In dieser Arbeit wird die Nukleonstrukturfunktion xF₃ aus der inklusiven Messung der tiefinelastischen Neutrino-Nukleon-Streuung mit Ladungsaustausch bestimmt. Die Daten wurden im CERN-Neutrino-Breitbandstrahl mit dem Detektor der CERN-Dortmund-Heidelberg-Saclay Kollaboration aufgenommen, der gleichzeitig die Funktion eines Targets, eines Hadronenergie-Kalorimeters und eines Myonspektrometers erfuellt. Ein Hauptinteresse an dieser Arbeit lag im Studium der Moeglichkeit, im Breitbandstrahl Strukturfunktionen mit hoher Statistik messen zu koennen. Die spezifisch bei der Verwendung eines solchen Strahls auftretenden systematischen Fehler werden untersucht. Fuer die Bestimmung der differentiellen Wirkungsquerschnitte werden im Energiebereich von 20 GeV bis 200 GeV etwa 100000 Neutrino- und 75000 Antineutrinoereignisse analysiert. Die Normierung der gemessenen differentiellen Wirkungsquerschnitte erfolgt ueber die von der gleichen Kollaboration im Schmalbandstrahl gemessenen totalen Wirkungsquerschnitte. Die berechnete Strukturfunktion xF₃ weist signifikante Abweichungen vom Skalenverhalten auf. Diese Skalenverletzungen werden quantitativ mit den Vorhersagen der Quantenchromodynamik verglichen. (orig.)