Das Verhalten von Radon, Thoron und ihren Zerfallsprodukten in der Raumluft und die dabei ablaufenden Prozesse werden aufgezeigt und soweit wie moeglich quantitativ erfasst. Im Mittelpunkt der Betrachtungen stehen dabei die Vorgaenge, die zum Aufbau von Radon- und Thoronaktivitaeten in der Raumluft, zur Bildung von freien und an Aerosole angelagerten Zerfallsprodukten sowie deren teilweise Verluste durch Luftaustausch und Depositionsprozesse fuehren. Abschliessend wird auf der Basis der bisherigen Messergebnisse abgeschaetzt, welchen Beitrag die natuerliche Raumluftaktivitaet bei uns zur natuerlichen Strahlenbelastung des Menschen liefert (Ventilationsrate). Grundlage fuer eine Abschaetzung bildet die Untersuchung der Mechanismen, die fuer eine staendige Nachlieferung von Radon und Thoron aus dem Wandmaterial verantwortlich sind. (orig./HP)

 Im Raum Karlsruhe wird fuer das Jahr Mai 1986/Mai 1987 fuer Erwachsene eine Strahlenexposition von 60 μSv (6 mrem), fuer ein einjaehriges Kind von 118 μSv (11,8 mrem) erwartet. Verursacht werden diese Effektivdosen durch die Einatmung der Radionuklide, die beim Reaktorunfall in Tschernobyl freigesetzt wurden, durch die γ-Dosis von am Boden abgelagerten Radionukliden und durch die Ingestion von kontaminierten Nahrungsmitteln. Die natuerliche Strahlenexposition, verursacht durch die Aufnahme von natuerlichen Radionukliden mit der Nahrung und der Atmungsluft, die terrestrische und die kosmische Strahlung betraegt ungefaehr 2200 μSv/a (220 mrem/a). Im ersten Jahr nach dem Reaktorunfall wird die zusaetzliche Strahlenexposition daher ca. 5% der natuerlichen Jahresexposition betragen. In den Folgejahren wird die Strahlenexposition durch Radionuklide aus Tschernobyl vernachlaessigbar klein sein. (orig.)

 Die Inhalation von Radon und seinen kurzlebigen Zerfallsprodukten in Wohnhaeusern fuehrt zu einer der bedeutendsten Strahlenexpositionen der Bevoelkerung. Im Auftrag des BMI wurden bundesweite Radonerhebungsmessungen durchgefuehrt. Dabei wurden bei mehr als 20.000 Einzelmessungen in ca. 6.000 Wohnungen als Medianwert der Radonkonzentration 40 Bqm^-3 und im Freien 14 Bqm^-3 ermittelt. Im Bericht werden die verwendeten Messverfahren und die erzielten Ergebnisse ausfuehrlich dargestellt. (orig.)

 Der Band 1 enthaelt 97 Beitraege zum Themenkreis Umweltradioaktivitaet mit folgenden Kapiteln: Altlasten aus dem Bergbau; Radonexposition durch Bergbau und Trinkwasser; Radon in Haeusern; Natuerliche Radionuklide in Gebrauchsguetern; Ueberwachung der Umweltradioaktivitaet; Umweltradioaktivitaet in Osteuropa; Auswirkungen von Meeresversenkungen; Umgebungsueberwachung kerntechnischer Anlagen; Kosmogene Radionuklide und kosmische Strahlung; Messverfahren und Messtechnik; Kontrolle und Freigabe radioaktiver Abfaelle; Konzepte und Regelwerke. (HP)

 Die 75 Beitraege des zweiten Bandes befassen sich schwerpunktmaessig mit der Radiooekologie und den Strahlenwirkungen, insbesondere kleiner Strahlendosen. Radiooekologische Modelle und Prozesse sowie neuere Ergebnisse auf den Gebieten der Radiooekologie der Gewaesser, landwirtschaftlich genutzter Boeden, des Waldes und der Atmosphaere werden vorgestellt. Gesundheitliche Folgen kerntechnischer Unfaelle und biologische Wirkungen kleiner Strahlendosen sind beschrieben. Die Bedeutung von Risikomodellen und von epidemiologischen Studien, insbesondere auf dem Gebiet der Krebsforschung, wird hervorgehoben. (DG)

 Radioaktives Jod wird wegen seines speziellen radiooekologischen und biologischen Verhaltens beim Dosisberechnungsverfahren gesondert betrachtet. Die Ableitung ueber den Kamin und die anschliessende Ausbreitung und Deposition fuehrt zu einer potentiellen Strahlenexposition der Bevoelkerung ueber saemtliche Expositionspfade. Der radiologisch relevante Expositionspfad ist die Inkorporation durch Inhalation und Ingestion. Im folgenden wird die Inkorporationsdosis fuer die Referenzpersonen Kleinkinder und Erwachsene betrachtet. Dosisfaktoren ergeben bei Multiplikation mit der inkorporierten Aktivitaet die Schilddruesendosis. In vielen Faellen ist es wuenschenswert, die Schilddruesendosis durch einfache Multiplikation der abgegebenen Aktivitaet und des Ausbreitungsfaktors mit einem Umrechnungsfaktor berechnen zu koennen. Der Bericht beschreibt die Berechnungen der Umrechnungsfaktoren fuer alle Iodisotope (I-120 m bis I-135) in elemenarer Form fuer Emissionshoehen bis 200 m und Quelldistanzen bis 10 km fuer die Referenzpersonen Kleinkinder und Erwachsene. Dabei zeigt sich, dass fuer Quelldistanzen ab 300 m und fuer Emissionshoehen bis 100 m die Umrechnungsfaktoren der Iodisotope innerhalb eines Fehlerbereiches von ±15% von der Quelldistanz und von der Emissionshoehe unabhaengig sind. (orig.)

 Die Inhalation des natuerlicherweise in der Atemluft vorhandenen Radons und seiner Zerfallsprodukte fuehrt zu einer nicht unerheblichen Strahlenexposition des Atemtraktes. Zur Abschaetzung des damit verbundenen Risikos sind brauchbare Methoden zur Aktivitaetsbestimmung von Interesse. Im Rahmen dieses Beitrags wird daher eine Uebersicht ueber bewaehrte Verfahren gegeben. Dabei werden nicht nur Schnellmethoden vorgestellt, sondern es wird auch auf kontinuierliche und integrierende Verfahren, Orts- und Personendosimetrie eingegangen. (orig./HP)