Die EKG-getriggerte Radionuklidventrikulographie in SPECT-Technik (GASPECT) erlaubt die Bestimmung absoluter linksventrikulaerer Volumina wie auch die untersucherunabhaengige quantitative Analyse von Wandbewegungsstoerungen mit grosser Genauigkeit. Die Validierung der Methode in der Bestimmung absoluter Volumina erfolgte im Vergleich zur Cineangiokardiographie, der MRT und der Thermodilution. Das Ausmass von Wandbewegungsstoerungen korreliert eng mit der globalen linksventrikulaeren Funktion und den gemessenen Infarktgroessen. Die GASPECT erscheint somit besonders fuer wissenschaftliche Fragestellungen relevant, bei denen auch geringe Veraenderungen nachzuweisen sind. Im Gegensatz zur EKG-getriggerten SPECT mit Perfusionsmarkern wird die Genauigkeit der Bestimmungen nicht durch massive Perfusionsstoerungen oder Myokardnarben beeintraechtigt. Trotz dieser Vorteile der GASPECT erscheint das Verfahren fuer die kardiologische Routine als zu aufwendig, da Abschaetzungen der linksventrikulaeren Funktion wie auch des Ausmasses von Wandbewegungsstoerungen heutzutage mit der Echokardiographie einfach und relevant zu treffen sind. (orig.)

 Die Markierung von MIBG mit J-123 erlaubt die szintigraphische Darstellung chromaffiner Tumoren, wobei fuer das Phaeochromozytom und das kindliche Neuroblastom seit Anfang der 80er Jahre umfangreiche Erfahrungen gesammelt werden konnten. Auch scheint eine Anreicherung von MIBG in C-Zell-Karzinomen der Schilddruese und Karzinoidtumoren gesichert, wobei der diagnostische Stellenwert der MIBG-Szintigraphie hier noch weiterer Untersuchung bedarf. Aufgrund der Moeglichkeit einer fruehzeitigen Diagnose des Phaeochromozytoms und wegen einer moeglichen Anreicherung in Metastasen des C-Zell-Karzinoms sollte die MIBG-Szintigraphie routinemaessig in der Verlaufsuntersuchung bei Multipler Endokriner Adenomatose (MEA) zum Einsatz kommen. Durch den therapeutischen Einsatz von J-131-markiertem MIBG konnten bei Phaeochromozytomen, insbesondere aber bei sonst therapieresistenten Neuroblastomen im Tumorstadium IV teilweise beeindruckende Tumorverkleinerungen und die Normalisierung pathologisch erhoehter Katecholaminwerte erreicht werden. Die vorliegende Arbeit beschaeftigt sich mit Indikationen, Technik und Ergebnissen der diagnostischen und therapeutischen Anwendung von MIBG anhand eigener Untersuchungen und einer Literaturuebersicht. (orig./MG)

 In dieser Arbeit stellen wir die Ergebnisse des Einsatzes einer Koinzidenz-Gammakamera beim Staging des Bronchialkarzinoms dar sowie in der Nachsorge des kolorektalen Karzinoms. Zusaetzlich stellen wir die Zuverlaessigkeit bei der Frage der Myokardvitalitaet mit FDG vergleichend zum PET-Scanner dar. Zusammenfassend laesst sich dabei festhalten, dass, obwohl die KGK technisch den dedizierten PET-Scannern unterlegen ist, klinisch relevante Ergebnisse erzielt werden koennen, vor allem bei ausreichender Herdgroesse sowie hohem Glukosestoffwechsel. Bei der Frage der Myokardvitalitaet sehen wir eine uneingeschraenkte Einsatzfaehigkeit eines solchen Systems. (orig.)

 Die GASPECT erlaubt eine quantitative Analyse der globalen und regionalen linksventrikulaeren Funktion. Vergleiche zur Thermodilutionsmethode und zur Cineangiographie zeigen hervorragende Korrelationen in der Bestimmung absoluter linksventrikulaerer Volumina. Das von uns entwickelte Verfahren der sektoralen Analyse der GASPECT vermag bei Infarktpatienten das Ausmass regionaler Kontraktionsstoerungen im Vergleich zu Parametern der Infarktgroesse und der globalen Funktion quantitativ zu erfassen. (orig.)

 Soll die diagnostische Aussagekraft von SPECT-Untersuchungen nicht beeintraechtigt werden, kann eine gegenueber den heutigen Untersuchungsmoeglichkeiten wesentliche Reduktion der Strahlenexposition fuer den Patienten nur durch den Einsatz spezieller dezidierter SPECT-Systeme erwartet werden. Fuer das Personal ist es besonders wichtig, die Verweildauer am Patienten so kurz wie moeglich zu halten und durch ein genaues ueberlegtes Planen des Untersuchungsablaufes die Strahlenexposition gering zu halten. Der Einsatz besonderer Schutzmassnahmen wie Tragen von Bleischuerzen und Verwendung von Bleiwaenden ist zu empfehlen. (orig./DG)

 Die ablative Radiojodtherapie ist beim differenzierten Schilddruesenkarzinom indiziert, um verbliebenes Restgewebe nach Thyreoidektomie zu eliminieren. Hierdurch erst wird eine effektive Radiojodtherapie speichernder Rezidive und Metastasen moeglich und eine bestmoegliche Nachsorge gewaehrleistet. Ausnahmen sind unserer Meinung nach derzeit nur beim papillaeren Mikrokarzinom vertretbar. Nach wie vor stellt die Radiojodtherapie speichernder Metastasen eine der einfachsten und doch effektivsten Therapiemoeglichkeiten dar, die der Onkologie zur Verfuegung stehen. Sie sollte daher konsequent bis zum Beweis der Ineffektivitaet eingesetzt werden. Die Nebenwirkungen der Radiojodtherapie sind gering, allerdings nicht zu vernachlaessigen und bedingen ihren Einsatz stets individuell zu ueberdenken und insbesondere bei Metastasen und Rezidiven durch multimodales Vorgehen zu unterstuetzen. (orig.)

 Die vorliegende Uebersichtsarbeit stellt das Konzept der evidenzbasierten kritischen Bewertung (critical appraisal) von Diagnosestudien vor. Hierbei wird insbesondere auf moegliche Verzerrungen im Studiendesign (z.B. Verifikations-, Informationsbias) eingegangen, die ihre Validitaet entscheidend in Frage stellen. Am Beispiel eines typischen Szenarios wird die Anwendung der ausfuehrlich diskutierten EbM-Kriterien gezeigt. Die moegliche Bedeutung der evidenzbasierten Medizin (EbM) fuer die Nuklearmedizin als diagnostisches Fach wird diskutiert. (orig.)

 ¹²³J-Isopropyl-Amphetamin (IMP) ermoeglicht die szintigraphische Darstellung des regionalen cerebralen Blutflusses. Eine Methode wurde entwickelt, um anhand automatisch generierter Regions of Interest einen hemisphaerenbezogenen Quotienten des IMP-Uptakes zu bilden. Die ermittelten Quotienten bei Patienten mit Insult zeigten einen signifikanten Unterschied zu Normalen und zu Patienten mit transitorischer ischaemischer Attacke (TIA). Anhand der frontalen Schnitte konnte ebenso ein signifikanter Unterschied zwischen Patienten mit TIA und Normalen gefunden werden. (orig.)

 Die Genauigkeit der Bestimmung linksventrikulaerer Volumina und der regionalen Funktion mit der GASPECT wurde zur Thermodilutionsmethode, der Cineangiokardiographie und der intravenoesen DSA verglichen. Zur Quantifizierung von Wandbewegungsstoerungen des linken Ventrikels wurde ein Score-System geschaffen, das auf dem Vergleich zu einem Normalkollektiv beruht. Die Resultate der regionalen Analyse wurden zur DSA verglichen, ausserdem zum angiographisch bestimmten Ausmass von Wandbewegungsstoerungen und zu Parametern der Infarktgroesse (Tl-201-SPECT, seriellen CK- und CKMB-Messungen und der globalen EF der RVG). Die GASPECT wies eine gute Korrelation mit den Referenzmethoden in der Bestimmung absoluter Volumina auf. Das von uns entwickelte Score-System erwies sich als geeignet, um das Ausmass von Wandbewegungsstoerungen quantitativ zu erfassen, da eine hochsignifikante Korrelation zu Parametern der Infarktgroesse und invers zur globalen linksventrikulaeren Funktion bestand. Die Sensitivitaet der GASPECT in der Erkennung von hochgradigen Wandbewegungsstoerungen betrug 100% und erwies sich der planaren RVG als ueberlegen. (orig.)