Wie KI-Modelle die Zukunft gestalten und wie Du Chancen für Dein Unternehmen daraus ableiten kannst

Wie KI-Modelle die Zukunft gestalten und wie Du Chancen für Dein Unternehmen daraus ableiten kannst

In meinem beruflichen Umfeld habe ich bisher niemanden getroffen, dem oder der egal wäre, wie es mit der Künstlichen Intelligenz weitergeht. Deshalb habe ich eine Umfrage gestartet:


Wie würdest Du den aktuellen Zustand großer Sprachmodelle beschreiben?


Beim Orientierungslauf habe ich gelernt:

„Wenn Du losläufst, ohne zu wissen, wo Du bist, dann landest Du im Wald.“

Hier angewendet heißt das:

  • Standortbestimmung mittels Umfrage
  • Identifikation relevanter Trends
  • Ableitung von Zukunftsszenarien.

Auch wenn Du Dich generell dafür interessierst, wie Du Szenarien der Zukunft erstellen und KI dabei als „kreatives Exoskelett“ einsetzen kannst, dann bist Du hier goldrichtig.

 

KI als kreatives Exoskelett?

Zuerst habe ich die Antworten meiner Umfrage zusammengefasst und dann ChatGPT gebeten, diese kritisch zu überprüfen. Hier das Ergebnis:


Große Sprachmodelle (LLMs):

  • Sind zentralisierte, generische und fehleranfällige Bots.
  • haben einen hohen Energieverbrauch, der exponentiell mit der Größe des Modells steigt
  • kommunizieren im Wesentlichen über eine Text-Schnittstelle.
  • Proprietäre Modelle dominieren den Markt
  • Open-Source-Modelle haben eine geringere Leistung und sind weniger bekannt.
  • LLMs wecken große Hoffnungen, aber auch Sorgen und Ängste.


Ausgehend von dieser Beschreibung möchte ich nun Szenarien für die Zukunft ableiten. Hierbei wende ich der Einfachheit halber die „Acht Gesetze der Entwicklung von Systemen“ an, wie sie von Genrich Altschuller aufgestellt wurden. Ich habe die KI auf jedes dieser Gesetze trainiert und so acht verschiedene, teilweise überlappende Szenarien der Zukunft erhalten, die ich händisch nachgeschärft habe. Diese Szenarien habe ich dann in drei unterschiedliche, „orthogonale“ Szenarien verdichtet.


Szenarien für die Zukunft der LLMs


Szenario 1: Das integrierte KI-Supersystem

In diesem Szenario werden Sprachmodelle Teil eines vernetzten „Ökosystems“, das sich durch Zusammenarbeit und Flexibilität auszeichnet und digitale und physische Elemente integriert.

  • Multimodale Fähigkeiten: Sprachmodelle verarbeiten nicht nur Text, sondern auch Bilder, Audio und Sensordaten, um mit der physischen Welt in Echtzeit zu interagieren.
  • Vernetzung spezialisierter KI-Systeme: Generische und spezialisierte KI-Modelle arbeiten zusammen, um Aufgaben präzise zu lösen. Dies erhöht die Flexibilität des Gesamtsystems.
  • Adaptives Steuerungssystem: Ein dynamisches Steuerungssystem optimiert die Leistung in Echtzeit, basierend auf Nutzeranforderungen.
  • Mensch-Maschine-Kollaboration: KI und menschliche Nutzer arbeiten nahtlos zusammen, um Entscheidungen zu treffen und Probleme zu lösen.

 

Szenario 2: Die mikroskopische KI

In diesem Szenario wird KI spezialisierter und energieeffizienter, indem sie auf mikroskopischer Ebene operiert und sich auf spezifische Aufgaben fokussiert.

  • Feinkörnige Spezialisierung: KI-Modelle sind auf spezifische Aufgaben und Kontexte zugeschnitten, wodurch sie präzisere und kontextuelle Ergebnisse liefern.
  • Integration von Mikro-Sensoren und Echtzeitdaten: KI verarbeitet Echtzeitdaten aus der Umgebung, um feinste Details wahrzunehmen und zu analysieren. In Bereichen wie Medizin oder Industrie kann dies entscheidend sein.
  • Energieeffiziente Verarbeitung: Kleinere, spezialisierte Modelle verbrauchen weniger Energie, da sie nur die notwendigen Daten verarbeiten.
  • Quantentechnologie und Nanotechnologie: Fortschrittliche Technologien ermöglichen die Verarbeitung von Daten auf molekularer Ebene, was die Effizienz und Präzision weiter erhöht.

 

Szenario 3: Das vernetzte physisch-digitale-System

In diesem Szenario entwickelt sich KI zu einem Bestandteil komplexer Systeme, die in der realen Welt physische Aufgaben erledigen.

  • Multiple Wechselwirkungen: KI interagiert nicht nur digital, sondern auch über mechanische, elektromagnetische, thermische und andere Wechselwirkungen, um Aktionen zu steuern, z. B. in der Automatisierung oder Robotik.
  • Cyber-physische Systeme: Sprachmodelle sind Teil von Systemen, die physische und digitale Daten in Echtzeit verarbeiten, um präzise Handlungen in der physischen Welt auszuführen.
  • Erhöhung der Verbindungen: Das System wird zunehmend vernetzt, wodurch die Interaktionen zwischen digitalen und physischen Feldern intensiviert werden.
  • Verwendung von elektromagnetischen Feldern: KI optimiert Netzwerke und physische Prozesse durch die Interaktion mit elektromagnetischen und anderen Feldern.


Wie weit kann die Reise gehen?

Ich stelle hier lediglich "Szenarien" vor. So weit, so langweilig. Schauen wir uns beispielhaft das Thema "Energieeffizienz" an (Beispiel von hier):

Heutige Supercomputer sind in der Lage, einige Hundert Billiarden "Floatingpoint Operationen" pro Sekunde auszuführen. Das ist eine Ziffer gefolgt von 17 Nullern. Dafür muss jedoch eine Leistung von ca. 30 Mega-Watt bereitgestellt werden - zum Beispiel von 100 Hektar Solarmodulen im Spitzenbetrieb.

Das menschliche Gehirn ist in der Lage, eine ähnliche Anzahl von Flops durchzuführen. Und verbraucht dabei 20 Watt. Soviel wie eine Kühlschranklampe.

Es lohnt sich vermutlich, auch die anderen Aspekte im Detail zu verstehen, um den Weg nach vorne nicht nur von der heutigen Lage aus, sondern auch "rückwärts von der Perfektion her" zu denken.


Gemeinsame Elemente der Szenarien

Trotz ihrer Unterschiede teilen diese Szenarien einige wichtige Aspekte:

  • Erweiterte Interaktion mit der physischen Welt: Künftige Sprachmodelle werden durch multimodale Fähigkeiten oder physische Interaktionen tief in die reale Welt eingebettet.
  • Vernetzung und Zusammenarbeit: Die Interaktion zwischen verschiedenen spezialisierten Systemen und KI-Modellen wird die Leistung und Flexibilität erhöhen.
  • Anpassungs- und Reaktionsfähigkeit: Die KI wird sich in Echtzeit an Veränderungen in ihrer Umgebung anpassen und effizienter auf externe Reize reagieren.

 

„Na großartig. Und jetzt?“

Wenn diese Szenarien auf Dein Unternehmen zutreffen, dann kannst Du sie Deinen Innovations- oder Strategieteams vorstellen. Daraus könnt Ihr Chancen ableiten und Euch auf verschiedene Zukunftsszenarien vorbereiten. Diese Informationen können und sollten nicht zuletzt in Eure SWOT-Analyse einfließen.


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Falls Dich solche Möglichkeiten interessieren, dann schreibe mich direkt gerne an. Ansonsten bin ich auf Deinen Kommentar gespannt und freue mich über ein Like.

Stephan Back

Head Cost & Value Engineering bei Carl Zeiss SMT GmbH

2 Monate

Hallo Michael - starkes Bild: kreatives Exoskelett👍. Raus aus der Opferrolle und hin zum Nutzen für das Stemmen großer Anforderungen und dem Überkommenen eigener blinder Flecken. Fast wie die innovativen Grundprinzipien oder die 76 Standardlösungen.

Bodo Frommelt

In Nachhaltigkeit investieren um den Wohlstand zu erhalten

2 Monate

Sehr gut zusammengefasst. KI per se ist weder ein Monster noch ein Bedrohung. Sie ist ein Werkzeug. Mit einem Hammer kann man Nägel einschlagen, Löcher in Mauern klopfen oder Schädel zertrümmern. Es liegt an uns, was wir daraus machen. Wir selbst haben es in der Hand, wie wir das Werkzeug nutzen. Die Wege und Chancen hat Michael Ohlerda gut aufgezeigt.

Daniel Fügner

Mentor für Prozessoptimierung & Achtsamkeit: 6sMBB+Yogi

2 Monate

Ein spannender Ausblick! 🙂

Philipp Muljadi-Wettmann

acting to influence the emerging future

2 Monate

Danke Michael Ohler, ich glaube für viele ist KI immer noch am Horizont sehr auf der Konzept Ebene und es ist klar eher schneller als langsamer wird mich diese Welle erreichen, sie ist schon da, was das für das einzelne Unternehmen bedeutet ist der Übergansphase in den nächsten 3 bis 5 Jahren extrem komplex und wie du schon andeutest seriös nur individuell zu beantworten. Auf der Allgemeinen Ebene ist glaube ich das was du hier tust, der richtige Ansatz, wir brauchen eine Vielzahl von Szenarien, die wir vergleichen und zu einander in Spannung setzen können, damit wir nicht blind darauf warten, dass die Zukunft in uns hinein rennt.

Steffen Wulf

Experte Digitale Transformation und Industrie 4.0

2 Monate

Ich sehe bei den Szenarien eher einen Fokus auf weitere KI-Systeme und nicht unbedingt LLMs

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