Wir lieben ihn aber welche Zukunft kann es mit Beton geben?

Wir lieben ihn aber welche Zukunft kann es mit Beton geben?

Agenturhaus Budapester Lofts in Hamburg St. Pauli (Metropol Grund/ Hamburg Team / hda)


Ich bin absoluter Beton, bzw. Sichtbeton-Liebhaber. Nicht nur wegen den Vorbildern Le Corbusier und Oscar Niemeyer, sondern vor allem wegen der vielfältigen Einsatz- und Gestaltungsmöglichkeiten, ist dieser Baustoff fast unschlagbar. Wir haben grobe oder feine Sichtbetone erfolgreich in zahlreichen Architekturprojekten eingesetzt und unsere Rohbauten sind wie bei fast allen Marktteilnehmern durch hohe Betonanteile geprägt. Wie aber geht es weiter? Spätestens im Jahr 2050 wollen wir nahezu klimaneutral sein und allein Beton verursacht 8% der weltweiten CO2-Emissionen. Es ist schon jetzt abzusehen, dass der Betonbedarf bis zu 23% steigen wird (Analyse WWF) und die Zementherstellung weiter Unmengen an Energie verbrauchen wird. Hinzu kommt der große Bedarf an Sand, der mittlerweile ein knapper und gefragter Rohstoff ist. Mit welchen Baustoffen gehen wir also in die Zukunft und was bedeutet dies für unsere zukünftigen Gebäude im Hinblick auf die Herstellung, Beständigkeit und Ästhetik? Auf unsere Sichtbetonwände und Decken würde ich ungerne verzichten, zumal die Materialmasse viele klimatische Vorteile bringt. Wir brauchen dringend Innovationen im Baustoffsektor und hierfür müssen Anreize geschaffen werden! Das Ende des kostenlosen Emissionshandels für die europäische Zementindustrie und die gleichzeitige Förderung von CO2-armen Betonen wären schon einmal der Anfang.

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