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Als Leon Bridges 2015 mit „Coming Home“ debütierte, waren Kritiker:innen und Kolleg:innen gleichermaßen begeistert von seinem samtigen Retro-Soul, der an Sam Cooke und Otis Redding erinnerte. Mit seinem dritten Album „Gold-Diggers Sound“ erweiterte der texanische Crooner seinen Horizont und präsentierte eine andere Seite von sich: Er ließ den 50er- und 60er-Jahre-Vibe hinter sich, mit dem er berühmt geworden war, und mischte stattdessen 80er- und 90er-R&B mit üppiger, jazzinspirierter Live-Instrumentierung. „Ich habe mich in der Branche immer irgendwie wie ein einsamer Wolf gefühlt. Klar, meine Musik fällt unter die Kategorie R&B, aber ich hatte immer das Gefühl, in dieser Community nie wirklich vollständig akzeptiert zu werden“, erzählt Bridges Zane Lowe von Apple Music. „Und so kam mir der Gedanke, dass ‚Leon‘ das Genre ist und das gesamte Album eine Art Fenster zu dem, der ich bin.“ Mit seinem selbstbetitelten Album ist Leon Bridges nun bereit, sich neu vorzustellen und seine Fans in seine Welt einzuladen. „Leon“ ist ein intimer und offenherziger Liebesbrief an die Heimatstadt des Singer-Songwriters, an seine Kindheit und die Geschichten, die ihn zu dem Künstler gemacht haben, der er heute ist. „Bei meinen bisherigen Alben hatte ich das Thema zwar schon angerissen“, sagt er. „Aber dieses hier geht viel tiefer auf meine Erfahrungen als Kind in Fort Worth ein und handelt wirklich von den Dingen, die mir im Leben am meisten bedeuten: Familie und Heimat.“ Bridges zeigt sich verletzlich, wenn er sich im sanften und ruhigen Opener „When a Man Cries“ seinen Ängsten stellt. Im lässigen, gitarrenlastigen „Panther City“ schwelgt er in Nostalgie und erinnert sich an verschwommene Sommertage seiner Jugend, mit Anspielungen auf Nintendo 64 und die Besuche im örtlichen Gemeindezentrum. In dem ruhigen und Rocksteady-inspirierten Titel „Laredo“ zollt Bridges einer flüchtigen Nacht in der Grenzstadt Tribut, die einen bleibenden Eindruck bei ihm hinterließ. „That’s What I Love“ hebt einige der Dinge und Momente hervor, die Bridges am Herzen liegen: „Bourbon, Cadillacs, blue denim, makin’ love on the beach in the mornin’/Springtime on the Trinity River, gold jewelry, all-black penny loafers“ („Bourbon, Cadillacs, blauer Denim, Liebe machen morgens am Strand / Frühling am Trinity River, Goldschmuck, komplett schwarze Pennyloafer“), singt er in der ersten Strophe. Seine Lieblingsdinge sind nicht nur materieller und sinnlicher Natur, er webt auch Romantik ein, indem er über seine Beziehung singt. „Peaceful Place“ zeigt den Sänger selbstbewusst in dieser Version seiner selbst, während er sich versichert, dass er genau dort ist, wo er hingehört: „I’m in a peaceful place/I’ve found something no one can take away.“ („Ich bin an einem friedlichen Ort / Ich habe etwas gefunden, das mir kein Mensch nehmen kann.“)