Wie du besser Ziele erreichs | 12 Tipps
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Wie du besser Ziele erreichs | 12 Tipps

Setzt du dir immer wieder Ziele, die du dann doch nicht erreichst? Dann fährst du vielleicht die falsche Strategie. Ob beruflich, familiär oder als Hobby – wir alle haben Ziele im Leben, die wir erreichen möchten. Das kann der neue Job sein, aber auch ein kleineres Vorhaben, wie den neuen Yogakurs durchzuziehen. Die Frage bei kurz- und langfristigen Zielen lautet: Wie setze ich meine Ziele richtig und wie kann ich sie erreichen?

Viele Menschen blicken zurück statt nach vorn. Und verheddern sich in Niederlagen. Wenn ich erfolgreich und zufrieden sein möchte, sollte ich aktiv werden und meine Komfortzone verlassen. Ich sollte bereit sein, mich hinzusetzen, mich mit meinen Werten, Stärken, Zielen und Visionen zu beschäftigen. Mich fragen: was würde ich tun, wenn Misserfolg ausgeschlossen wäre? So kann ich aus meinen Wünschen persönliche Ziele herausarbeiten. Ziele zu haben heißt ja, sich auf den Weg zu machen. Sie sind Antreiber für unsere Handlungen. Bloße Vorsätze bleiben häufig folgenlos.

Sich ständig weiterzuentwickeln – oder konkreter: sich zu verbessern – ist ein Urtrieb.  Kinder machen nichts anderes: üben das Laufen bis zum Umfallen und fragen uns anschließend ein Loch in den Bauch. Dass das auch im Erwachsenenalter nie wirklich aufhört, belegte Ravenna Helson, Psychologieprofessorin an der University of California. Im Rahmen ihrer (Mills-) Studie begleiteten sie 120 Frauen über einen Zeitraum von 50 Jahren, um herauszufinden, wie sie sich entwickelten. Ihr Fazit: Es ist nie zu spät, um sich neu zu erfinden. Selbst mit 60, 70 Jahren können Menschen sich dazu entschließen.

Etwa ein Dutzend ihrer Versuchspersonen zeigte in diesem Alter noch substanzielle Persönlichkeitsveränderungen. Das bedeutet: Veränderungen lassen sich bewusst steuern. Allein dadurch, dass man sich Ziele steckt, steigert sich Lebensqualität: Glücksforscher sagen, dass Menschen, die sich Herausforderungen stellen, glücklicher sind und seltener an Depressionen leiden, als diejenigen, die es sich in der Komfortzone gemütlich machen.

Es gibt viel Literatur und die unterschiedlichsten Modelle, die Zielsetzung und Zielschärfung zum Thema haben. Zum Messen der Zielerreichung eignen sich Zahlen, Daten und Fakten. Willst Du beispielsweise 10 Kg abnehmen oder 5.000 € sparen, so ist zu jeder Zeit klar, wie weit du noch von deinem Ziel entfernt bist.

Aber auch sogenannte „weiche“ Ziele lassen sich messen. Bspw. Gefühlszustände wie „Ich möchte selbstbewusster sein“, lässt sich in Verhaltensweisen konkretisieren. Frage dich: Woran genau merkst Du, dass Du Dein Ziel erreicht hast? Woran merken andere, dass Du selbstbewusster bist?

Im nächsten Schritt kannst du das über sogenannte Hilfsquoten messbar machen. Bspw. „Im nächsten Gruppencall melde ich mich drei Mal zu Wort“ . Je konkreter, desto besser.

#1 STELL DIR DIE WARUM FRAGE

Stell das Motiv und die Hintergründe, warum Du ein bestimmtes Ziel erreichen möchtest, in den Fokus. Möchtest Du z. B. selbstbewusster werden, um in der anstehenden Gehaltsverhandlung zu punkten, dann verbirgt sich hier ein übergeordnetes Bedürfnis hinter Deinem Ziel. Beantworte hier ganz ehrlich die Warum?– Frage! Denn oft zeigt sich, dass etwas ganz anderes das Ziel für Dich attraktiv macht, als Dir bewusst ist. Nur, wenn Du beim „Eintauchen“ in Dein Ziel ein wirklich gutes Gefühl hast und eine hohe eigene Motivation verspürst, dieses erreichen zu wollen, ist dieses für Dich hinreichend attraktiv. Dies solltest Du an Deinen Gefühlen, Gedanken, an Deiner Körperhaltung, an Deinen inneren Bildern etc. merken.

Stell Dir also die Frage, warum es für Dich wichtig ist, Dein Ziel zu erreichen! Welchen Nutzen erhoffst Du Dir davon? Es ist sogar positiv, wenn sich hier Dein Ziel verändert. Denn dann bist Du näher an der Frage, was Du wirklich willst. Jetzt kannst Du Deine Ziele neu ausrichten.

#2 DER WEG IST DAS ZIEL

Bislang rieten Hirnforscher dazu, den Lebenstraum immer vor Augen zu haben, um durchzuhalten. Also: Ich in den Bergen in Oberösterreich. Ganz falscher Ansatz, sagt jetzt Alexandra Freund, Psychologin an der Universität Zürich: „Wer sich zu sehr auf das große Ziel konzentriert, statt auf den Weg, der dorthin führt, der wird es mit großer Wahrscheinlichkeit nicht erreichen.“

Sie begleitete über 100 Frauen die zwei Kilo abnehmen wollten. Während des Diätprogramms mussten sie einen Fragebogen ausfüllen, aus dem die Wissenschaftlerin ablesen konnte, ob sich die Frauen eher auf die Diät oder nur auf ihre Wunschfigur konzentrierten. Das Ergebnis: Die Frauen, die ihre Aufmerksamkeit auf jeden einzelnen Diättag richteten, zeigten mehr Durchhaltevermögen. „Wer den Weg zu seinem Ziel erklärt, schafft wirklich, was er will“, sagt Freund. Der Trick: Das große Ganze in kleine Schritte aufteilen.

#3 KLARE ZIELE SETZEN

Im Alltag haben wir aber oft eher weiche Ziele wie „Ich will mehr Selbstbewusstsein“, „Ich will abnehmen“ oder „Ich möchte mehr Abenteuer in meinem Leben“. „Mehr“ ist kein Ziel, sondern ein Wunsch. Und was ist eigentlich „mehr“? Stell dir deinen Kopf wie eine Bio-Festplatte vor: Je genauer das Gehirn programmiert wird, umso besser kann es uns unterstützen. Es ist ein fundamentaler Unterschied, ob ich sage: „Ich will nicht mehr faul auf der Couch abhängen„, oder ob ich sage „Ab nächster Woche gehe ich jeden Montag und Freitag um 17 Uhr für eine Stunde ins Yoga-Studio„. Unser Gehirn mag positive Formulierungen mit klarer Zeitansage ohne Konjunktiv. Klarheit macht es verbindlicher und auch überprüfbarer. Unsere Erinnerung unterliegt nun mal Schwankungen.

#4 ANGEMESSENE GRÖßE

Jedes Ziel braucht die richtige Größe. Ein zu kleines Ziel motiviert nicht, ein zu großes demotiviert vielleicht. Hat dein Ziel die richtige Größe? Wenn es dir gerade zu groß erscheint, baue Zwischenschritte ein. Dieses Vorgehen kennt man aus Projekten, die in kleinste Schritte, sogenannte Milestones herunter gebrochen werden.

Tatsächlich ist es so, dass wir dazu neigen, zu überschätzen, was wir kurzfristig erreichen können. Und gleichzeitig unterschätzen, was wir mittel- bis langfristig durch Kontinuität erreichen können. Wenn ich von langfristig spreche, meine ich 1, 3, 5 oder 10 Jahre. In einer solch großen Zeitspanne ist es locker möglich, große, unerreichbar scheinende Ziele zu erreichen. Was? Deinen Wunschkörper zu bekommen und zu behalten. Eine neue Sprache zu lernen. Ein komplettes Studium abzuschließen und den akademischen Titel zu tragen, den Du immer wolltest. Oder Dir Dein eigenes Business aufzubauen.

#5 FOKUS AUF DICH

„Just do it!“. Was genau tust du, um dein Ziel zu erreichen? Sei hier mal so konkret wie möglich – wichtig dabei: Was du dir vornimmst, muss in deinem Einflussbereich liegen. Verlass dich also nicht darauf, dass andere für dein Ziel aktiv werden: Konzentriere dich darauf, was du selbst unternehmen kannst.

#6 MACH DIR EIN BILD

Aktiviere deine Vorstellungskraft, und stell dir innerlich sehr genau vor, wie es sein wird, wenn du dein Ziel erreicht hast: Was siehst du? Was hörst du? Wie fühlt es sich an? Kannst du etwas riechen? Etwas schmecken? Über unsere Sinne nehmen wir die Welt wahr, und je mehr Sinneskanäle wir nutzen, desto stärker der Eindruck. Mit dem Kinderspiel „Was wäre wenn, …“ fokussierst du dich auf deine persönliche Zielgerade.

#7 ON THE GO

Popstar Beyoncé legte sich ein Alter Ego zu: „Wenn Foto-shootings oder Bühnenshows anstehen, verwandle ich mich in Sasha Fierce. Sie ist aggressiv, stark, frech, sexy. Ich bin im wirklichen Leben überhaupt nicht wie sie“, erklärte sie in einem Interview mit der englischen Zeitung „Daily Mirror“.

Richard Wiseman, Psychologieprofessor an der University of Hertfordshire erklärt das so: „Indem man sich verhält, als sei man ein bestimmter Persönlichkeitstyp, wird man diese Person.“ Er nennt dieses Phänomen das „Als ob“-Prinzip. Eine Studie der Columbia Business School beweist, dass diese Methode tatsächlich funktioniert: Dabei wurden Freiwillige in zwei Gruppen eingeteilt:

Die eine Gruppe musste stehen, die Hände in den Schoß legen und auf den Boden schauen. Die andere sollte sich an einen Schreibtisch setzen, die Füße auf den Tisch legen, die Hände hinter dem Kopf verschränken und nach oben blicken. Die Machtposen führten bei den Testpersonen zu einem signifikant höheren Testosteronlevel. Allein die Veränderung der Körperhaltung kann demnach chemische Prozesse im Körper beeinflussen. Wer sich zum Beispiel vor einer Präsentation eine Extra-Portion Selbstbewusstsein zulegen möchte, sollte sich also auch eine „Ich bin die Allercoolste“-Attitüde überstreifen.

#8 DER PROZEß

Zerlege Dein Ziel in kleinere Teil- oder Zwischenziele. Das als „Salamitaktik“ bekannte Verfahren macht größere Ziele handhabbar. Hast Du Dir z. B. ein Studienabschluss als Ziel gesetzt, so zerleg es: In welchem Semester bearbeitest Du welches Modul? Wann absolvierst Du welche Prüfung? Wann und wie lernst Du dafür? Das Ziel erscheint dadurch nicht mehr so überwältigend. Und Du kannst bereits vor Deiner Zielerreichung Zwischenerfolge feiern, was sich wiederum positiv auf Deine Motivation auswirkt.

#9 AKTIVIERE RESSOURCEN

Ein „Ziel“, bei dem die Umstände oder andere sich ändern, ist kein sinnvolles Ziel! Die Einstellung, darauf zu warten, dass sich um Dich herum irgendetwas ändert, schadet Dir, denn das macht passiv. Welche Mittel, Fähigkeiten, Stärken, Kenntnisse, Alternativen, Menschen, Gelder, Überzeugungen, Netzwerke usw. stehen dir zur Verfügung, um dein Ziel zu erreichen? Welche Ressourcen kannst du aktivieren? Schreibe sie auf. Meist ist die Liste viel länger als man denkt. Hast du bereits Erfahrungen, die dir bei deiner Zielerreichung helfen? Kennst du Leute, die Dich hierzu unterstützen können? Welche deiner Stärken (auch aus ganz anderen Lebensbereichen) könnten Dich näher an Dein Ziel bringen?

Was noch hilft: richtig viel Geld investieren. Einen 50-Euro-Volkshochschul-Kurs schwänzt man eher als einen 1000 € Onlinekurs. Und: Halte die ersten sechs Stunden unbedingt durch – auch wenn du der innere Kritiker dir dazwischen quatscht. Es nämlich exakt so lange, bis du ein Lernlevel erreichst, ab dem du so viel kannst, dass der eigentliche Spaß beginnt.

#10 ENTWICKLE ROUTINEN

Gewohnheiten sind kleine Süchte. Wenn wir merken, dass ein Verhalten belohnt wird, wiederholen wir es. Und das möglichst oft. Wenn eine Zigarette im Mund einen Raucher beruhigt, wird er sich immer wieder eine anzünden. Denn unser Gehirn unterscheidet nicht zwischen guten und schlechten Gewohnheiten.

Hat sich ein Verhalten allerdings erst einmal eingeschliffen, ist es schwer dieses zu ändern. Beginnen solltest du, mit einer genauen Selbstbeobachtung: Wann oder mit wem verfalle ich in die schlechte Angewohnheit? Raucher rauchen gern in Gesellschaft – egal ob beim Ausgehen oder zum Tratschen vor dem Club.

Die Psychologin Wendy Wood von der Southern California-Universität hat in vielen Experimenten gezeigt, wie stark man Situationen mit Handlungen verknüpft. Das Fazit: Wer sein Verhalten ändern will, sollte das Setting ändern. Raucher zum Beispiel, die im Urlaub mit dem Abgewöhnen beginnen, haben eine doppelt so große Chance auf Erfolg.

#11 ÖKOLOGISCHER RAHMEN

Als Coach fordere ich auch immer dazu auf, noch genauer hinzuschauen: welche Konsequenzen das Erreichen der Ziele wohl haben wird. Alles hat 2 Seiten, wie eine 2 € Münze sowohl Kopf als auch Zahl hat. Das eine bedingt das andere und umgekehrt. Frage dich also; Wer in deinem Umfeld wird es merken, dass du dein Ziel erreicht hast? Wem wird das gefallen und wem vielleicht nicht?

#12 SUCH DIR EIN ZIEL_BUDDY

Man kann mit einer Freundin vereinbaren, dass sie einen begleitet, nachfragt, ein bisschen Druck macht. Wichtig ist, dass man der Freundin dafür einen Auftrag erteilt. Achtung; du solltest das nicht ungefragt machen. Und man darf von einer Freundin nicht zu viel erwarten, sie nicht überfordern. Dann ist ein Coach doch besser.

Man kann nicht alles planen, Achtsamkeit schon.

Mach dir Freude, Catrin




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