Dieser Band enthaelt 15 Beitraege, die auf einer Vortragsveranstaltung der Arbeitsgemeinschaft fuer warmfeste Staehle und Arbeitsgemeinschaft fuer Hochtemperaturwerkstoffe am 27. November 1998 in Duesseldorf (Deutschland) gehalten wurden. 9 Beitraege wurden fuer die Datenbank ENERGY separat aufgenommen

 In dieser Arbeit wird der aktuelle Stand von Zeitstandversuchen an Schweissverbindungen des Stahles X11CrMoWVNb9-1-1 vorgestellt. (orig.)

 Die neuen 10%CrMoV-Staehle, die in dem europaeischen Gemeinschaftsvorhaben COST501 entwickelt worden sind, haben die Realisierung von Kraftwerken mit ueberkritischen Dampfparametern ermoeglicht und werden heute bereits in neuen Kraftwerken eingesetzt. Daraus resultierend ergeben sich weitere praxisrelevante Fragen, die durch die deutsche Kraftwerksindustrie als Forschungsthemen formuliert und von Hochschulen und Instituten bearbeitet werden. Diese Programme werden durch einen Arbeitskreis der Industrie, bestehend aus Vertretern der Firmen Siemens, ABB und Alstom Energie begleitet und koordiniert. (orig.)

 An 1% CrMoNiV-Schmiedestaehlen wurde das Zeitstandbruchverhalten von Kerbproben unterschiedlicher Form und Groesse experimentell und rechnerisch untersucht mit dem Ziel, die Moeglichkeiten der FE-Berechnung kriechbeanspruchter Bauteile ueber deren gesamte Lebensdauer hinweg zu erkunden und zu verbessern. Zu den Kriechberechnungen wurden wirklichkeitsnahe Kriechgleichungen herangezogen. Zur Ermittlung des Kriechrisseinleitungs- und Kriechrissfortschrittsverhaltens wurden die Lebensdaueranteilregel und mit dem Parameter C* beschriebene Bruchmechanikkennwerte herangezogen. Als Ergebnis zeigen stichprobenartig errechnte Werte der Kriechverformung im Kerbgrund und an einer groesseren Anzahl von Proben abgeschaetzte Werte der Kerbbruchzeit gute Uebereinstmmung mit den experimentellen Werten, waehrend die Berechnungsergebnisse zur Anrisszeit eine schwaechere Uebereinstimmung zeigen. (orig.)

 Die im Temperaturbereich von 700-1000 C an Alloy 800 HT und den Elektrodenhandschweissverbindungen mit den Schweisszusaetzen Gritherm 85 und Grini 209, sowie den MIG-Pulsed-Arc-Schweissungen mit den Zusaetzen Nicrofer S 6020 und Nicrofer S 5520, ergaben unter Zugrundelegung der 10.000 h-Zeitstandwerte eine sehr gute Uebereinstimmung mit den Berechnungskennwerten des VdTUeV-Blattes 434. Die MIG-Pulsed-Arc-Schweissverbindung mit dem Schweisszustand Nicrofer S 5520 lieferte bei weitem die besten Werte und erbrachte Festigkeiten vergleichbar mit denen des Grundwerkstoffs, waehrend die anderen Schweissverbindungen den um 20% geminderten Berechnungskennwerten des Grundwerkstoffes entsprachen. (orig.)

 Als Ergebnis von Kriechrissversuchen am neuen Hochleistungsstahl X 12 CrMoWVNbN 10 1 1 wurde die Kriechrissgeschwindigkeit in Abhaengigkeit von den Parametern K_I und C₂* dargestellt, wobei sich die erwartete Ueberlegenheit des Parameters C₂* zeigte. Durch eine Beschraenkung der betrachteten Daten auf einen Bereich zwischen einer technischen Kriechanrisslaenge und dem Erreichen von 2 mm Kriechrisslaenge wurde eine Streubandverminderung erreicht. Ferner wurde die Anrisszeit t_A ueber den Parameter K_I und C₂* aufgetragen. Hier zeigte sich in den bisherigen Versuchen bis zu einigen 1 000 h beim neuen Stahl eine unerwartet hohe Streuung, die mit plastischen Verformungen an den Proben ohne Seitenkerben zusammenhaengt und laengere Versuche und durchgehend Proben mit Seitenkerben verlangt. Zusaetzlich erfolgte eine auf dem Zweikriteriendiagramm beruhende Auswertung zur Naeherungsvorhersage der Kriechrisseinleitung. (orig.)

 Die vorliegenden Untersuchungen betrachten den Einfluss kombinierter Kriechermuedungsbeanspruchung am bainitischen Stahl 30 CrMoNiV 4 11 (lfd. Nr. 217am/AMA) fuer grosse Schmiedestuecke sowie am martensitischen Stahl X 10 CrMoVNb 9 1 (lfd. Nr: 219g/AXO) fuer Rohrleitungen. Die Ergebnisse von Kriechermuedungsrissversuchen lassen sich mit den bekannten Kriechbruchmechanikparametern beschreiben. Die Ergebnisse weisen auf eine Abhaengigkeit der Rissausbreitungsgeschwindigkeit von Probengroesse und -form hin. Unter Kriechermuedungsrissbeanspruchung mit groesseren Haltezeiten liegt die Rissausbreitungsgeschwindigkeit in der oberen Haelfte der Streubaender fuer Kriechrissfortschritt, erst unter rd. 0,3 h Haltezeit wird das Kriechrissstreuband ueberschritten. Bei zyklischen Beanspruchungen mit kurzen Haltezeiten erfolgt also eine deutliche Beschleunigung der Rissausbreitungsgeschwindigkeit. Bei groesseren Haltezeiten ist dagegen die Kriechermuedungsrissgeschwindigkeit nicht mehr viel hoeher als die Kriechrissgeschwindigkeit. Es ist anzunehmen, dass das Risswachstum ueberwiegend durch Kriechprozesse an der Rissspitze gesteuert wird. In diesem praxisnahen Beanspruchungsbereich ist daher das Risswachstum offensichtlich weniger vom rein zyklischen Rissfortschrittsverhalten und mehr vom Kriechrissfortschrittsverhalten abhaengig. (orig.)