Apple macht das Undenkbare und enthüllt noch 2023 die neuen M3-Chips, brandneue MacBook Pro-Modelle und tatsächlich einen neuen iMac!

Apple M3 Series (2023)
(Bildnachweis: Apple)

Apple beendet das Jahr 2023 mit einem wahrhaft beeindruckenden Knall in den Sphären der Technikwelt. Der kalifornische Gigant hat jüngst nicht nur einen, sondern gleich drei neue Siliziumbausteine der Marke M3 enthüllt – und das alles in einem stimmungsvollen Gruselevent, passend zur Halloweenperiode.

Im Livestream vom Montag auf den Dienstag, während des "Scary Fast"-Events, präsentierte Apple nicht nur seine brandneuen M3-Chips, sondern auch eine augenscheinlich frischere Kollektion von MacBook Pro Notebooks, die alsbald mit diesen hochleistungsfähigen Chip-Bausteinen geschmückt sein dürften. Als ob das jedoch nicht schon genug wäre, belebt Apple auch die etwas eingeschlafene iMac-Reihe wieder – konkret mit einem neuen 24-Zoll iMac, der ebenfalls direkt zum Start voller Stolz den M3-Chip tragen wird.

Doch was ist eigentlich das Besondere am neuen Chip? Beim M3 handelt es sich um den neuesten System-on-a-Chip (SoC) Baustein von Apple, welcher im beeindruckenden 3-Nanometer-Verfahren gefertigt wurde. Eben dieser Herstellungsprozess verspricht in Zukunft dabei nicht nur gesteigerte Effizienz, sondern eben auch eine Reihe von bahnbrechenden GBU-Verbesserungen – künftig bekannt unter dem Namen "Dynamic Caching". 

Glücklicherweise konnten wir bei TechRadar bereits einen ersten, kurzen Blick auf die neuen Systeme erhaschen, auf denen Apples hauseigenes Frankenstein-Monster, der M3, zum Leben erweckt wird. Mit dabei sind für alle Fans mobiler Arbeit sowie Vergnügen dabei zwei neue MacBook Pro-Modelle, die in stolzen 14 sowie 16 Zoll Bildschirmdiagonale erstrahlen werden.

Ebenso wird der neue 24-Zoll iMac mit dem M3-Chip geliefert. Ein Grund zur Freude? Zumindest für mich ist es das – auch wenn mir ein 27-Zoll-Modell noch einen Ticken lieber gewesen wäre. Was aber direkt klar ist: Apple hat sich in Sachen Hardware-Umgestaltung diesmal nicht großartig neu erfunden, weswegen die Modelle in puncto Design und Farbgebung weitgehend ähnlich zu ihren Vorgängern sein werden (sowohl MacBooks als auch iMac-Modelle)

Der eigentliche Star der Show war ja aber ohnehin der Chip. Mittlerweile ist es schon stolze drei Jahre her, dass Apple seine erste Kollektion von Macs mit eigenem Silicon präsentierte. Das MacBook Air, das 13-Zoll MacBook Pro und der Mac Mini markierten infolgedessen den eindrucksvollen Abschied von der x86-Intel-Welt hin zu einer selbst entwickelten SoC-Plattform. Obwohl dies Apples erster Schritt in die Entwicklung von Desktop- und Laptop-Silizium war, wurden diese Systeme von Kritikern und Nutzern gleichermaßen gelobt und setzt seither hohe Maßstäbe und Erwartungshaltungen für die Folgegeneration wie den M2 aber auch M3-Chip. Doch wird der neueste Chip diesen hohen Erwartungen wirklich gerecht werden können?

Apple M3 Serie (2023)

(Image credit: Apple)

Im Gegensatz zu den früheren M1 und M2-Chips, bei denen wir geduldig auf verschiedene Kernoptionen warten mussten, betritt das M3-Ensemble die Bühne mit einer breiten Palette von Kern- und Leistungsvarianten, wobei der begehrte M3 Ultra vorerst dennoch eher durch Abwesenheit glänzt. 

Ähnlich wie seine Vorgänger verfügt der M3 über einen 8-Kern-Prozessor und einen 10-Kern-Grafikprozessor. Der M3 Pro hingegen geht schon einen Schritt weiter und bietet satte 12 CPU-Kerne und einen beeindruckenden 18-Kern-Grafikprozessor. Das absolute Kraftpaket, der M3 Max, übertrumpft aber noch einmal alles und hält mit einem 16-Kern-CPU und einem beeindruckenden 40-Kern-Grafikprozessor die bisher größtmögliche M3-Leistung bereit (zum Vergleich: das M2 Max verfügte über 38 Kerne).

Obwohl die Kernzahlen sich nicht dramatisch von denen des vorherigen Apple Silicon-Chips unterscheiden, verspricht Apple dabei einen signifikanten Leistungssprung. Der Grund: Mithilfe des neuen 3-Nanometer-Fertigungsprozesses und allgemeiner Verbesserungen gegenüber dem ursprünglichen M1-Chip erreicht die Effizienz eine neue Dimension. Wenn es um Geschwindigkeitssteigerungen im Vergleich zur M2-Klasse geht, sind die Verbesserungen allerdings eher inkrementell.

In der Oberklasse kann der M3 Max nun aber immerhin auch stolze 128 GB Arbeitsspeicher unterstützen, was bedeutet, dass das neue MacBook Pro zweifellos zur ultimativen mobilen Workstation avanciert. Beachtenswert ist obendrein, dass bei den M3-Systemen nicht nur der Arbeitsspeicher einheitlich ist, sondern die Systemoptionen allesamt trotz Abwesenheit einer dedizierten Grafikoption überzeugen wollen ... und dürften. Apples SoC ist ein wahres Multitalent und hat das Potenzial, sogar die Leistung der letzten diskreten AMD-Grafikoption im MacBook Pro zu übertreffen.

Verantwortlich könnte hierfür die neue GPU-Speicherarchitektur namens "Dynamic Caching" werden. Denn wenn diese Technologie hält, was sie verspricht, könnte sie die Leistung der M3 MacBook Pros in Spielen und Rendering-Aufgaben revolutionieren.

Apple MacBook Pro M3 (2023)

Werden MacBooks nun wirklich zu Gaming-Laptop-Optionen ... zumindest für Casuals? (Image credit: Apple)

Dynamic Caching stellt die traditionelle Grafikspeicherverwaltung auf den Kopf. Anstatt dass die Systemarchitektur demnach zum Beispiel die speicherintensivste Aufgabe betrachtet und dann jeder ähnlichen Aufgabe die gleiche Menge an Speicher zuweist, betrachtet die Hardware eine jede Task einzeln und verwendet daraufhin nur die erforderliche Menge an Speicher zur Betriebsfähigkeit.

Eben das könnte demnach die M3-Systeme viel effizienter machen und die Leistung beschleunigen, indem dringend nötiger Speicher für andere Aufgaben freigegeben wird. Das Beste am Dynamic Caching ist aber vielleicht, dass die Entwickler*Innen hierfür nicht einmal einen neuen Code schreiben müssen, um es zum Laufen zu bringen. Es wird – oder soll zumindest – einfach funktionieren.

Die M3-Chips kombinieren obendrein geringeren Stromverbrauch und Speichereffizienz mit hardwarebeschleunigtem Raytracing und Mesh-Shading (beides wirkt sich auf den Realismus von Spielegrafiken aus). Die Neural Engine ist Berichten zufolge dabei sogar satte 60 Prozent flotter als noch die Chips der M1-Klasse!

Und wie wirkt sich das nun auf die Ausdauer aus? Zumindest nicht negativ. Laut erster Angaben soll die Akkulaufzeit der neuesten Apple Silicon-Modelle noch immer an jene der M2-Klasse heranreichen (obwohl hier deutlich aufwendigere Arbeit geleistet werden kann). Mit 22 Stunden bei Videowiedergabe sowie 15 Stunden beim Surfen ist sie also noch immer mehr als beachtlich. Und dabei sollte man auch nicht vergessen, dass die neuesten MacBooks einmal mehr die Schnellladefunktion unterstützen, die bereits in 30 Minuten 50 Prozent der Akkukapazität wieder auffüllt.

Apple MacBook Pro M3 (2023)

(Image credit: Apple)

Die neuen M3-Chips finden sich in einem brandneuen MacBook Pro wieder, das dem Vorgänger der M2-Klasse in vielerlei Hinsicht ähnelt. Allerdings gibt es hierzu auch einige bemerkenswerte Änderungen:

Zunächst einmal verabschiedet sich Apple endgültig von seinem 13-Zoll MacBook Pro mit Touchbar. Die MacBook Pro-Reihe startet jetzt mit einem 14-Zoll-Modell. Das bedeutet, dass das Basis-MacBook Pro M3 bei einem stolzen Preis von 1.999 Euro beginnt, was im Vergleich zum kleineren 13-Zoll MacBook Pro mit M2-Chip noch einmal einen spürbaren Schritt in Richtung Luxus-Serie darstellt. Klar, im Gegenzug bekommt man auch einiges an Leistung geboten, wer aber direkt zum M3 Pro oder gar Max greifen will, der wird wohl tief ... sehr, sehr tief ... in die Brieftasche greifen müssen.

Ob einem der Leistungsschub schlussendlich den Aufpreis wert ist oder man sich vorerst weiter mit dem M2- (oder gar M1-) MacBook begnügt, muss natürlich ein jeder wieder einmal für sich selbst entscheiden. Wer die Power aber nicht braucht, der sollte sich vielleicht vorerst gedulden und nicht direkt der nächsten neuen, munter vor sich her glitzernden Schönheit hinterhergeiern.

Apple MacBook Pro M3 (2023)

(Image credit: Apple)

Nicht jedes neue MacBook Pro wird übrigens mit sämtlichen M3-Optionen ausgestattet sein:

Das MacBook Pro 14 ist wahlweise mit dem M3, M3 Pro oder M3 Max erhältlich.

Das MacBook Pro 16 hingegen bietet die Wahl zwischen dem M3 Max oder dem M3 Pro.

Und obwohl Apple das MacBook Pro nicht umfassend neu gestaltet hat, gibt es zumindest einige Anpassungen an den Komponenten. Eben jene Änderungen wirken sich leicht auf das Gewicht aus – aber keine Angst: Ist immer noch alles sehr handlich und gewohnt angenehm durch die Gegend zu tragen!

In Bezug auf das Design bleiben jedoch alle Elemente unverändert, von dem Liquid Retina XDR Display (welches nun 600 Nits bietet, wobei dies auf Effizienzverbesserungen zurückzuführen ist und nicht auf ein neues Panel) bis hin zu den sechs Lautsprechern, der Tastatur, dem Trackpad und der 1080p-Facetime-Kamera. Außerdem sind nach wie vor zwei bis drei Thunderbolt USB-C-Anschlüsse vorhanden (bei den 14-Zoll M3-Modellen sind es lediglich zwei).

Apple MacBook Pro M3 (2023)

(Image credit: Apple)

Was anders ist, ist allerdings die neue "Space Black"-Lackierung. Wir haben selbige bereits in natura gesehen und sie ist dunkel, grüblerisch und wunderschön – macht also da weiter, wo die dunklen Farbgebungen der jüngsten iPhone 15-Modelle aufgehört haben. 

Allerdings ist die Farbe weit mehr als nur oberflächliches Schmankerl: Apple hat nämlich zeitgleich ein neues Eloxierungsverfahren verwendet, das das Gehäuse des Laptops resistent gegen Fingerabdrücke macht. Und hier kann man sich noch so sehr abstrampeln, wie es scheint ... aber Fingerabdrücke ... die wirst du wohl nicht so schnell auf der Oberfläche hinterlassen können.

Apple MacBook Pro M3 (2023)

(Image credit: Apple)

Und was ist jetzt das Zwischenfazit? Auch wenn unsere Eindrücke nach einem ersten Blick auf die Systeme, die mit dem neuen M3-Silizium ausgestattet sind, noch nicht endgültig sind, so deuten die Leistungsaspekte doch auf beeindruckende Resultate hin. 

Der M3-Chip zeigt seine Stärken insbesondere bei anspruchsvollen Aufgaben, wie der Bearbeitung multipler 4K-Streams, der Analyse von MRT-Gehirnscans, dem Durchtrennen eines 3D-Architekturmodells in vertikaler Richtung, um quasi wie in einer gigantischen Torte durch Wandschichten und Stockwerke zu gehen, und auch bei verschiedenen Spieledemos auf Konsolenniveau, darunter dem brandaktuellen Soulslike-Abenteuer Lies of P.

Im Großen und Ganzen bestätigen diese Demos das, was wir bereits seit einiger Zeit wissen: Apple Silicon ist definitiv leistungsstark und bereit für anspruchsvolle Aufgaben, einschließlich Gaming ...

Apple iMac 24 Zoll M3-Variante (2023)

(Image credit: Apple)

Mit einem neuen M3 iMac 24-Zoll belebt Apple aber ja auch noch die iMac-Reihe wieder, die in den letzten Jahren etwas eingeschlafen ist. Ähnlich wie bei der MacBook Pro-Serie hat sich die Hardware gegenüber dem M1 iMac 24-Zoll, den Apple vor einigen Jahren eingeführt hat, abgesehen von den offensichtlichen Unterschieden bei den Komponenten, allerdings nicht grundlegend verändert – Schade! 

Entsprechend erwartet dich die gleiche, beliebte, beleuchtungsfreundliche Tastatur- und Trackpad-Peripheriekombi. Und weil auch keine M3 Pro- oder Max-Optionen für den neuen iMac geplant scheinen, ist die Modellvielfalt hier auch recht überschaubar – vielleicht kommt ja aber wenigstens noch in näherer Zukunft eine 27-Zoll-Option raus ...

Was darf der Spaß kosten? Die zwei Kern-Optionen des iMac 24-Zoll beginnen bei 1.599 Euro und enden, je nach Speicherbedarf bei 1.829 oder aber 2.059 Euro. Ein fairer Preis für ein All-in-One-System, wenn du mich fragst, auch wenn man sich natürlich vor Augen führen muss, dass man hier ähnlich viel wie beim MacBook Pro bezahlt, jedoch auf Portabilität des Systems verzichtet. Vorab sollte man sich also gut darüber im Klaren sein, was man vom M3-System erwartet.

Nachdem wir uns auch für den iMac (24 Zoll) eine Handvoll Demos angesehen habe, können wir aber bestätigen, dass der M3, ähnlich wie beim MacBook Pro, eine beeindruckende Leistung bereithält. Der große Bildschirm eignet sich hervorragend für Videobearbeitung und Multitasking, und auch Spiele, insbesondere Myst, stellen die Raytracing-Fähigkeiten des M3 unter Beweis. 

Beachtenswert ist, dass es keine neuen Farboptionen für den iMac gibt, aber das klassische Design erfreut immerhin nach wie vor das Auge.

Apple iMac 24 Zoll M3 (2023)

(Image credit: Apple)

Letztendlich dienen die neuen MacBook Pros und der 24-Zoll All-in-One iMac als (die ersten) Aushängeschilder für den Fortschritt der Apple Silicon-Erfolgsgeschichte. 

Sie mögen vielleicht nicht drastisch schneller sein als das M2 MacBook Pro, das du zu Beginn des Jahres erworben hast, aber für diejenigen, die immer noch ein M1-basiertes System oder sogar ein älteres Intel MacBook Pro verwenden, könnte es sich anfühlen, als ob sie eine völlig neue Dimension der Leistung betreten. Und das scheint auch Apple selbst vollsten klar zu sein ...

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Christian Schmidt
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