Wie entsteht Unternehmensagilität?
Unternehmen müssten agiler werden, um künftig noch überleben zu können. Diese Forderung erklingt heutzutage an fast jedem Managementseminar. Es gehört zurzeit einfach zum guten Ton, agil zu sein oder sogar «agile Dienstleistungen» zu verkaufen. Nun, wenn es so gemeint ist, dass sich die Dienstleistungen dem Kundenbedürfnis anpassen, dann ist der Begriff gar nicht mal so falsch gewählt. Weil der Begriff aber auch von «Marketingstrategen» missbraucht wird (weil es halt einfach grad Mode ist), klingt das Wort Agilität für manche leider bereits schon als Worthülse ohne eine echte Bedeutung. Besonders dann, wenn von Unternehmensagilität gesprochen wird.
Dabei ist gerade für Unternehmen die Fähigkeit, sich zu bewegen, sich zu verändern, wendig zu sein von vitaler Bedeutung. Das ist nichts Neues, sondern war schon immer so. Der Unterschied zu früher ist, dass sich die Umwelt für Unternehmen heute schneller verändert als früher und deshalb rascher und öfters Veränderungen verlangt.
Wie die interne Informationstechnologie (IT) einen konkreten Beitrag an die Unternehmensagilität leisten kann, damit diese keine Worthülse bleibt, davon ist im Folgenden die Rede.
Digitale Transformation als Auslöser
Über die digitale Transformation habe ich schon früher berichtet und das Internet ist voll von Erläuterungen dazu. Aus Sicht der Unternehmens-IT, insbesondere dem Teilbereich der Software-Lösungen und Lösungsarchitekturen, ergeben sich als Folgen der digitalen Transformation zwei primäre Einflussgrössen (Impacts): Der «Business Impact» und der «Applications Impact». Beide werde ich wie folgt umschreiben:
Business Impact
Dank der digitalen Transformation werden Unternehmen neue Businessmodelle entwickeln und daraus neue Einnahmequellen erschliessen. Es geht um Transaktionen (Business), das früher, ohne die Digitalisierung, gar nicht möglich gewesen wären. Als Beispiel kann etwa der Hersteller von Fahrradheckleuchten dienen, der nun auch Städte mit Bewegungsdaten versorgt, welche diese zur Verkehrsplanung nutzen können: «Digital: Veloheckleuchte konkurrenziert Ingenieurbüros in aller Welt!» (Artikel vom 6.2.17). Für diese neuen Geschäfte braucht es neue Softwarelösungen, die zuerst von jemandem gebaut werden müssen. Weil es ja grundlegend neue Transaktionen sind, gibt es folgerichtig auch noch keine optimierten Softwarelösungen dafür. Ist die IT des Unternehmens in der Lage, Software (und vielleicht auch Hardware) für solche neue «Business Streams» innert nützlicher Frist bereitzustellen, hilft sie dem Unternehmen, sich zu verändern. Damit leistet sie einen ganz konkreten Beitrag an die Unternehmensagilität.
Applications Impact
Fast jedes Unternehmen hat LOB Applikationen im Einsatz (LOB=Line-of-Business). Man spricht auch von «core applications». Gemeint sind Softwarelösungen, mit denen ein Unternehmen effektiv seine Transaktionen verarbeitet: ERP-Lösungen, Core Banking Software, Produktionssteuerungen und Ähnliches. In diese Applikationen wurde viel investiert, oft mit Individuallösungen, gleich ganz oder als eine Standardlösung ergänzend. Jedenfalls wurde und wird viel Zeit und Geld in diese Lösungen investiert. Aus früherer Optik machte das auch Sinn: Die Lösungsarchitektur und Funktionen wurden möglichst genau an die individuellen Bedürfnisse des Unternehmens angepasst. Der Haken: Während es früher 10-15 Jahre dauerte, bis das Business andere oder neue Anforderungen an ihre Lösungen stellte, weil sich die Businessprozesse verändert haben, sind das heute durchschnittlich noch gerade mal 2-5 Jahre – so schnell dreht sich die Welt mittlerweile. Von der IT werden also Veränderungen an Businesslösungen in einer immer höheren Kadenz verlangt. Da der hier beschriebene «Applications Impact» keine vorübergehende Sache ist, die allenfalls ausgesessen werden könnte, muss dringend eine grundlegend andere, eben agilere Lösungsarchitektur her, die solche Veränderungen innert nützlicher Frist und mit einem vernünftig anmutenden Geldeinsatz möglich machen. Der Markt bewegt sich rascher, also muss das Unternehmen beweglicher (agiler) werden. In diesem konkreten Fall betrifft es die Businesslösungen des Unternehmens. Das Schlüsselwort dazu heisst Cloud-Architektur, wobei Cloud nicht gleich öffentlich und unsicher bedeutet. Wenn die IT neue Bedürfnisse des Business rasch und kostenfreundlich erfüllen kann, leistet sie einen wesentlichen Beitrag an die Unternehmensagilität.
Agile Lösungsarchitektur mit Cloud-Technologien
Die Cloud-Architektur für die Software eines Unternehmens ist grundlegend anders aufgebaut als die traditionelle On Premise-Architektur. Eine moderne, agile Lösungsarchitektur besteht aus drei wesentlichen Ebenen:
Der Office-Ebene mit den bekannten Office-Applikationen für Text, Tabellenkalkulation und Präsentation, dazu einige nützliche «Office 365 Core Applikationen» zur Erleichterung und Vereinfachung der Teamzusammenarbeit, Kommunikation oder Präsentation auf einem eher pragmatischen, einfacheren Level.
Darüber kommt der Smart Digital Cloud Workplace als entscheidende Erweiterung zur Office 365 Funktionalität: Kollaboration, Wissensmanagement, komplexere Prozesse abbilden, News & Information Services, Arbeits- und Projektplanung, Dashboards und vieles mehr sind die Stichworte hierzu. Mit Twine Online bietet itsystems eines der schönsten und fortschrittlichsten Arbeitsinstrumente für zukunftsorientierte Unternehmen an.
Schliesslich unterstützen agile Cloud Apps oder sogar Cloud Services das Business bei der Arbeit, und zwar spezifisch, zielgerichtet und kostengünstig. Der Vorteil: Verändern sich die Bedürfnisse einer Businessabteilung (oder Teile davon), können die deutlich kleineren «App-Einheiten» ausgetauscht, zugeschaltet oder bei Nichtmehrgebrauch entfernt werden. Das ist um Welten schneller und kostengünstiger als die immer wiederkehrenden Anpassungen der traditionellen, «schweren» Individualapplikationen, wie man sie aus der On Premise-Welt noch kennt. Resultat: Ein wesentlicher Beitrag der IT zur Unternehmensagilität.
Fazit
Unternehmensagilität ist keine Worthülse mehr, sondern kann von der IT-Abteilung – wenn denn der Wille dazu vorhanden ist – ganz konkret gelebt werden. Cloud-Architektur für die Unternehmenssoftware ist weder eine Gefahr für die bestehende On Premise-Welt noch eine wahnsinnige Revolution. Sie ist eher eine logische Evolution, die nötig wurde, um die Herausforderungen aus sich immer rascher verändernden Märkten unternehmerisch meistern zu können. Sie wurde möglich durch eine weit greifende Miniaturisierung von Hardware und konsequente Weiterentwicklung und Absicherung des weltweiten Netzes.
So gesehen sind transformierte, interne IT-Services auf Basis einer Cloud-Architektur ein ganz konkreter und sehr vitaler Beitrag an die Agilität von Unternehmen. Die IT ist nicht länger ein Kostenfaktor, sondern wird zum Business Enabler.
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