Wieso betrachten wir das Individuum im Marketing nicht als Individuum?

Wieso betrachten wir das Individuum im Marketing nicht als Individuum?

Unser traditionelles Marketing, welches uns tagtäglich umgibt, ist mit zahlreichen Problemen gebunden...

Es setzt auf die etablierten Kommunikationskanäle der sogenannten Massenkommunikation. Das konventionelle Marketing, welches viele Unternehmen weiterhin betreiben und davon ausgehen, es sei das richtige, stammt aus den 60er- und 70er- Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Damals setzte sich Marketing als Unternehmensfunktion durch und eroberte vor allem die Konsumgüterunternehmen. Die klassische Werbung war nun geboren.

Seit ca. 10 Jahren geht die Wahrnehmung von Werbung immer weiter zurück. Potenzielle Kunden reagieren immer weniger auf die klassische Werbung, die sie angezeigt bekommen. Dies gilt sowohl bei den etablierten Kommunikationskanälen als auch bei den neueren Medien, wie z. B. dem Werben in den sozialen Netzwerken. Das liegt allerdings nicht an der Qualität oder an dem geringen Budget, sondern viel mehr daran, dass Werbung als Werbung wahrgenommen wird. Durch die zunehmende Flut von Werbebotschaften wird die Werbung einfach ausgeblendet. Dies hängt unter anderem damit zusammen, dass die Kundenansprache des traditionellen Marketings immer einseitig war und immernoch ist. Selbst das beliebte Direct-Marketing erzeugt keinen Dialog, da es wie oft einfach ein Massenmailing ist und nicht die Bedürfnisse des potenziellen Kunden erfüllt.

Sie betreiben Direct-Marketing mit Massenmailings und sind fest davon überzeugt, dass es der richtige Weg ist? Dann lade ich Sie recht herzlich zu einem Essen ein. Stellen Sie sich vor, wir sitzen bei einem guten Italiener und ich spreche Sie mit einem falschen Namen an, oder noch besser: ich spreche Sie die ganze Zeit mit „Sehr geehrte Damen und Herren“ an. Würden Sie dennoch sitzen bleiben und mir zuhören? Vermutlich würden Sie deshalb sitzen bleiben, da der Italiener wirklich gut ist, aber Sie würden mir einfach nicht weiter zuhören.

Wer aber jetzt denkt, dass Online-Marketing etwas daran geändert hätte, liegt leider falsch. Prinzipiell hat sich nichts geändert – es bietet uns allerdings die Möglichkeiten etwas daran zu ändern! "Online-Marketing" ist ein schöner Begriff; vor allem in Zeiten der Digitalisierung. Aber es ist auch ein weitgefächerter Begriff. Wie z. B. der Begriff "Automobil", darunter versteht unsere Gesellschaft folgendes: Porsche, VW, Mercedes, FIAT, Opel, Tesla, … . All diese Automobilhersteller haben eines gemeinsam: sie produzieren Autos, aber dennoch sind sie so verschieden.

Auch hier hat uns die Geschichte gezeigt, dass wir lange das getan haben, was wir vorher auch getan hatten.

Was dem Marketing in der heutigen Zeit fehlt, sind Interaktion und Individualität. Wenn ich heutzutage meinen Burger an einem Monitor bei einer großen Fast-Food-Kette individuell erstellen kann, wieso dann auch nicht im Marketing. Vom Massenprodukt zum Massenprodukt mit einem persönlichen Touch.

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