Das Forschungsprojekt sollte nicht zuletzt wegen der von Tschernobyl ausgeloesten 'Informationskatastrophe' und unter dem Eindruck eines dadurch bewirkten 'Vertrauensverlustes' in die Glaubwuerdigkeit staatlicher Informationspolitik moeglichst schnell fundierte Aufschluesse darueber gewinnen, wie es zu derartigen Entwicklungen kommt, wie ihnen entgegenzusteuern ist, welche Interventionsmoeglichkeiten zur Verfuegung stehen, damit zukuenftig staatliche Informationen im intendierten Sinne wirken, und welche Ansprechpartner gewonnen werden muessen, damit staatliche Informationen und Massnahmen ueberzeugend und vertrauensbildend kommuniziert werden koennen. Dies fuehrte zu Schlussfolgerungen in Thesenform, u.a. wie folgt: Das Verhaeltnis zum Staat, zu seinen Informationen und Massnahmen ist immer anonym und unpersoenlich und somit emotional unbefriedigend. Das Akzeptieren des Buergers durch den Staat wird dadurch erreicht, dass sich der Staat den Anliegen seiner Buerger problemorientiert und nicht nur formal zuwendet, durch Abstimmungs- und Kontrollmechanismen. Informationspolitik ist hin- und hergehende Kommunikation zwischen Staat und Buerger - keine Einbahnstrasse fuer Anweisungen und Dekrete. Mitteilung von Information ist primaer Miteinander-Teilen von Uebereinstimmungen und die Bestaetigung einer gemeinsamen Uebereinkunft: man weiss sich im Grundsaetzlichen einig. Nur wenn man sich im Grundsaetzlichen noch einig ist, kann auch Information ueber Dissonantes, Problematisches, Unangenehmes so mitgeteilt werden, dass erfolgreiche Aussicht auf Zustimmung oder Akzeptanz und entsprechendes Befolgen besteht. (orig./HSCH)

 Vorgestellt wird der Fall einer 25jaehrigen Patientin nach beidseitiger Lungentransplantation und rezidivierenden Pneumonien. Klinisch bestand der Verdacht auf eine stille Aspiration. Szintigraphisch gelang sowohl der Aspirationsnachweis als auch eine Differenzierung hinsichtlich der Genese: Direkte oro-pulmonale Aspiration versus Aspiration nach gastrooesophagealem Reflux. (orig.)

 In der vorliegenden Arbeit wird der Stellenwert der digitalen Lumineszenzradiografie (DLR) fuer die Feldkontrolle von Photonen- und insbesondere Elektronenbestrahlungen bzw. komplexen Bestrahlungstechniken untersucht. Ferner werden weiterfuehrende Einsatzmoeglichkeiten der digitalen Bilddatenverarbeitung fuer Feldkontrolltechniken dargestellt. Durch den Einsatz der DLR kann die Qualitaet von Feldkontrollaufnahmen in der perkutanen Strahlentherapie fuer Photonenbestrahlungen und Elektronenbestrahlungen unterschiedlichster Energie erheblich verbessert werden. Die Qualitaetssteigerung gegenueber konventionellen Systemen ist bei hochenergetischen Photonenstrahlungen (zum Beispiel 15-MV-Photonen) ausgepraegter als bei Kobalt 60. Die Verifikation von Elektronenbestrahlungen unterschiedlichster Energie ist bei sehr guter Qualitaet sehr einfach durchzufuehren. Durch digitale Ueberlagerung einer oder mehrerer digital erstellter Feldkontrollaufnahmen mit dem Simulationsbild koennen auch kleinere Abweichungen leicht erkannt werden. Ferner kann durch Bildabgleich mit axialen CT- oder MRI-Schnittbildern bei definierten Fokus-Film-Abstaenden durch das Prinzip der ''Beams-eye-view''-Verifikation (BEVV) eine Rekonstruktion des Isozentrums und der Feldrandstrahlen auch bei Rotationsbestrahlungen, Photonenkonvergenzbestrahlungen und dynamischen Bestrahlungen mit Multileafkollimator erfolgen. (orig.)

 Neuronavigationssysteme erlauben es, neurochirurgische Eingriffe mit computergestuetzter Genauigkeit in Interaktion mit dem Computer durchzufuehren. Verschiedene Neuronavigationssysteme finden z.Z. ihren Einsatz. Seit einem Jahr setzen die Autoren die 'ISG Viewing Wand' in der klinischen Routine ein und haben 113 Operationen mit diesem System geplant und durchgefuehrt. Sie berichten ueber ihre Erfahrungen, die Vorteile und die Beschraenkungen dieses Systems. (orig./MG)

 Um ein Verfahren zur Digitalisierung von Analogszintigrammen zu entwickeln, wurden 40 Ganzkoerper-Skelettszintigramme simultan in analogem sowie in primaer digitalem Format erstellt. Die Analogszintigramme wurden dann mittels dreier verschiedener Techniken sekundaer digitalisiert: 300-dpi-Flachbett-Scanning, hochaufloesendes Kamera-Scanning und Videokamera-Erfassung. Als optimale Variante erwies sich die Bilderfassung mit handelsueblichem Camcorder, Lichkasten und PC mit Bilderfassungs-Hard- und Software. Bei der visuellen Interpretation der primaer bzw. sekundaer digitalisierten Szintigramme fand sich kein Unterschied zwischen beiden Bildformaten. Zusaetzlich wurden in beiden Bildformatgruppen 126 aequivalente individuelle ROIs gelegt und der relative Radioaktivitaetsanteil an der Gesamtkoerperaktivitaet verglichen. Es fand sich eine lineare Korrelation fuer beide Bildformate. Die sekundaere Digitalisierung von Analogbildern ist eine einfache, zuverlaessige, praxisgerechte und kostenguenstige Methode zur Bildarchivierung und erlaubt eine sekundaere digitale Quantifizierung. (orig.)

 Einleitung: Anhand eines prospektiven Vergleiches mit einer konventionellen Film-Folien-Kombination (FFK) sollte die diagnostische Leistungsfaehigkeit eines Selendetektors als Bildempfangssystem fuer Roentgenthoraxaufnahmen in der klinischen Routine bestimmt werden. Material und Methode: Zwei Radiologen beurteilten Thoraxaufnahmen in zwei Ebenen von 95 Patienten, die abwechselnd mit einer konventionellen FFK und einem Selendetektor untersucht wurden. Mittels einer 4stufigen Skala wurden 9 Kriterien vergleichend bewertet. Die Exposition der Aufnahmen erfolgte standardisiert in Hartstrahltechnik. Zur Ermittlung der Strahlenexposition wurden die Einfalldosen in beiden Techniken berechnet und verglichen. Ergebnisse: Beurteilt wurden 855 Einzelkriterien, von diesen zeigten 740 (740/855=87%) eine Uebereinstimmung in beiden Techniken, in 115 Faellen (115/855=13%) wurden abweichende Befunde erhoben. Die Summe der Einfalldosen aus lateralen und p.-a. Aufnahme betrug im Mittel 0,02 cGy in der Selentechnik und 0,11 cGy bei Benutzung der FFK. Schlussfolgerung: Der Selendetektor zeigte bei deutlich reduzierter Strahlenexposition im klinischen Einsatz eine der etablierten FFK vergleichbaren Nachweisbarkeit pathologischer Prozesse. (orig.)

 In der vorliegenden Mitteilung stellen wir ein neues Positionsgestell vor und berichten ueber unsere ersten Erfahrungen mit der kinematischen MRT der HWS in einem erweiterten Bewegungsbereich von 60 Ante- bis 40 Retroflexion bei Probandenuntersuchungen. (orig./MG)

 Waehrend der letzten Jahre ist die Magnetresonanzangiographie (MRA) zu einer wertvollen klinischen Methode in der Diagnostik von krankhaften Prozessen der supraaortalen und der intrazerebralen Arterien geworden. Aufgrund technischer Limitationen wird sie jedoch im Koerperstamm und insbesondere im Beckenbereich eher selten eingesetzt. Neue Entwicklungen wie die Einfuehrung getriggerter Sequenzen oder der kontrastmittelunterstuetzten Verfahren machen jedoch eine Neubewertung des Verfahrens notwendig. Eine zunehmende Verbreitung des Verfahrens erscheint im Bereich der Beckenetage gerechtfertigt. Die vorliegende Arbeit stellt verschiedene Ansaetze in der MRA vor, insbesondere werden Studien mit den Methoden der 3D-Phasenkontrast-MRA, der 2D-Time-of-flight-MRA und der kontrastmittelunterstuetzten MRA beschrieben. Die 2D-PC-MRA ist ein robustes Verfahren, welches einen Ueberblick ueber die Beckengefaesse mit einer Untersuchungszeit von weniger als 10 min liefert. Limitationen sind hier die Zweidimensionalitaet des Verfahrens. Die 2D-TOF-MRA hat den Nachteil eines hoeheren Zeitaufwandes von 15-20 min, bietet jedoch den Vorteil der dreidimensionalen Rekonstruktion und der besseren venoesen Absaettigung. Die kontrastmittelverstaerkte MRA ermoeglicht hochaufgeloeste Bilder mit Aufnahmezeiten von 25-90 s, abhaengig von der gewaehlten Sequenz. Aufgrund der Erfahrungen in unserer Klinik empfehlen wir eine Kombination aus 2D-PC-MRA und 2D-TOF-MRA fuer die Diagnostik der Beckengefaesse. In naher Zukunft koennte jedoch die kontrastmittelunterstuetzte MRA die Methode der Wahl sein. (orig.)

 In dieser Studie wurde anhand eines Mausmodells die diagnostische Wertigkeit eines 111-In-markiertes Anti-Ca-19/9-F(ab)-Fragmentes im Vergleich zu einem Antikoerpercocktail bestehend aus 131-J-markiertem Anti-Ca-19/9 und 131-J-markiertem Anti-CEA zur Identifizierung von Pankreastumoren untersucht. 35 Nacktmaeusen mit einem xenotransplantierten humanen Pankreastumor wurden simultan 111-In-markiertes Anti-Ca 19/9 und 131-J-markiertes Anti-Ca 19/9 und 131-J-markiertes Anti CEA injiziert. Es wurden Szintigramme erstellt und mittels ROI-Technik die relative Aktivitaetsverteilung im Tumor und in verschiedenen Organen bestimmt, und diese Werte mit den Ergebnissen der in-vitro-Organmessungen nach Sektion der Tiere verglichen. Wegen der hohen Dejodierungsrate konnten szintigraphisch nur die 111-In-Scans ausgewertet werden. Bei der Applikation der mit 131-Jod markierten inkompletten Antikoerper zeigte sich aufgrund der sehr hohen Dejodierungsrate und einer fehlenden Blockade der Schilddruese szintigraphisch fast ausschliesslich eine Nuklidakkumulation in der Schilddruese. Die uebrigen Organe stellten sich aufgrund der hohen Nuklidanreicherung in der Schilddruese szintigraphisch nicht dar. Die in-vitro-Organmessungen ergaben mit einem Tumor-Background-Quotienten von 18±4,3, einem Nierenbackground-Quotienten von 2,1±7,3 und einem Leber-Background-Quotienten von 5,8±2,0 aehnliche Werte wie bei den 111-Indium-markierten Fragmenten. Somit kann festgestellt werden, dass der Antikoerpercocktail im Vergleich zum einzelnen Antikoerperfragment im Mausmodell keinen wesentlichen Vorteil aufweist. Bei einem szintigraphisch gemessenen Tumor-Hintergrund-Quotienten von 15±7,4 und einem mittels in-vitro-Organmessung erhaltenen Tumor-Hintergrund-Quotienten von 18±4,3 ergibt sich ein guter Tumorkontrast. (orig.)