mandanten schätzen aus diesem Grund das ACES-Profil, das sie in unseren Seminaren lernen, weil es einfach und schnell anwendbar ist.

Außerdem sollte die verantwortliche Person, die das Einstellungsgespräch führt, auf Fragen vorbereitet sein –- besser noch, diese proaktiv selber ansprechen, - wie welche Gründe für das Unternehmen sprechen und welche Vorteile der Bewerber haben wird, wenn er sich für eine Tätigkeit in diesem Unternehmen entscheidet.

Am Ende des ersten Gespräches sollten beiden Parteien offen besprechen, ob eine Zusammenarbeit prinzipiell in Frage kommt und ob sie einen weiteren Termin durchführen möchten.

Das Zweitgespräch: Die Details

Inhalte dieses zweiten Termins sollten dann die genaue Arbeitssituation und die Funktionen des Bewerbers sein.

Natürlich sollte auch über die konkreten Ziele der geplanten Stelle, die Aufgaben und die Pflichten, die damit verbunden sind, offen gesprochen werden. Auf der anderen Seite sollten die finanziellen und vertraglichen Vereinbarungen, die sonstigen Rahmenbedingungen und Leistungen des Unternehmens dem Bewerber transparent vorgestellt werden.

Außerdem ist es sinnvoll, dem Bewerber etwas über die bestehenden Mitarbeiter, die Unternehmens- und die Führungskultur zu erläutern. Wenn sich dies dann mit der Erwartungshaltung Ihres Bewerbers zum großen Teil deckt und Sie auch mit seinem Verhalten, seinen Erläuterungen und seinem gesamten Auftreten zufrieden sind, haben Sie optimale Voraussetzungen, einen neuen und erfolgreichen Mitarbeiter für Ihr Unternehmen gefunden zu haben.

Mein Tipp: Checklisten erstellen

Erstelle konkrete Checklisten für den gesamten Einstellungsprozess mit den Fragen, die gestellt werden sollen und den relevanten Punkten über das Unternehmen, seine Kultur und Besonderheiten, die in den beiden Gesprächen erzählen werden sollten.

Dies gibt später die Möglichkeit, Kandidaten fair zu vergleichen und bringt zusätzliche Sicherheit und Selbstvertrauen für die Gespräche.

Außerdem sorgt es dafür, dass alle Einstellungsprozesse im gesamten Unternehmen inhaltlich ähnlich verlaufen und dass somit, falls mehrere Personen aus dem Unternehmen in den Prozess involviert sind, alle wissen, was erklärt wurde und es nicht zu Wiederholungen und eventuell widersprüchlichen Aussagen kommt.

Ein strukturierter Rekrutierungsprozess mit Checklisten und Leitfäden für die Erst- und Zweitgespräche erhöht die Chance, die richtigen Menschen einzustellen.

Welche Erfahrungen hast du mit dem Rekrutierungsprozess gemacht? Wie strukturierst du deine Gespräche? Möchtest du dich mit mir austauschen? Dann schreib‘ mir hier auf LinkedIn oder rufe mich gerne an für einen fachlichen Austausch.

Beste Grüße

Andreas

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