In diesem Teilprojekt wurden die drei gerichtet erstarrten Superlegierungen IN-6203 DS, IN-792 DS und CM-247 LCDS (im Bericht durch ihre Nummern abgekuerzt) auf ihr Hochtemperatur-Ermuedungsverhalten in symmetrischen und einigen asymmetrischen Experimenten entsprechend einer vorgegebenen Testmatrix untersucht. Dabei wurden auch einige Versuche in Querrichtung (T=transverse) durchgefuehrt. In allen Faellen wurde die totale Dehnschwingbreite konstant gehalten. (orig./UU)

 Im Rahmen des Forschungsprojekts wurden quantitative metallographische Untersuchungen der Porenschaedigung vorgenommen, und zwar an Laengsschliffen von Kriechproben der Staehle 14 MOV 6 3, 13 CrMo 4 4 und 10 CrMo 9 10. Die Proben fuer die Kriechversuche wurden sowohl neuem als auch betriebsbeanspruchtem Material entnommen. Das Ziel der Untersuchungen war einen Zusammenhang zwischen Porenschaedigung und Restlebendsdauer herzustellen. Der Werkstoff 10 CrMo 9 10 zeigte in beiden Zustaenden praktisch keine Porenschaedigung. Das gleiche traf fuer das betriebsbeanspruchte Material von 13 CrMo 4 4 zu, das ein voellig anderes Gefuege im Vergleich zum neuen Material aufwies. Sowohl im neuen Material von 13CrMo 4 4 als auch fuer beide Zustaende des Materials 14 MoV 6 3 wurde eine deutliche Porenschaedigung gefunden, die lichtmikroskopisch quantitativ untersucht wurde. Dabei wurden insgesamt vier Schaedigungsparameter gemessen, wobei jeweils zwei einmal mit einem manuellen, zum anderen mit einem automatischen Auswerteverfahren ermittelt wurden. In allen Faellen verhinderte die Streuung der Ergebnisse eine genauere Aussage ueber einen quantitativen Zusammenhang zwischen Porenschaedigung und Restlebensdauer. Die geringste Streuung ergaben die Parameter, die mit dem aufwendigen automatischen Erfahren erhalten wurden. (orig.)

 Die bei Kriech-Ermuedung haeufig auftretende Porenschaedigung, die die Lebensdauer von Bauteilen erheblich herabsetzen kann, benooetigt eine Keimbildungs- und eine Wachstumsphase. Letztere tritt nur bei asymmetrischen Experimenten mit langsamer Zug- und schneller Druckphase auf. Durch Versuche mit sehr verschiedenen Druckhalbzyklen bei konstant gehaltenem langsamen Zughalbzyklus konnte gezeigt werden, dass eine kurze Stauchphase mit hohen Druckspannungen zusaetzlich zu einer starken Keimbildung der Poren fuehrt, waehrend eine langsame Zugphase fuer das Wachstum der Keime zu Poren vornehmlich in den Korngrenzen senkrecht zur Lastrichtung verantwortlich ist. In allen untersuchten Faellen spielt jedoch die Ausbreitung eines Ermuedungsrisses von der Oberflaeche her eine wesentliche Rolle. Seine Geschwindigkeit wird (i) durch athermische Verformung sowie (ii) durch Kriechverformung bestimmt. Bei asymmetrischen Zyklen wird die Rissausbreitung (iii) durch die Wechselwirkung mit den entstehenden Poren beschleunigt. Mit diesen drei Beitraegen zur Rissausbreitung kann die zyklische Lebensdauer modellmaessig fuer sehr unterschiedliche Versuche innerhalb eines Faktors zwei berechnet werden. (orig.)

 Um den Einfluss einer Schaedigung durch Korngrenzen-Poren auf die Lebensdauer zu untersuchen, wurden an der Legierung 800 H Ermuedungsversuche bei 800⁰C mit unterschiedlichen Zyklenformen und Zyklendauern durchgefuehrt. Eine Porenschaedigung wurde nur bei asymmetrischen Zyklenformen gefunden, wo sie sich durch eine Verringerung der zyklischen Lebensdauer bemerkbar macht. Mit zunehmendem Anteil der Porenschaedigung nimmt das Verhaeltnis der Lebensdauern in Vakuum und Luft von einem Wert 5 staendig ab und erreicht in Extremfaellen einen Wert nahe 1. In diesem Fall dominiert die Porenschaedigung gegenueber den normalen Schaedigungseinfluessen, die von der Oberflaeche ausgehen. (orig.)

 Das mechanische Hochtemperaturverhalten einer Charge der Legierung DIN 2.4663 (Nicrofer 55 20 Co, Alloy 617) wurde in fuenf Laboratorien mit Hilfe von Warmzug-, Kriech- und Ermuedungsversuchen untersucht. Waehrend im ersten Teil dieses zusammenfassenden Berichts vor allem die Verformungsmechanismen diskutiert wurden, stehen im vorliegenden zweiten Teil die Lebensdauer und die Schaedigungsmechanismen im Vordergrund. Im untersuchten Temperaturbereich (600 bis 1000deg C) wird die Lebensdauer bei Spannungen deutlich unterhalb der Zugfestigkeit durch einen von zwei unterschiedlichen Schaedigungsmechanismen bestimmt. Bei Kriech- und Zeitstandsversuchen sowie bei asymmetrischer Wechselverformung mit langsamer Zugphase entstehen interkristalline Risse, die von der Oberflaeche ausgehen. Hier spielen vorhergehende Schaedigungen der Korngrenzen vor der Rissspitze entweder durch Oxidation der Korngrenzenkarbide oder durch Porenbildung eine Rolle. Bei symmetrischer Wechselverformung findet in einem weiten Frequenzbereich vorwiegend transkristalline Rissausbreitung statt. Bei bestimmten Zyklenformen tritt hier sogar ein inverser Frequenzeffekt auf, bei dem die Lastspielzahl N_f mit steigender Zykluszeit zunimmt. (orig.)

 Das Ziel der Arbeit ist es, die verschiedenen Einfluesse von Zyklusform und Zyklusdauer auf die Ermuedungsschaedigung und damit auf die zyklische Lebensdauer am Beispiel zweier nicht oder nur wenig aushaertbarer Hochtemperatur-Legierungen vom Typ 800H und 617 nachzuweisen und naeher zu diskutieren. (orig.)