Bitches brauchen Rap

Ich hab' das Album Bitches brauchen Rap genannt, weil mir sehr, sehr viel auf der Seele gebrannt hat, was ich seit sehr langer Zeit loswerden wollte. Denn ich hatte grundsätzlich immer bei vielen Themen immer eine sehr defensive Haltung und hab' bei Angriffen oder Sachen gegen mich oder irgendwelchen Schlagzeilen nie wirklich auf irgendetwas geantwortet. Und mit dem Album bin ich das erste Mal offensiv. Weil ich mich bereit fühle und ich glaube, weil ich mich das erste Mal auch für mich selbst in meiner Entwicklung so positioniert fühle, dass ich genau weiß, was mir wichtig ist, was ich möchte, was ich nicht möchte und wofür ich stehen will. Deswegen auch Bitches brauchen Rap. Wir brauchen im Endeffekt Rap als eine Stimme für uns, um viele Geschichten zu erzählen von Frauen, die vielleicht noch nicht so erzählt worden sind. Und mit „Bitches“ sind eigentlich alle Frauen gemeint, die einfach nur sie selbst sind oder Lust haben, wie auch immer zu leben, einfach grundsätzlich selbstbestimmt zu leben. Eigentlich soll der Begriff „Bitch“ an dieser Stelle als Reappropriation gelten und sich den Begriff eben zurücknehmen. Also alles, was einer Frau vorgeworfen wird in dem Falle, holen wir uns einfach zurück und machen daraus etwas Positives. Aber wir haben uns viel zu oft zurückgehalten, uns wird immer beigebracht, wenn wir zu laut sind, zu zickig, zu hysterisch, zu aggressiv, zu was auch immer, wir sind immer zu viel oder zu wenig. Und deswegen glaube ich, dass dieser Titel einfach sehr, sehr passend ist für dieses Album. Und ich hoffe, dass ich mit diesem Album jede Frau dazu ermutige, ihre eigene Geschichte zu erzählen.