Wie langsam ist ein ETF?
Langsam ist nicht immer schlechter

Wie langsam ist ein ETF?

Wie Citigroup berichtet, bilden viele konventionelle ETFs für deren Emittenten ein Verlustgeschäft. Deswegen wird in der Branche die Frage diskutiert, ob aktive ETFs den Emittenten eine Alternative zu passiven ETFs bieten können.

Eigenschaften von ETFs

Während der Begriff Exchange Traded Fund sich auf die Tatsache bezieht, dass ETFs an der Börse gehandelt werden können, steht bisher eher eine weitere Eigenschaft von ETFs im Vordergrund. Diese bezieht sich auf die Tatsache, dass ETFs einen Index abbilden können. Aus diesem Grund werden ETFs auch als passiv bezeichnet.

Investmentlogik

Mittlerweile finden aktiv verwaltete ETFs immer mehr Aufmerksamkeit. Und der Eindruck wird vermittelt, dass es sowohl aktive als auch passive ETFs gibt. In Wirklichkeit gibt es aber nur aktiv verwaltete ETFs - ETFs mit Portfolios, die sich verändern können. Denn auch Indizes sind aktiv. Ein Index wird nach Regeln zusammengestellt. Eine typische Regel bei Aktienindizes bezieht sich zum Beispiel auf die Marktkapitalisierung des Free Floats der Aktien. Und gemäß den Regeln verschwinden manchmal Titel aus dem Index und kommen neue hinzu. Dies passiert allerdings nicht jeden Tag. Die Veränderungen im Index - und damit im Portfolio des betreffenden ETFs - finden tendenziell spärlich statt. Die Investmentlogik führt zu langsamen Veränderungen im Portfolio des ETFs. Dagegen verändern aktiv verwaltete ETFs ihr Portfolio tendenziell häufiger. Ihre Investmentlogik ist schneller.

Nutzen

Langfristig wird es nicht um den vermeintlichen Unterschied zwischen aktiv und passiv - anders gesagt, zwischen schneller und langsamer Investmentlogik - gehen, sondern um Anlageergebnisse. Entscheidend ist die Qualität der Investmentlogik, nicht ihre Geschwindigkeit. Und schon gar nicht die Tatsache, ob ein Fonds an der Börse gehandelt werden kann.


Dipl.-Kfm. Werner Krieger / CEFA

Geschäftsführender Gesellschafter GFA Vermögensverwaltung | Analyst/CEFA | Ich investiere in die besten Anlagestrategien für Ihren Erfolg 📈 Regelbasierte Anlagestrategien 📈 Quantitatives Investment 📈 Fondsmanagement

1 Jahr

Letztendlich ist ein ETF auch keine passive Anlagestrategie, sondern durch die Kapitalmarktgewichtete Konstruktion eine schlecht umgesetzte Momentumstrategie. Momentumstrategie dadurch, dass die gut laufenden Aktien eine immer höhere Gewichtung bekommen, schlecht umgesetzt dadurch, dass der Ausstieg viel zu spät (Je nach Verletzung der Anlagerichtlinien) oder nie erfolgt. Bereits einfache richtig umgesetzte Momentumstrategien erzielen dadurch ein besseres Chance-/Risikoverhältnis als der Index, wie wir immer wieder aufzeigen.

Dr. Robert Velten

Gründer und GF Velten Asset Management / methodische Investments

1 Jahr

Gut auf den Punkt gebracht.

Zum Anzeigen oder Hinzufügen von Kommentaren einloggen

Ebenfalls angesehen

Themen ansehen