The Wind of Change - Die Unendlichkeit der Endlichkeit

Wie oft in letzter Zeit lese ich gerade in den Nachrichten: "Greta Thunberg fordert radikales Handeln in der Klimakrise". Aber was soll wirklich gemacht werden und was soll nicht gemacht werden?

Ob Klimakrise hin oder her und ob der amerikanische Präsident jetzt an den Klimawandel glaubt oder auch eben nicht, das Klima ist nur ein kleiner Teil der Problematik.

Als sich unsere Spezies zivilisiert hat, den Planeten eroberte und sich markant vermehrte geschah etwas was man erst jetzt beginnt mehr und mehr zu realisieren: "In jenem Moment als mal die erste Tonne Kohle und Erz gewann und ersten Tropfen Erdöl verbrannte war es klar dass diese Reserven auch irgendwann zu Ende gehen werden".

Denn nichts ist in unendlicher Menge auf unserem endlichen Planeten vorhanden, irgendwann ist jede Ressource erschöpft. Auch der Mensch wird nur endliche Zeiträume auf der Erde zu Gast sein.

Einfach zu gewinnende Energie, wie zum Beispiel Erdöl und Kohle, ist die Muttermilch für unsere rasante Vermehrung und technologische Entwicklung auf diesem Planeten. Nur wird die Milch langsam magerer und wird irgendwann komplett versiegen. Ab diesen Zeitpunkt müssen wir auf eigenen Beinen stehen, Energie und Materialien im stabilen Kreislauf bewirtschaften.

Es geht nun vielmehr nicht nur um das Klima, welches sich schon immer in einem Wandel befindet, und wir uns stetig anpassen müssen, sondern um unsere gesamten Ressourcen die soweit wir möglich geschont werden müssen um das Versiegen möglichst weit hinauszuzögern. Die Emissionen an Kohlendioxid sinken dann automatisch. Es muss die Nachhaltigkeit unseres Handelns stetig und konsequent optimiert werden.

Aber wie kann das geschehen? Der Ruf geht derzeit stark nach "radikalem Handeln",  aber das ist grundsätzlich falsch. Unsere gesamte Wirtschaft und Gesellschaft ist auf die derzeitige Wertschöpfungskette abgestimmt. Wenn man hier gewisse Parameter radikal verändert bedeutet dies dass viele Millionen Menschen plötzlich nichts mehr an der Wertschöpfungskette beitragen können. An anderer Stelle entstehen Lücken die nicht gefüllt werden können da die Berufe noch gar nicht existieren. Dies kann ein unbeschreibliches und irreversibles Chaos anrichten und sogar zu Kriegen führen. Wenn es um das Überleben geht ist die Umwelt dann wieder zweitrangig und die Spirale dreht sich weiter nach unten.

Man muss also den Aufruf korrigieren auf "radikales Umdenken". Dies bedeutet, dass man durch kontrolliertes Handeln stetig die Nachhaltigkeit verbessert. Dadurch werden sich alle Parameter, nicht nur die der Kohlendioxidemissionen, auf breiter Front verbessern.

Die größte Herausforderung auf diesem Planeten sind aber wir selbst. Unsere explodierende Bevölkerung ist die Größte Bedrohung der Ressourcen. Der allerwichtigste Parameter für den Schutz unserer Zivilisation ist demnach das Bevölkerungswachstum in den Griff zu bekommen. Dies kann nachhaltig nur durch Bildung geschehen. Es müssen viele junge Leute von armen und unterentwickelten Ländern in unseren besten Betrieben und Universitäten erstklassig ausgebildet werden damit sie danach in Ihren Heimatländern das Erlernte anwenden und weitergeben können. Hier ist massiver Nachholbedarf, der Effekt wird aber erst viele Jahre später eintreten. Ist kein "Quick-Win" für die nächste Wahl, sondern ein lang andauernder, über Generationen wirkender, Prozess.

Nun ist es wichtig dass radikales Umdenken geschieht, dies aber ein bedachtes Handeln erfordert. Der Vorgang wird sich über Generationen hinziehen, nur der Gedanke und der Antrieb soll immer der Gleiche bleiben: "Unsere Zivilisation muss auf eigenen Beinen stehen und laufen lernen. An der Unendlichkeit der Endlichkeit können wir nicht rütteln, aber das sichere Ende in die weite Ferne schieben."

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