Work-Life-Balance für Mütter
Work-Life-Balance beginnt im Kopf: Wie das richtige Mindset alles verändert

Work-Life-Balance für Mütter

Ein Wochenende voller Liebe und Erkenntnisse: Über Mutterschaft, Arbeit und die wahre Work-Life-Balance

Letztes Wochenende war etwas ganz Besonderes. Von Samstag bis Dienstag fand in Alpbach das Euregio-Summit zur künstlichen Intelligenz statt – und ich hatte einen besonderen Einsatz. Es ging nicht um die Konferenz an sich, sondern um eine Herzensangelegenheit: Maximilian. Er ist zwei Monate alt und der Sohn meiner lieben Freundin Ulli, die als Dolmetscherin beim Summit tätig war. Ulli ist aus Südtirol, ich komme aus Niederösterreich, und beide sind wir Teil einer kleinen, aber feinen Mastermind-Gruppe. In dieser Gruppe unterstützen wir uns gegenseitig – mit Rat, aber auch mit Tat. An diesem Wochenende stand ich mit Tat zur Seite. Ohne zu zögern, setzte ich mich 3 1/2 Stunden ins Auto, um als Babysitter für Maximilian einzuspringen. Es war ein unentgeltlicher Dienst – doch er hat mich so reich beschenkt.

Als ich Maximilian zum ersten Mal in den Armen hielt, spürte ich sofort, wie süß und unkompliziert er ist. Seine strahlenden Augen, sein sanftes Wesen – es war eine Freude, mit ihm Zeit zu verbringen. Am Sonntag hatte ich das besondere Vergnügen, ihn zum Festakt am Dorfplatz zu begleiten. Mit ihm im Publikum lauschten wir der Ansprache des Landeshauptmanns von Trentino, während seine Mama Ulli, ganz in ihrem Element, die Worte ins Deutsche übersetzte. Es war ein unvergesslicher Moment, dieser stolzen Mutter bei ihrer Arbeit zuzusehen, während ich ihren Sohn im Arm hielt. In dieser kleinen, aber bedeutsamen Geste lag so viel Kraft.

Ulli ist nicht nur eine hingebungsvolle Mutter, sondern auch eine Frau, die ihren Job liebt. Sie arbeitet nicht, weil sie muss, sondern weil sie es will. Dieser Unterschied ist entscheidend. Als Mutter von drei Söhnen – mein ältester wird im Oktober 25 Jahre alt – kenne ich dieses Gefühl nur zu gut. Auch ich habe damals die Entscheidung getroffen, mit Baby weiterzuarbeiten, weil ich es wollte. Es war die richtige Entscheidung, das weiß ich heute mehr denn je.

 

Vor 25 Jahren, als ich mit meinem ersten Sohn Julian Mutter wurde, war die Welt noch eine andere – aber doch irgendwie auch nicht. Bereits 1999 richtete mein damaliger Arbeitgeber mir einen Homeoffice-Arbeitsplatz ein, damit ich anstatt Karenz weiterhin in meinem damaligen Beruf als Buchhalterin tätig sein konnte. Es war ein Novum, ein mutiger Schritt – und es funktionierte. Julian hat mittlerweile den Bachelor in Wirtschaftsrecht abgeschlossen und arbeitet heute in einer renommierten Rechtsanwaltskanzlei im ersten Bezirk in Wien. Seine erste Dienstreise machte er mit 11 Monaten. Auch meine anderen beiden Söhne wuchsen mit meiner Berufstätigkeit auf – mein Jüngster begleitete mich sogar mit zwei Monaten auf Dienstreise. 

An diesem Wochenende in Alpbach durfte ich die andere Seite erleben – nicht die arbeitende Mutter, sondern diejenige, die unterstützt. Es war eine wunderschöne Bestätigung, dass meine Entscheidung von damals goldrichtig war. Doch was sich nach 25 Jahren immer noch nicht verändert hat, sind die Vorurteile unserer Gesellschaft. Auch Ulli ist heute, genau wie ich damals, mit den skeptischen Stimmen in ihrem Umfeld konfrontiert. Als sie während der Schwangerschaft von ihren Plänen erzählte, war ich die Einzige, die ihr Mut zusprach. Und heute, obwohl sie ihren Weg so erfolgreich geht, begegnen ihr dieselben Vorbehalte.

 

Ihr Umfeld – ihre Familie und Freunde – zweifeln daran, ob es richtig ist, mit Baby zu arbeiten. Ihr Vater, er ist über 80 Jahre alt, liebt es, mit seinem kleinen Enkelsohn spazieren zu gehen oder ihm das Fläschchen zu geben. Doch ihre Geschwister meinen, sie dürfe das von ihm nicht „verlangen“. Diese Art von Kritik erinnert mich so sehr an meine eigenen Erfahrungen. Auch ich wurde damals von meinem Umfeld nicht immer unterstützt. Eine Schwägerin rief mich sogar eines Tages an und sagte, ich dürfe meinen Sohn nicht mehr zu meiner Schwiegermutter bringen, da sie ohnehin schon genug zu tun habe. Ich war tief getroffen und habe meinen einjährigen Sohn von da an nur mehr zu meiner eigenen Mutter gebracht. Einige Wochen später rief meine Schwiegermutter an und fragte, warum ihr Enkel nicht mehr zu ihr komme. Als ich ihr die Erklärung meiner Schwägerin schilderte, lachte sie nur und sagte: „Lass sie reden. Ich freue mich doch auf den Kleinen.“ Von da an war Julian wieder regelmäßig bei ihr – und später auch meine anderen beiden Söhne. Erst nach ihrem Tod erfuhr ich, dass sie damals mit ihrer Tochter gesprochen hatte, um klarzustellen, dass sie Zeit mit ihren Enkeln verbringen wollte. Ein Tipp, den ich heute meinen Klienten gebe, wenn andere aus ihrem Umfeld meinen über einen entscheiden zu dürfen.

Diese und ähnliche Erfahrungen haben mir gezeigt, wie stark das Umfeld unser Handeln beeinflusst. Als Coach weiß ich heute, wie wichtig ein positives und unterstützendes Mindset ist – gerade, wenn man als Mutter berufstätig ist. Es erfordert Mut, Disziplin und einen klaren Fokus, seinen eigenen Weg zu gehen und sich nicht von äußeren Stimmen beirren zu lassen. Ich habe es damals mit drei Kindern und meiner Arbeit erlebt, und heute erlebe ich es in meiner Tätigkeit mit meinen Klienten. Die Lektionen und To-Do’s aus dem „Thinking Into Results“-Programm, das auch Ulli absolviert hat, helfen täglich dabei, den eingeschlagenen Weg konsequent zu verfolgen – unabhängig davon, was das Umfeld sagt. Und leider – die ungefragten negativen Stimmen aus dem Umfeld sind nach wie vor in unserer Gesellschaft sehr dominant und in meiner Wahrnehmung einfach sehr neidvoll. Eine Empfindung, die leider keinen guten Ursprung hat und wenig hilfreich ist.

 

Was mich an diesem Wochenende in Alpbach so tief berührt hat, war die Freude, die Ulli und Maximilian miteinander teilten. Jedes Mal, wenn sie nach ihrem Dolmetschereinsatz zu ihm zurückkam, leuchteten ihre Augen. Er strahlte sie an, und sie strahlte zurück – pure Liebe und Freude. Diese Momente waren so wertvoll und schön, dass auch ihre Kolleginnen und ich uns einfach mitfreuen konnten. Das war nicht nur Arbeit – das war pure Lebensfreude. Für mich ist das die perfekte Work-Life-Balance. Es geht nicht darum, alle Erwartungen zu erfüllen oder die perfekte Mutter oder Arbeitnehmerin zu sein. Es geht darum, in sich selbst zu ruhen und den eigenen Weg zu gehen – mit Freude, Hingabe und Liebe. Wenn du dieses Grundgefühl in dir hast, bist du auf wundersame Weise ganz automatisch auch eine perfekte Mutter und eine perfekte Arbeitnehmerin! Faszinierend, aber es ist eine Tatsache – probiere es einfach aus!

 

Wenn ich auf meine eigene Reise als Mutter und Berufstätige zurückblicke, sehe ich viele Herausforderungen, aber auch viele wertvolle Lektionen. Ich weiß heute, dass man immer zuerst auf sich selbst achten muss. Wenn es einem selbst gut geht, dann geht es auch den anderen gut. Diese Erkenntnis kam nicht leicht – sie war das Ergebnis harter Arbeit und schmerzhafter Erfahrungen, die schließlich in einem Burnout gipfelten.

Es sind aber auch genau diese Erfahrungen, die mich gelehrt haben, wie wichtig es ist, selbstbewusst Grenzen zu setzen und sich nicht von Schuldgefühlen oder den Erwartungen anderer leiten zu lassen. Dieses Selbstbewusstsein kann man zum Glück mit meinem gezielten Coaching bewusst und gezielt aufbauen.

In Alpbach durfte ich eine glückliche Mutter und einen strahlenden Sohn erleben. Es war eine Zeit voller Freude, die mir gezeigt hat, dass die Vereinbarkeit von Beruf und Familie nicht nur möglich, sondern auch erfüllend ist. Es geht darum, die eigene Vision klar vor Augen zu haben, sich von den richtigen Menschen unterstützen zu lassen und sich nicht von negativen Einflüssen abbringen zu lassen.

 

Für mich war dieses Wochenende eine wunderbare Bestätigung, dass es möglich ist, eine erfüllte Mutter und eine erfolgreiche Berufstätige zu sein – wenn man den Mut hat, seinen eigenen Weg zu gehen. Egal, ob es um berufstätig mit Kind, berufsbegleitende Weiterbildung, Teambuilding, Burnout-Prävention oder Modernisierungen im Betrieb geht – am Ende zählt immer das richtige Mindset. Wenn du daran arbeitest, in dir selbst zu ruhen und dein Umfeld positiv zu beeinflussen, wirst du deinen Weg finden und erfolgreich gehen.

Welches Thema bewegt dich gerade, bei dem ich dir mit meinem Mentaltraining zur Seite stehen darf?


#MissionPolePosition for your thoughts, your feelings, your actions!

#PersönlichesWachstum #Mentoring #ThinkingIntoResults #Coaching

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