Wir. Machen. Zukunft: Wie wir als großer Konzern Neue Arbeit leben und den Brückenschlag zwischen Tradition und Innovation schaffen
Disruption und Transformation machen auch vor großen Unternehmen wie der Deutschen Bahn nicht halt. Und die Pandemie hat viele Entwicklungen einmal mehr beschleunigt. Denn sie zeigt uns, wie schnell wir unsere Arbeitsweisen an neue und mitunter auch extreme Situationen anpassen müssen. Es waren flexible Lösungen gefragt, die mit einem unglaublichen Tempo umgesetzt wurden. Vom Homeoffice für Zehntausende über die Umsetzung von neuen Sicherheits- und Hygienekonzepten bis hin zur digitalen Personalgewinnung. Die Krise wirkte da wie ein Katalysator: Die Relevanz und Notwendigkeit von Themen wie Eigenverantwortung, Partizipation und Sinnhaftigkeit rückte in den Vordergrund. Die Dringlichkeit, Arbeiten vom Ergebnis her zu denken statt von starren Prozessen, zeichnete sich ab – und das Interesse bei Mitarbeitenden und Führungskräften ist größer denn je.
Und genau an dieser Stelle kommt Neue Arbeit ins Spiel. Denn Neue Arbeit – das bedeutet auch, schnelle Anpassungs- und Veränderungsfähigkeit unter ungewöhnlichen Bedingungen zu beweisen. Diese Fähigkeiten konnten wir bei der DB in den letzten Monaten zeigen. Dafür hatten wir die Weichen gestellt und unseren Blick bereits frühzeitig in die Zukunft gerichtet, ohne das Hier und Jetzt zu vernachlässigen. Wir waren vorbereitet: Office 365 war eingeführt, die Ausstattung aller Mitarbeitenden mit digitalen Endgeräten weit fortgeschritten und konzernweit gab es bereits viel Erfahrung mit selbstorganisiertem Arbeiten – und das nicht nur in Bürojobs. Seit Jahren ermöglichen wir eine starke Partizipation und Individualisierung von Beschäftigungsbedingungen, beispielsweise durch Wahlmodelle hinsichtlich mehr Freizeit oder höherem Entgelt.
Vieles wollen wir in Zukunft aber noch besser verstehen. Vieles gibt es noch zu Lernen und zu Erproben. Und die Aufbruchsstimmung bei uns ist groß. Das spiegelt sich auch in neuen Formaten wider, die durch verschiedene konzerninterne Initiativen selbstorganisiert ins Leben gerufen wurden. So widmeten wir erst letzte Woche dem Thema Neue Arbeit eine viertägige Online-Konferenz. Denn uns ist klar: Neue Formen der Zusammenarbeit helfen uns, die Zukunft gemeinsam zu gestalten. Häufig fehlt es dabei jedoch an etwas Konkretem. Das Angebot der Woche der Neuen Arbeit, die von Mitarbeitenden für Mitarbeitende entstanden ist, sollte das ändern. Neben Vorträgen und Workshops, wurden die vielfältigen Beispiele sowie Angebote innerhalb der DB diskutiert. Inspiration und neuen Input gab es zudem von externen Speakerinnen und Speakern. Es ging unter anderem um Agilität, Job Sharing, die Veränderung von Berufsbildern sowie neue Formen der Zusammenarbeit. Bei allem stand der Erfahrungsaustausch von Mitarbeitenden im Mittelpunkt.
An dieser Stelle möchte ich besonders den Initiatorinnen und Initiatoren dieses Formates danken: dem Team unserer Konzerninitiative Menschen. Machen. Zukunft und dem Team Digitale Transformation. Durch Euren Tatendrang und den Willen, mitzugestalten, begleitet Ihr den Wandel aktiv.
Ich freue mich sehr, dass wir auch in schwierigen Zeiten den Blick in die Zukunft wagen und bin mir sicher, dass wir unsere Energie und Veränderungsbereitschaft für eine Zeit nach Corona mitnehmen können. Denn Neue Arbeit ist für mich nicht nur ein Buzzword. Es ist vor allem ein strategisches und ein kulturelles Thema, das ich als Generationen-Aufgabe sehe. Um sich von einem traditionellen Unternehmen mit viel Knowhow und Erfahrung hin zu einem modernen Mobilitäts-Dienstleistungsunternehmen zu entwickeln, erfordert nämlich unsere ganzen Kräfte. Und dabei liegt es an uns Führungskräften, Türen für Neues zu öffnen, Freiheiten zu geben und Vertrauen in die Fähigkeiten unserer Mitarbeitenden zu haben. Mitgestaltung und Eigeninitiative sind gewollt. Es ist mir ein Anliegen, Mitarbeitende zu fördern, ihr Knowhow zu erweitern und ihnen die Möglichkeit zu geben, sich auszuprobieren.
Ganz wichtig dabei ist: alle können mitgestalten. Agile Arbeitsmethoden dürfen sich nicht auf Digitalisierungsprojekte und Innovationswerkstätten beschränken. 80 Prozent unserer Belegschaft haben ihren Arbeitsplatz nicht am Schreibtisch, sondern im Zug, am Gleis, in der Werkshalle. Auch für diese Bereiche müssen wir neue Formen der Arbeit finden. Ein Beispiel für Neue Arbeit im operativen Umfeld gibt es in Oberbayern bei der Südostbayernbahn: Das Team der Leit- und Sicherheitstechnik erkannte, dass die starre softwarebasierte Planung ihrer Einsätze zu langen Warte- und Wegezeiten führte. Die Software kannte die örtlichen Besonderheiten nicht und konnte nicht auf kurzfristige Wetteränderungen reagieren. Zudem musste jede Abweichung von der Planung dokumentiert werden, was sehr zeitintensiv war. Das Team begab sich gemeinsam in den Transformationsprozess von der klassischen Planung zur Selbstorganisation. Heute arbeiten sie wesentlich effizienter. Durch die Einbindung aller Mitarbeitenden konnte die Motivation und Verantwortungsübernahme gesteigert werden. Digitale Tools werden natürlich weiterhin eingesetzt – aber bedürfnis- und nutzerorientiert. Dieses und viele weitere Beispiele finden sich in unserem Handbuch der Neuen Arbeit, welches ich kürzlich in einem Post veröffentlicht habe.
Ob im operativen Bereich, in den Büros oder in unseren Innovationswerkstätten – innerhalb des DB-Konzerns gibt es mittlerweile diverse Initiativen und Maßnahmen, die von Mitarbeitenden ins Leben gerufen worden sind. Die Konzerninitiative Menschen.Machen.Zukunft gibt den unterschiedlichen Projekten ein Dach. Sie fördert ein übergreifendes, konzernweites Verständnis für die Arbeit der Zukunft bei der DB, zeigt Perspektiven auf und nimmt ein Stück weit die Zukunft vorweg. Die vielen kreativen Ideen und deren tatsächliche Umsetzung geben mir die Gewissheit, dass wir auch für künftige Herausforderungen gewappnet sind. Denn schon heute tüfteln wir im Großen wie im Kleinen an der Arbeitswelt von morgen.
Danke für den inspirierenden Artikel. Schön zu sehen, dass Selbstorganisation von Teams auch jenseits von Büro stattfinden kann.
Die Wahrheit ist die Erfindung eines Lügners.
4 JahreIch finds Top dass ein solches Urgestein von Unternehmen diese Schritte geht. Mir fallen da gleich ein paar Ideen dazu ein. Euch viel erfolg! 👍
Personalleiter
4 JahreKai Schöning schau mal hier...
Entwicklung ist Veränderung ... und worauf warten Sie?
4 JahreDie Bahn ist ein 180Jahre altes Start Up, ex-Staatsbetrieb und weltweit tätiger Logistiker und zeigt jeden Tag, was rollt - und was nicht. Die Größe brauchen wir auch, um die vielfältigen Anforderungen abdecken zu können. Die Tiefe und den Mut zu neuer Arbeit UND klassischer Wertschöpfung in ZBA, Bahnhöfen und PV/PNV brauchen wir, um Verständnis zwischen Bahnern und „new workern“ zu gestalten. Es gibt wenige Dinos, die es so offen angehen. Passt Du zu uns? ... 😀Gute Köpfe und Macher willkommen
It's quite simple - say what you do and do what you say! Projects are teamwork.
4 JahreEs klingt sehr spannend! Ich würde mir regemässige Updates wünschen! :-)