Die in vitro wachstumshormonausloesende Aktivitaet von Plasma, das sechs an Akromegalie leidenden Patienten entnommen wurde, wurde vor und waehrend der Therapie gemessen. Bei fuenf Patienten wurde Plasma vor und nach einer erfolgreichen Therapie mit Medroxyprogesteronacetat (MPA) entnommen, beim sechsten Patienten vor und nach der transphenoidalen, durch Sr-90 induzierten Hypophysenunterfunktion. Bei allen Patienten zeigte sich bei der jeweiligen Therapie im nuechternen Zustand eine Abnahme des Wachstumshormonspiegels (29-88%). Das in vitro Wachstumshormon aus dem Hypophysenvorderlappen von Rhesusaeffchen wurde gemessen, nachdem eine laterale Haelfte in Kontrollplasma (vor der Therapie entnommen) inkubiert worden war und die kontralaterale Hypophysenhaelfte in Plasma, das waehrend oder nach der Therapie entnommen wurde. Untersuchungen am Plasma der fuenf Patienten, die erfolgreich mit MPA behandelt worden waren, zeigten bei allen Patienten eine Abnahme der wachstumshormonausloesenden Aktivitaet waehrend der Therapie (18-57%). Das nach der Sr-90-Hypophysenablation dem sechsten Patienten entnommene Plasma hatte eine um 35% hoehere wachstumshormonausloesende Aktivitaet als vor der Therapie. Die Ergebnisse lassen vermuten, dass bei Patienten mit progressiver Akromegalie, die auf MPA mit signifikant geringeren Wachstumshormonwerten reagieren, diese Reaktion auf eine Verringerung des an der Peripherie gemessenen wachstumshormonausloesenden Faktors zurueckzufuehren sein kann. Die umgekehrte Reaktion bei einem Patienten nach Sr-90-Hypophysenablation und Hypophysenunterfunktion zeigt, dass die Sekretion des Wachstumshormon-Ausloesefaktors moeglicherweise zunimmt, wenn der Wachstumshormonspiegel durch ablative Therapie gesenkt wird. (orig.)