Work Life Balance – 083M – Gemeinsam sind wir stark
Menschen
In der letzten Folge ging es um Menschen, die trotz ihrer verschiedenen Einstellungen, Defizite und Probleme das gleiche Ziel mit dem gleichen Mittel erreichen können. Nun nehmen wir mal an, diese beiden haben sich schlussendlich darauf geeinigt, das gleiche Ziel zu verfolgen. Sind sie dadurch motivierter? Ich würde sagen, ja.
Man kennt es aus dem Sport, der Politik und auch aus der Arbeitswelt. Sobald mindestens zwei an einem Strang ziehen, arbeitet man schon in einem Team und ist motivierter. Dann kann nichts und niemand einen aufhalten. Falls einer des Teams schwächelt, wird er von dem Rest hochgezogen und an Armen und Beinen über das Ziel geschliffen. Wortwörtlich passiert das wahrscheinlich nur während des Sports. Aber metaphorisch in jeder Lebenslage.
Jeder ist für sich selbst verantwortlich und niemand lebt in Freiheit.
Das erinnert mich an einen meiner Artikel aus der Normal-ist-nicht-normal-Serie.
Solange es für jeden passt und alle das gleiche Ziel verfolgen, behält die Gemeinschaft ihre Stärke. Und so können einflussreichere, motiviertere oder Menschen mit mehr Glück anderen Menschen helfen und ihnen das Gefühl geben, dass sie auch gebraucht werden.
Schrauben
Genau wie bei den Schrauben. Man könnte ein Brett mithilfe einer großen Schraube, welche viel Einfluss hat, an einer Wand befestigen. Verliert diese Schraube an Halt, fällt das Brett einfach herunter. Wenn man nun aber mehrere kleine, vielleicht nicht ganz so einflussreichere, Schrauben verwendet, kann eine davon auch mal schwächeln oder im Dübel durchdrehen und das Brett hält trotzdem noch bombenfest.
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Also egal, wie sehr ein Mensch oder eine Schraube durchdreht. Solange er oder sie sich in einer Gemeinschaft befindet und annähernd das gleiche Ziel wie die restlichen Mitglieder verfolgt, wird er oder sie mitgetragen. Es sei denn die Gemeinschaft wird sukzessive zerstört, weil ein Mensch vom rechten Weg abkommt oder eine Schraube herausgedreht wird.
Holz
Oder ein Holz mithilfe einer Axt und einem Hackstock Stück für Stück zerteilt wird. Ich weiß nicht, ob jemand von euch schon mal Holz gehackt hat. Falls ja, steht doch bitte mal auf und schaut euch um, um zu sehen, wer noch alles aufgestanden ist. Sollte es niemand anderen geben, der, außer dir, wegen meines Artikels steht, habe ich dich gerade aus deiner Gemeinschaft herausgeholt oder du hast gemerkt, dass das totaler Nonsens war und bist einfach sitzen, liegen oder stehen geblieben.
Um einen Span aus einem Holzscheit herauszutrennen, braucht man nicht so viel Überzeugungskraft wie dafür, einen Menschen zum Aufstehen zu bringen. Vor allem weil das Holzscheit sich nicht bewegt. Um ein Stück Holz mit einer Axt zu durchtrennen, muss man es nur an der richtigen Stelle treffen. Natürlich sollte man die Axt parallel zur Faserrichtung ansetzen und vor allem nicht zu viel Holz auf einmal abtrennen. Man muss einfach systematisch kleine Gruppen an Holzfasern aus dem Scheit heraustrennt. Wenn man also manipulativ Menschen, Schrauben oder Holz stetig aus ihrer Gemeinschaft herauslöst, zerfällt die Gemeinschaft irgendwann von selbst.
Probleme
Probleme löst man auch stetig und wer hätte es gedacht – in kleinen Schritten. Um euerer Kreativität Freiraum zu geben, sodass ihr euch auch noch andere Szenarien einfallen lassen könnt, verwende ich einfach meine vorherigen Beispiele als Problem. Denn eine Lösung kann für jemand anderen auch ein Problem sein.
Mein dargestelltes Problem ist z. B. eine Gemeinschaft von intoleranten, um nicht zu sagen bösen Menschen. Ich denke nicht, dass man dieses Problem und die Gemeinschaft auf einmal (auf)lösen kann. Man muss wahrscheinlich erst ein paar Menschen zum Guten überreden, um so die komplette Gemeinschaft zum Umdenken zu bringen.
Ein weiteres Problem ist z. B. das Brett an der Wand. Um es zu lösen, muss ich jede Schraube einzeln nach und nach entfernen, bis ich die Wand hinter dem Brett wieder sehen kann.
Das Thema mit dem Holzscheit habe ich auch schon als Problem dargestellt. Viele Verbindungen im Holz gleichzeitig zu lösen ist nicht einfach. Aber wenn man nicht in der Mitte des Holzes anfängt, es zu zerteilen und die Querschnittsfläche der Trennebene klein ist, kann man stetig und in kleinen Schritten ein großes Stück Holz zerteilen und löst so das große Problem.