Wie wähle ich den richtigen Entwicklungspartner für mein Medizinprodukt aus?

Wie wähle ich den richtigen Entwicklungspartner für mein Medizinprodukt aus?

Ich könnte den Artikel kurz machen und sagen „nehmen Sie uns“.

Aber, sind wir immer der richtige Partner? Die Medizintechnik Welt ist groß und bunt.

Am schönsten ist es doch, wenn es ein Entwicklungspartner ist, der Sie, Ihr Unternehmen und die Produkte schon kennt – und Ihre Prozesse. Alles geht schneller. Denn das Onboarding eines neuen Partners kostet vor allem erstmal - Zeit.

Manchmal lohnt es sich, diese Zeit zu investieren. Selbst wenn Sie mit einem langjährigen Partner sehr zufrieden sind. Sie erhalten Vergleichsangebote (setzen Sie aber nicht nur auf den Preis) eventuell bestehen bei Ihrem Partner mal Ressourcenengpässe oder im Portfolio wird eine bestimmte Leistung einfach nicht angeboten.

Sollten Sie noch nicht mit einem externen Entwicklungspartner arbeiten, dies aber in Erwägung ziehen, ist es zunächst wichtig, zu definieren, was Sie wirklich an Unterstützung wollen.

Für einige Projekte ist eine Unterstützung einer einzelnen Person vor Ort genau das richtige. Die Anweisungen können direkt von Ihnen an den externen Mitarbeiter weitergegeben werden. Nachteile sind, dass die Einsatzhöchstdauer gesetzlich geregelt ist, die Abrechnung erfolgt nach Stunden und nicht nach Leistung und der externe Mitarbeiter muss erstmal eingewiesen werden. Wie ein neuer firmeninterner Mitarbeiter eben auch. Je spezialisierter der Dienstleister in den für Sie einschlägigen Themen ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass Sie passgenaue Profile bekommen.

Möchten Sie ganze Entwicklungspakete vergeben, sollten Sie neben den technischen Kompetenzen auch auf die Methodenkompetenzen und Projektmanagement-Erfahrungen in dem Unternehmen achten. In der Medizintechnik ist zudem die Erfahrung in der Entwicklung nach den regulatorischen Anforderungen ein wichtiges Auswahlkriterium. Im eigenen Interesse rate ich, dass Sie auch hier auf enge Abstimmungsrunden nicht verzichten. Besser während des Projektes wöchentlich eine Stunde investiert als danach vor einem unbekannten Produkt zu stehen.

Vielleicht brauchen Sie auch „nur“ externe Unterstützung in der Optimierung von Bauteilen, eine Toleranzanalyse, eine Simulation, eine Überarbeitung Ihrer technischen Dokumentation, Prototypen oder ein paar Umwelttests. Ist es hier wichtig, dass der Partner in Ihrer Nähe sitzt? Das hat sicherlich Vorteile. Schnell mal zu einer Besprechung vorbeikommen, kann sich positiv auf die Beziehungen insgesamt auswirken. Eventuell ist aber der Entwicklungspartner 200km weiter, der mit dem breiteren Leistungsportfolio oder den besseren Ideen, die bessere Alternative.

Aber in allen Fällen ist klar, ganz ohne Zeitaufwand läuft eine gute Partnerschaft nicht.

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