Wiener Bio-Germknödel für eine gesunde Welt
Heute waren 33 Journalisten aus der ganzen Welt zu Besuch bei Siemens Österreich in Wien, um mehr über die neuesten Forschungergebnisse für Produktionsverfahren in der Pharma-, Chemie und Lebensmittelbranche zu erfahren. Worum geht es da genau, warum ist das so spannend? Weil es die Zukunft ist.
Die Entwicklung neuer Produkte in der prozesstechnischen Industrie ist sehr aufwändig, sie kostet viel Geld und Zeit. Egal ob es sich um Medikamente, Lebensmittel oder chemische Produkte handelt: (Zu Recht) strenge gesetzliche Vorschriften müssen eingehalten und durchgängig hohe Qualitätsanforderungen des Produkts erfüllt werden.
Ausgangsstoff ist sehr oft ein rein biologischer Germ– oder Hefeteig, also nichts anderes als einzellige Pilze, die eine Gärung hervorrufen. Da klingelt es bei jedem Hobbykoch, der das mal zuhaus probiert hat:
Beim Hefeteig kann auch mal was schief gehen, es klappt nun mal nicht immer.
Wenn ein Pharmaunternehmen ein neues, teures Medikament erzeugen möchte, kann man sich Fehlschläge aber kaum leisten. Stellt sich die Frage: Um wie viel wären Medikamente günstiger, wenn sie jederzeit, effizienter und gleichzeitig unter höheren Qualitätskriterien als bisher erzeugt werden könnten? Wenn sie schneller auf den Markt kämen, weil jede Produktionscharge wirklich gelingt, das Verfahren vollständig dokumentiert ist und die behördliche Zulassung schneller klappen würde?
Anders gefragt: Wie viele Menschen könnten dann schneller und besser geheilt werden?
Daran arbeitet Siemens Österreich: Die Lösung bietet die Digitalisierung prozesstechnischer Anlagen über ihren gesamten Zyklus: Vom Engineering bis zum Betrieb und der laufenden Optimierung. Gleich zu Beginn wird am Computer ein Digitaler Zwilling des Prozesses erzeugt, der rein biologische Prozess wird mit intelligenter Mess- und Automatisierungstechnik überwacht. Aus den gewonnenen Daten werden die richtigen Schlüsse gezogen, damit wird der laufende Prozess aktiv gesteuert.
Besonders interessant für die produzierenden Unternehmen ist dabei die nachhaltige Optimierung vom Primärprozess (z.B. Erstellen des Produkts) bis hin zum Sekundärprozess (z.B. maschinelles Verpacken). Genau hier setzt Siemens mit dem Living Lab Vienna an: Prozesse werden mathematisch modelliert, simuliert, analysiert und auf Basis der so generierten Daten optimiert.
The future is bright: Vom Living Lab hin zu personalisierter Medizin ist es nicht mehr weit. Kann man die Produktion flexibel und modular bis hinter zur Stückzahl „1“ auch sehr kleinteilig steuern, druckt man nur jene Wirkstoffe auf die Tablette, die bei diesem konkreten Patienten keine Nebenwirkungen verursachen. Der Schlüssel dafür liegt in der Automatisierung und Digitalisierung von Anlagen, die einen schnellen Wechsel von Rezepturen und Prozessfolgen ermöglicht.