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Document 62017CA0511
Case C-511/17: Judgment of the Court (Third Chamber) of 11 March 2020 (request for a preliminary ruling from the Fővárosi Törvényszék — Hungary) — Györgyné Lintner v UniCredit Bank Hungary Zrt. (Reference for a preliminary ruling — Consumer protection — Directive 93/13/EEC — Unfair terms in consumer contracts — Foreign currency based loan contract — Article 4(1) — Consideration of all the other terms of the contract for the purpose of assessing the unfairness of the contested term — Article 6(1) — Examination by the national court of its own motion as to whether the clauses in the contract are unfair — Scope)
Rechtssache C-511/17: Urteil des Gerichtshofs (Dritte Kammer) vom 11. März 2020 (Vorabentscheidungsersuchen des Fővárosi Törvényszék — Ungarn) — Györgyné Lintner/UniCredit Bank Hungary Zrt. (Vorlage zur Vorabentscheidung – Verbraucherschutz – Richtlinie 93/13/EWG – Missbräuchliche Klauseln in Verbraucherverträgen – Auf eine Fremdwährung lautender Darlehensvertrag – Art. 4 Abs. 1 – Berücksichtigung aller anderen Klauseln des Vertrags für die Beurteilung der Missbräuchlichkeit der angefochtenen Klausel – Art. 6 Abs. 1 – Prüfung der Missbräuchlichkeit der Vertragsklauseln durch das nationale Gericht von Amts wegen – Umfang)
Rechtssache C-511/17: Urteil des Gerichtshofs (Dritte Kammer) vom 11. März 2020 (Vorabentscheidungsersuchen des Fővárosi Törvényszék — Ungarn) — Györgyné Lintner/UniCredit Bank Hungary Zrt. (Vorlage zur Vorabentscheidung – Verbraucherschutz – Richtlinie 93/13/EWG – Missbräuchliche Klauseln in Verbraucherverträgen – Auf eine Fremdwährung lautender Darlehensvertrag – Art. 4 Abs. 1 – Berücksichtigung aller anderen Klauseln des Vertrags für die Beurteilung der Missbräuchlichkeit der angefochtenen Klausel – Art. 6 Abs. 1 – Prüfung der Missbräuchlichkeit der Vertragsklauseln durch das nationale Gericht von Amts wegen – Umfang)
ABl. C 215 vom 29.6.2020, p. 2–2
(BG, ES, CS, DA, DE, ET, EL, EN, FR, HR, IT, LV, LT, HU, MT, NL, PL, PT, RO, SK, SL, FI, SV)
29.6.2020 |
DE |
Amtsblatt der Europäischen Union |
C 215/2 |
Urteil des Gerichtshofs (Dritte Kammer) vom 11. März 2020 (Vorabentscheidungsersuchen des Fővárosi Törvényszék — Ungarn) — Györgyné Lintner/UniCredit Bank Hungary Zrt.
(Rechtssache C-511/17) (1)
(Vorlage zur Vorabentscheidung - Verbraucherschutz - Richtlinie 93/13/EWG - Missbräuchliche Klauseln in Verbraucherverträgen - Auf eine Fremdwährung lautender Darlehensvertrag - Art. 4 Abs. 1 - Berücksichtigung aller anderen Klauseln des Vertrags für die Beurteilung der Missbräuchlichkeit der angefochtenen Klausel - Art. 6 Abs. 1 - Prüfung der Missbräuchlichkeit der Vertragsklauseln durch das nationale Gericht von Amts wegen - Umfang)
(2020/C 215/02)
Verfahrenssprache: Ungarisch
Vorlegendes Gericht
Fővárosi Törvényszék
Parteien des Ausgangsverfahrens
Klägerin: Györgyné Lintner
Beklagte: UniCredit Bank Hungary Zrt.
Tenor
1. |
Art. 6 Abs. 1 der Richtlinie 93/13/EWG des Rates vom 5. April 1993 über missbräuchliche Klauseln in Verbraucherverträgen ist dahin auszulegen, dass ein nationales Gericht, das über die Klage eines Verbrauchers auf Feststellung der Missbräuchlichkeit bestimmter Klauseln in einem Vertrag zu entscheiden hat, den dieser Verbraucher mit einem Gewerbetreibenden geschlossen hat, nicht verpflichtet ist, alle anderen Vertragsklauseln, die von diesem Verbraucher nicht angefochten worden sind, von Amts wegen gesondert darauf zu prüfen, ob sie als missbräuchlich angesehen werden können, sondern nur diejenigen Klauseln prüfen muss, die mit dem Streitgegenstand zusammenhängen, wie er von den Parteien abgegrenzt wurde, sobald es über die hierfür erforderlichen rechtlichen und tatsächlichen Grundlagen, gegebenenfalls ergänzt durch Untersuchungsmaßnahmen, verfügt. |
2. |
Art. 4 Abs. 1 und Art. 6 Abs. 1 der Richtlinie 93/13 sind dahin auszulegen, dass zwar für die Beurteilung der Missbräuchlichkeit der Vertragsklausel, die als Grundlage für die Ansprüche eines Verbrauchers dient, alle anderen Klauseln des Vertrags zwischen einem Gewerbetreibenden und diesem Verbraucher berücksichtigt werden müssen, diese Berücksichtigung jedoch als solche für das mit der Sache befasste nationale Gericht keine Pflicht beinhaltet, von Amts wegen alle diese Klauseln auf ihre etwaige Missbräuchlichkeit zu prüfen. |