Die Neuroradiologie, stets auf die Anwendung von Subtraktionstechniken angewiesen, hatte schon immer wegen der Formkonstanz und der relativen Unbewegtheit des Schaedels auch den groessten Nutzen. Durch die arterielle digitale Subtraktionsangiographie sind die Nutzungsmoeglichkeiten vervielfacht, die Belastung des Patienten bei Angiographien aber durch Reduktion der Strahlenexposition und der Kontrastmitteldosis und -osmolaritaet wesentlich gemindert worden. Die erhebliche Verkuerzung der Arbeitszeiten, waehrend denen Katheter in den hirnversorgenden Arterien liegen, senkt entscheidend das Risiko diagnostischer wie therapeutischer Massnahmen. Die Vorteile des sofort verfuegbaren Subtraktionsbildes bei hoher Kontrastaufloesung wiegen bei den meisten Fragestellungen den Nachteil der geringeren Ortsaufloesung bei der digitalen Subtraktionsangiographie in der Neuroradiologie auf. In der interventionellen Neuroradiologie ist die i.a. DSA inzwischen zum unverzichtbaren Hilfsmittel geworden. (orig.)

 Die Anwendung der Magnetresonanztomographie (MRT) beim Schlaganfall hat sich inzwischen in vielen Zentren durchgesetzt. Diese Methode wird durch die Vielzahl der funktionell-pathophysiologischen Informationen zu einem attraktiven, aber auch komplexen diagnostischen Instrument. Eine unbedingte Voraussetzung fuer eine rationale Diagnostik bleibt die Kenntnis der pathophysiologischen Korrelate der einzelnen Bestandteile des Untersuchungsprotokolls. Unter Beruecksichtigung der Erfahrungen in der klinischen Anwendung sollen in dieser Uebersicht einige relevante Elemente der Pathophysiologie des Schlaganfalls dargestellt und die Moeglichkeiten des Schlaganfall-MRT bewertet werden. Als weitere Perspektiven fuer das Schlaganfall-MRT wird das 'blood oxygen level dependent' (BOLD)-Imaging sowie die Integration der Informationen aus den verschiedenen Sequenzen in Praediktionskarten fuer das Gewerbeschicksal diskutiert. (orig.)

 Die Computertomographiebefunde von sechs Patienten mit gesicherter Herpes-simplex-Enzephalitis wurden analysiert und mit den in der Literatur bisher bekannten Angaben verglichen. Insgesamt wurden 34 Computertomogramme angefertigt, davon 27 innerhalb der ersten 14 Krankheitstage. Die computertomographischen Fruehbefunde zeigen drei charakteristische Merkmale: 1. Die Computertomogramme koennen bis zum vierten Krankheitstag voellig normal sein. In lokalisatorischer Uebereinstimmung mit den klinischen Herdhinweisen und dem EEG-Fokus bildet sich dann eine temporale hypodense Laesion heraus, die in der Haelfte der Faelle zu diesem Zeitpunkt schon raumfordernd ist. 2. Zwischen dem sechsten und achten Krankheitstag kommt es haeufig zum Befall des kontralateralen Temporallappens, jedoch nicht per continuitate, sondern durch Setzen einer neuen Laesionsstelle. 3. Manchmal gleichzeitig, machmal mit einer Latenz von wenigen Tagen bildet sich dann auch ein Befall der basalen Frontallappen beiderseits heraus. In dieser spaeten Phase koennen auch nekrotische Bezirke in den Stammganglien, im Thalamus und in anderen Hirnabschnitten gefunden werden. Die computertomographischen Befunde der Spaetphase der Herpes-simplex-Enzephalitis (HsE) sind sehr monomorph und charakteristisch fuer die Erkrankung. Entscheidend fuer fie fruehe Diagnose und Therapieeinleitung sind jedoch die Wertung der fruehen klinischen, elektrophysiologischen und neuroradiologischen Befunde, wobei ein normales Computertomogramm mehr als zwei Tage nach Beginn der klinischen Symptomatik Hinweischarakter hat. (orig.)

 Karotisaneurysmen wurden bei 9 Patienten transvaskulaer mit abloesbaren Ballons behandelt. Der klinische Verlauf und die Ergebnisse der MRT-Verlaufskontrollen werden dargelegt. Bis zu 4 Monaten stellen sich die thrombosierten Aneurysmen MR-tomographisch hinsichtlich ihrer Groesse ohne wesentliche Aenderung dar. Die vollstaendige Rueckresorption ist nicht vor 6 bis 8 Monaten zu erwarten, scheint aber regelhaft einzutreten. Das Signalverhalten der intracavitaeren Thromben entspricht im wesentlichen dem der intra- und extracraniellen Haematome. (orig.)