Basierend auf dem fuer Gewebe von Kalb beschriebenen Extraktionsverfahren sowie unter Einfuehrung einer Reversed-Phase-Saeulenchromatographie als alternativem Reinigungsschritt, wird ein Radioimmunotest mit Rueckstandsnachweis von DES beim Schwein beschrieben. Bei Verwendung des DES-spezifischen Antiserums AS 254 ergaben sich fuer diese Methodik in Abhaengigkeit vom Gewebe untere Nachweisgrenzen zwischen 29 und 69 pg. Ein mittlerer Fehler von 10,8%, Variationskoeffizienten zwischen 13 und 17% fuer die Wiederfindung abgestufter DES-Zusaetze sowie Variationskoeffizienten zwischen 3,6 und 10,5% fuer die Reproduzierbarkeit charakterisieren die Zuverlaessigkeit des Verfahrens. Untersuchungen zur Ueberpruefung des polyvalenten Antiserums AS 6139 zur Erfassung der Gesamtstilbenrueckstaende zeigten, dass bei Verwendung von 3H-DES als radioaktiv markiertem Ligand DES und - in einem geringen Ausmass auch Hexoestrol (HEX) - bei Messung im homologen Testsystem (Verwendung von DES bzw. HEX zur Erstellung der Standardkurve) relativ genau gemessen werden konnten, waehrend dies unter den gleichen Bedingungen bei Dienoestrol (DIEN) nicht der Fall war; auf die Moeglichkeit einer Umwandlung von DIEN in eine staerker kreuzreagierende Substanz waehrend des Extraktionsganges wird hingewiesen. In den heterologen Testsystemen (Messung des Probenstilbens gegen das jeweils andere zur Erstellung der Eichkurve verwendete Stilben) zeigten sich die erwarteten Ueber- oder Unterschaetzungen im Rahmen von Zusatzversuchen. Hinsichtlich der Erfassung der Gesamtstilbenrueckstaende, d.h. in Unkenntnis der Tatsache, ob DES, HEX oder DIEN angewandt wurden, ergibt sich aus vorliegenden Versuchen, dass bei Verwendung von DES sowohl als Tracer als auch als Standardsubstanz ein empfindlicher qualitativer Rueckstandsnachweis moeglich ist (Nachweisgrenze zwischen 59 und 86 pg). (orig.)