Die Ueberlegenheit der roentgenologischen Exploration resultiert aus der Altersunabhaengigkeit zusammen mit der Moeglichkeit, den Phaenotyp schon vom Neugeborenenalter an zu bestimmen. Diese morphologische Darstellung ergibt sich als einzige Alternative zur diagnostischen Laparatomie und Laparaskopie. Hierzu gehoert die Feststellung der Laenge der Urethra, der Existenz eines Sinus urogenitalis, einer Vagina und eines Uterus bzw. der Tuben. Fuer das roentgenologische Vorgehen stehen zur Verfuegung: die Blasen-Urethra-Fuellung vor und unter Miktion; die retrograde Kontrastfuellung der Vagina (Kolpographie); die Darstellung von Uterus und Tuben und die Luftfuellung der Beckenorgane (Pneumopelvigraphie), die jetzt weitgehend durch Ultraschalldiagnostik ersetzt werden kann. Ferner muessen das Knochenalter mittels einer Handaufnahme bestimmt und assoziierte Missbildungen erfasst werden. Die Schwierigkeit dieser Untersuchungen, insbesondere bei jungen Kindern einerseits und die zu erwartenden Befunde andererseits - erklaeren die Vielfalt der angegebenen und einzuschlagenden technischen Methoden. (orig./MG)

 Das Zusammentreffen zahlreicher Organsysteme im Mediastinum erschwert dessen Roentgendiagnostik und zwingt zur Anwendung zahlreicher Spezialmethoden. Im Kindesalter spielen neben zusaetzlichen roentgenmorphologischen Besonderheiten technische Faktoren eine groessere Rolle als beim Erwachsenen. Im ersten Lebensjahr stehen sehr variable Formen des Thymus im Vordergrund. Aneurysmen der grossen Gefaesse oder Fehlbildungen erfordern die Angiokardiographie. Mediastinitiden kommen durch Oesophagusperforation, Mediastinalerguesse nach Herzoperationen vor. Bei malignen Erkrankungen des lymphatischen Systems werden die Non-Hodgkin-Lymphome hervorgehoben. Von den Mediastinaltumoren werden die Neuroblastome und Teratome, von den Pseudotumoren die Duplikaturen des Magen-Darm-Traktes erwaehnt. Mediastinale Verlagerungen werden besonders durch Ventilbronchostenosen infolge von Fremdkoerperaspiration verursacht. Zur Differentialdiagnose lassen sich weitere Mediastinalverbreitungen meist erst im Zusammenhang mit der klinischen Symptomatik deuten: Halslymphangiome, kongenitale Hemihypertophie, mediastinale Lymphknotenmetastasen, Nephrosen und paravertebrale Weichteilverdichtungen. (orig.)

 Es werden diejenigen Probleme der Intersexualitaet und der Missbildung des weiblichen Genitale abgehandelt, die meistens schon im Saeuglingsalter ein diagnostisches und therapeutisches Eingreifen erfordern und bei denen die Roentgendiagnostik wertvolle morphologische Befunde liefert. Hierbei werden das adrenogenitale Syndrom mit Sinus urogenitalis, die Vaginalatresie mit Urethrovaginalfistel unter dem Symptom des Hydrometrokolpos, die Aplasie und Duplikatur der Vagina als Beispiele demonstriert, das roentgendiagnostische Vorgehen und die operative Korrektur geschildert. (orig.)

 Von 1969-1980 wurden an der Universitaets-Kinderklinik Heidelberg 202 Kinder mit chronischer Niereninsuffizienz behandelt. 36 der Patienten erhielten eine Nierentransplantation. 2 Kinder entwickelten vor der Transplantation ohne vorangegangene Corticoidmedikation eine einseitige Osteonekrose im Femurkopfbereich. Bei 3 transplantierten Kindern trat eine ein- oder doppelseitige Femurkopfnekrose innerhalb eines Zeitraumes von 1 bis 24 Monaten nach Transplantation auf. Alle Kinder mit Femurkopfnekrosen hatten angeborene Nierenerkrankungen und in der Vorgeschichte eine ausgepraegte renale Osteodystrophie, die eine schwere Coxa vara zur Folge hatte. Die Coxa vara und die hierdurch bedingte Fehlbelastung des Femurkopfes scheinen wesentliche Faktoren bei der Entstehung von Femurkopfnekrosen bei niereninsuffizienten Patienten vor und nach Nierentransplantation zu sein. (orig.)

 Es werden die Erfahrungen in der speziellen Roentgendiagnostik des weiblichen Genitales bei 41 Kindern innerhalb von 12 Jahren mitgeteilt. Die Ueberlegenheit der Roentgenuntersuchung ergibt sich aus der Unmoeglichkeit der manuellen Untersuchung beim Neugeborenen und jungen Saeugling und der Vermeidung invasiver Diagnostikmethoden, wie Laparatomie oder Laparaskopie. Die Untersuchungsmethoden werden aufgefuehrt und beschrieben. Bei intersexuell gepraegten Patienten wird die Einstufung in 6 Typen nach Shopfner vorgezogen. Missbildungen und Tumoren werden gestreift. Auf die Beziehungen zwischen Skelett und dem weiblichen Genitale wird am Beispiel der Gonadendysgenesie hingewiesen. (orig.)