Es wird gezeigt, wie die Inspektionsgruppe zu einem Urteil ueber die Materialbilanz kommen kann, ohne die Betreiberdaten und damit die Moeglichkeit der Verfaelschung von Daten seitens des Betreibers beruecksichtigen zu muessen. Dafuer kommt jedoch die Schwankung der wahren Werte der Materialgehalte ins Spiel, die in der Praxis die Guete der Aussage erheblich einschraenken kann. In dem im Hauptteil behandelten Fall wird angenommen, dass die Inspektionsgruppe nach Pruefung der Betreiberdaten durch eigene, unabhaengige Messungen die Materialbilanz ausschliesslich auf der Basis der Betreiberdaten erstellt. In diesem Fall braucht die Schwankung der wahren Werte der Materialgehalte nicht beruecksichtigt zu werden, jedoch ist die Moeglichkeit der Datenverfaelschung vorhanden. Es sind auch Zwischenloesungen denkbar, z.B., dass die Inspektionsgruppe zur Erstellung der Materialbilanz die eigenen, gemessenen Daten verwendet (nachdem diese vorher zur Kontrolle der entsprechenden Betreiberdaten verwendet wurden) und fuer den Rest der Messeinheiten die Daten des Betreibers. Diese Loesungen schraenken zwar den Einfluss der Schwankungen der wahren Werte ein, sie machen es jedoch wiederum notwendig, Datenverfaelschungsstrategien zu beruecksichtigen. Man kann diesen Sachverhalt als eine Art Komplementaritaet interpretieren: einer der beiden (unerwuenschten) Effekte: Schwankung der wahren Werte bzw. Moeglichkeit der Datenverfaelschung, laesst sich immer nur um den Preis des wachsenden Einflusses des anderen Effektes zurueckdraengen. (orig./HP)

 Kernmaterial bedarf eines besonderen Schutzes wegen seines hohen wirtschaftlichen Wertes, wegen seiner grossen Toxizitaet (besonders Plutonium) und wegen seiner Verwendbarkeit zum Bau von nuklearen Waffen. Ueblicherweise wird der Gesamtkomplex der Kernmaterialueberwachung eingeteilt in die Kernmaterialsicherung, die den generellen Schutz von Material und Anlagen beinhaltet, und in die Kernmaterialueberwachung, die dem Zweck der Nicht-Weiterverbreitung von nuklearen Waffen dient. In dieser Arbeit werden Entwicklung, technisch-organisatorischer Stand und offene Fragen der Kernmaterialueberwachung ausfuehrlich dargestellt. Der Bereich der Kernmaterialsicherung wird nur kurz angesprochen, da sich die hier zu treffenden Massnahmen praktisch nicht von den entsprechenden Massnahmen in anderen Bereichen unterscheiden. (orig./HP)

 Es wird ein lineares Bilanzierungsmodell fuer die Migration des Plutoniums in der Natur aufgestellt, wobei die kinetischen Konstanten des Modells den Messungen des Fallout-Plutoniums entnommen werden. Solch ein konsistentes Modell fuer das Fallout-Plutonium eignet sich u.a. fuer die Analyse der Migrationspfade von industriell freigesetztem Plutonium. In dieser Arbeit wird die Methodik zur Analyse von Boxenmodellen weiterentwickelt. Die Zusammenhaenge zwischen Boxenmodellen und Traceranalyse werden diskutiert. Die numerischen Rechnungen, die sich auf mitteleuropaeische Breiten beziehen, haben illustrativen Charakter. (orig.)