#Umweltkompass: Apfelsaft aus eigener Ernte

Von August bis Oktober ist Apfelernte. Manche Sorten eignen sich zum Verzehr, andere wandern mitunter in Kompott oder Kuchen. Man kann aber auch Saft daraus pressen. Das schmeckt nicht nur gut, sondern hat auch handfeste ökologische Vorteile.

Klimafreundlich – Wer Saft aus eigenen Äpfeln pressen lässt, tut etwas für die Umwelt. Denn Saft aus hiesigen Äpfeln ist klimafreundlich. Er nimmt im Idealfall nur kurze Wege – vom Baum zur Saftpresse, statt aus überseeischen Anbaugebieten.

Biodiversität – Obstwiesen sorgen durch Vielfalt an Pflanzen und Totholz für mehr Artenvielfalt und unterstützen die Kulturlandschaft der Streuobstwiese, die mit gebietsfremden Mode-Bepflanzungen oder Schottergärten leider zunehmend in den Hintergrund gedrängt wird.

Wo kann ich Äpfel pressen lassen – Anbieter wie die mobile Mosterei Most & Trester bieten ihre Dienste vor Ort an. Most & Trester ist zum Beispiel im September und Oktober in Bergisch Gladbach, bietet aber auch Termine im Oberbergischen an. Der nächste Termin steht am Sonntag (10.9.) auf Gut Schiff in Herrenstrunden an.

Hier kann man ab Mengen von 50 kg nach vorheriger Anmeldung Saft pressen lassen. Ab 1,5 bis 2 Tonnen Obst sind auch Einzeltermine möglich. Infos zu Terminen und Kosten gibt es online.

Was muss ich tun – Zur Pressung anmelden, Äpfel möglichst kurz vor dem Press-Termin ernten (pflücken, nicht schütteln), schimmelige oder faule Exemplare aussortieren. Nach dem Pressen den Trester (ausgepresste Apfelreste) wieder mitnehmen. Und natürlich den abgefüllten Saft einladen und genießen.

Wie läuft eine Pressung ab – Das Obst wird vor dem Pressen gewaschen, dann zerkleinert und geschreddert. Es folgen Pressen und Filtern sowie schonende Erhitzung (Pasteurisierung), anschließend wird abgefüllt. Bei Most & Trester ist Mitmachen erwünscht!

Was kostet das – Infos zu den Kosten bei Most & Trester gibt es hier. Die mobile Presse bietet neben Normalpreisen auch Preise für schlanke Geldbeutel und Saft zu Solidaritäts-Preisen an.

Welche Sorten sind geeignet – Das ist Geschmacksache. Ideal sind Arten, die möglichst saftreich und vollreif sind.

Als Faustregel gilt: Rund 1,3 bis 1,5 Kilogramm Apfel liefern 1 Liter Saft.

Wann ist welcher Apfel reif – Das ist je nach Sorte unterschiedlich. Der Bergische Streuobstwiesenverein (BSOWV) bietet online eine Liste von Apfelsorten an, geordnet nach Plückreife. Obacht – durch den Kimawandel verschiebt sich die Reife nach Angaben des BSOWV mittlerweile nach vorne.

Wie pflege ich meinen Baumbestand – Wenn Sie Unterstützung bei der Pflege Ihrer Obstbäume benötigen, wenden Sie sich einfach an den Bergischen Streuobstwiesenverein. Dort bekommen Sie Tipps und auch ganz konkrete Hilfe beim Schneiden der Bäume.

Extra-Tipp: Wer mag kann natürlich auch Obst (es muss nicht immer Apfel sein) bei lokalen Anbietern kaufen und zum Versaften bringen. Das ist in punkto Klimabilanz und Unterstützung lokaler Produzenten immer noch sinnvoll und geschmacklich im Vergleich zum Industrieprodukt eine echte Alternative!

Hinweis der Redaktion: Mit diesem Beitrag setzen wir die Serie mit konkreten Tipps fort, mit man mit Klimaveränderungen in GL besser klar kommt – und vor allem, was man selbst hier vor Ort machen kann, um die Klimakrise zu bekämpfen. Wenn Sie Hinweise oder eigene Tipps haben, melden Sie sich gerne bei der redaktion@in-gl.de.