Neue Publikation am ILIM/new publication at ILIM:
He, Z., Naganuma, T., Faluaburu, M.S., Nakai, R., Kanda, H., Uchida, M., Imura, S., and M. W. Hahn (2024). Bacterial phylotypes associated with rock-dwelling Umbilicaria Lichens from Arctic/Subarctic areas in North America and Northern Europe. Polar Biol 47: 1527–1541. https://lnkd.in/d5RcA3nk
Eine internationale Forschungsgruppe unter der Leitung von Zichen He und Takeshi Naganuma hat erstmals die bakterielle Vielfalt in flechtenbildenden Mikroorganismen der Gattung Umbilicaria in der Arktis und Subarktis unter Mitwirkung von Martin Hahn vom Forschungsinstitut für Limnologie, Mondsee, der Universität Innsbruck, untersucht. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift Polar Biology veröffentlicht.
Die Studie widmet sich der bislang kaum erforschten mikrobiellen Gemeinschaft in arktischen und subarktischen Flechten, die auf Felsen wachsen. Mittels modernster DNA-Sequenzierungstechniken identifizierten die Wissenschaftler 19 bakterielle Phyla, von denen zehn in allen untersuchten Proben vorhanden waren. Besonders auffällig waren die Gattungen Capsulimonas in der Arktis und Jatrophihabitans in der Subarktis, die als Indikatorarten identifiziert wurden.
Im Vergleich zu früheren Studien in der Antarktis zeigen die Ergebnisse, dass die geografische Herkunft eine stärkere Rolle für die bakterielle Gemeinschaft spielt als die Art der Flechte selbst. Die Forscher konnten signifikante Unterschiede in der genetischen Diversität und der funktionellen Zusammensetzung der Mikroorganismen nachweisen.
Die vorhergesagten Stoffwechselwege der bakteriellen Gemeinschaften deuten darauf hin, dass die Mikroorganismen wichtige ökologische Funktionen übernehmen, darunter Kohlenstoff- und Stickstoffkreisläufe. Diese Erkenntnisse bieten eine Grundlage für weitere Forschung zu mikrobiellen Anpassungen an extreme Umweltbedingungen und könnten Auswirkungen auf unser Verständnis globaler biogeochemischer Kreisläufe haben.
Die Studie wurde durch Fördermittel der Japanischen Gesellschaft für die Förderung der Wissenschaften (JSPS) sowie durch internationale Kooperationen mit Universitäten und Forschungsinstituten in Japan, Kanada und Europa ermöglicht.
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