Wie Sie Ihre Pflanzen vorm Austrocknen schützen können - das richtige Verhalten bei Hitze und Trockenheit
Als Italien-Liebhaber erinnert mich der momentane Anblick unserer Landschaft an den Spätsommer in der Toskana - verbrannte Felder, geschlauchte Pflanzen und trockene Böden. Einige Bäume lassen sogar den Anschein erwecken, dass wir uns bereits im Herbst befinden. Dabei sind die hohen Temperaturen und der fehlende Niederschlag nicht allein an der Trockenheit schuld, sondern vor allem die direkte Sonneneinstrahlung macht der Natur zu schaffen.
Die diesjährige Hitzeperiode übertrifft die Situationen der letzten Jahre um einiges. Wir mussten unsere Bewässerungsteams aufstocken, unsere Arbeitszeiten verlagern und haben unsere Teams u.a. mit extra Wasserflaschen und Sonnencreme versorgt.
Wie sieht es in Ihrem Garten oder auf Ihrem Balkon aus? Fleckiger Rasen, hängende Blätter und braune Pflanzen? In dieser Hitzeperiode sind Ihre Pflanzen besonders großem Stress ausgesetzt und lechzen nach Wasser sowie Schatten. Vor allem Balkon- und Kübelpflanzen, bei denen die Erde und somit die Wasserspeicherfähigkeit begrenzt sind, leiden unter den Temperaturen. Der Wasserverbrauch in diesen Tagen steigt steil an – der Pool wird gefüllt, es wird öfters geduscht und der Garten gewässert.
Sowie Sie morgens und abends Ihre Wohnung gut durchlüften, sollten Sie auch Ihre Pflanzen wässern. Denn zu diesen Zeiten verdunstet das Wasser nicht so viel und es kann von den Pflanzen besser aufgenommen werden. Das schließt aber eine Wasserkontrolle tagsüber nicht aus. Achten Sie beim Wässern darauf, dass Sie nicht die Blätter nass machen, sondern direkt auf die Erde gießen, um Blattflecken bzw. Sonnenbrand zu vermeiden. Falls Sie eine Regentonne haben, dann nutzen Sie dieses Wasser zuerst, da es perfekt temperiert ist.
Bei Kübelpflanzen sollten Sie darauf achten, dass kein Wasser aus dem Topf herausfließt, da so auch wichtige Nährstoffe abhanden kommen. Die richtige Menge machts!
Bei der Bewässerung Ihres Rasens sollten Sie unbedingt größere Zeitabstände einhalten. Denn es nützt Ihrem Rasen nichts, ihn täglich für eine halbe Stunde zu wässern, da er so nur oberflächlich feucht gehalten wird. Um eine tiefgehende Wurzelbildung zu fördern, sollten Sie gezielt und intensiv wässern, damit der Rasen sich der Trockenzeit anpassen kann.
Bäume dagegen, die bereits zwei oder drei Jahre im Boden verwurzelt sind, benötigen keine Wässerung. Bei wochenlanger Hitze und der Feststellung, dass der Baum leidet, können Sie natürlich auch Ihre Bäume wässern.
Wenn Ihre Pflanzen Anzeichen von Vertrocknung aufweisen, kann ein kurzes Wasserbad Wunder bewirken. Stellen Sie die Pflanze in den Schatten und mindestens zehn Minuten in einen Eimer voll Wasser, damit sich die Erde komplett vollsaugen kann. Mit ein bisschen Warten und weiterem Gießen, können sich so einige Pflanzen wieder erholen. Die vertrockneten Stellen können Sie dann zurückschneiden.
Bei diesen Temperaturen sollten auch Sie vermehrt Wasser und Schatten in Anspruch nehmen. Viel trinken, leichte Mahlzeiten, wenig körperliche Anstrengung und kein Alkohol helfen unserem Körper bei der Hitze.
Vergessen Sie die Sonnencreme nicht und genießen Sie den Sommer in Deutschland.
Text: Lena Knappmann / Bild: AdobeStock