Die 100 besten Alben
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- I AM...SASHA FIERCE · 2008
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Essenzielle Alben
- Einzigartig, stark und sexy: Geht es nach Beyoncé, soll das Hören von „RENAISSANCE“ genau diese Gefühle auslösen. Ihr siebtes Soloalbum, entstanden während der Pandemie, ist ein Fest der Freiheit und ein totales Eintauchen in die Welt von House und Dance – und untermalt damit auf seinen 16 Tracks Themen wie Befreiung, Loslassen, Selbstbewusstsein und authentisches Selbstvertrauen perfekt. „RENAISSANCE“ ist verspielt und energiegeladen, fängt das Gefühl eines Freitagabends ein, an dem man gerade seinen Lohn bekommen hat und an dem alles passieren kann, unterstrichen durch wiederholte Appelle, sich von der Last der Erwartungen anderer zu befreien und stattdessen sich und seine eigenen Fähigkeiten und Errungenschaften zu feiern. Von der Lead-Single „BREAK MY SOUL“, in der klassische Four-to-the-Floor-House-Beats auf Samples von Robin S. und Big Freedia treffen, bis hin zum Afro-Tech des von Grace Jones und Tems unterstützten „MOVE“ und dem funkigen Rollschuh-Disco-Feeling von „CUFF IT“ bietet das Album ein breit angelegtes, aber elegant komponiertes Sound-Büffet, das mit reichlich hymnischen Häppchen gefüllt ist. Dazwischen ist immer wieder Platz für sanfte Momente: „I know you can’t help but to be yourself around me“ – „Ich weiß, dass du in meiner Nähe immer du selbst bist“ –, trällert Beyoncé etwa in „PLASTIC OFF THE SOFA“, einem warmen, ins Ohr geflüsterten Liebeslied, wie man es sich bei einem entspannt-sommerlichen Barbecue vorstellt. Zu einem raffinierten Wechselspiel zwischen Gesang und Gitarre stellt Beyoncé dabei ihre unglaubliche stimmliche Geschicklichkeit unter Beweis. „CHURCH GIRL“ verschmilzt R&B, Gospel und Hip-Hop, um die Geschichte einer Überlebenden zu erzählen: „I’m finally on the other side/I finally found the extra smiles/Swimming through the oceans of tears we cried“ („Ich bin endlich auf der anderen Seite angekommen. Ich habe dieses zusätzliche Lächeln gefunden, nachdem ich durch Ozeane voller Tränen geschwommen bin, die wir geweint haben.“).Als ausdrückliche Zelebrierung des Schwarzseins ist „COZY“ das Mantra einer Frau, die nichts und niemandem mehr etwas beweisen muss: „Comfortable in my skin/Cozy with who I am“, sinniert Beyoncé im Refrain – auf Deutsch: „Zufrieden in meiner Haut, ich fühl mich wohl in dem, was ich bin.“ Und in „PURE/HONEY“ taucht sie in die Ballroom Culture ein, indem sie Vocals von Drag-Performer:innen und ein Kevin Aviance-Sample in authentischer Disco-Atmosphäre münden lässt – ein Track, wie gemacht für die Tanzfläche und die perfekte Überleitung zum abschließenden „SUMMER RENAISSANCE“, der die verträumten, eskapistischen Disco-Sounds von Donna Summers „I Feel Love“ in die Zukunft übersetzt.
- Es gibt einen entscheidenden Moment, um das emotionale und kulturelle Gewicht von „Lemonade“, Beyoncés sechstem Album, zu verstehen – und zwar am Ende von „Freedom“, einer gewaltigen Empowerment-Hymne, die auf einem Gefangenenlied aus der Zeit der Bürgerrechtsbewegung basiert und bei der Kendrick Lamar mitwirkt. Die Stimme einer älteren Frau ist auf einmal zu hören: „Ich hatte meine Höhen und Tiefen, aber ich habe immer die innere Kraft gefunden, mich wieder aufzurichten“, sagt sie. „Man gab mir Zitronen, und ich habe Limonade daraus gemacht.“ („I had my ups and downs, but I always find the inner strength to pull myself up. I was served lemons, but I made lemonade.“) Die Rede, die die Großmutter ihres Mannes JAY-Z, Hattie White, an ihrem 90. Geburtstag im Jahr 2015 hielt, diente angeblich als Inspiration für das Konzept dieses radikalen Projekts, das mit einem begleitenden Film und Texten der somalisch-britischen Dichterin Warsan Shire versehen wurde. Sowohl das Album als auch sein visuelles Pendant sind eng mit Beyoncés Identität und ihrer Geschichte – ihrem Frausein, ihrem Schwarzsein, ihrer Ehe – verbunden und stellen ihr bisher offenherzigstes Werk dar. Natürlich sind es die Details, die das Album so glaubwürdig machen. Das Projekt ist wütend, trotzig, verärgert, verletzlich, experimentell, stark, triumphierend, humorvoll und mutig – ein lebendiges persönliches Statement, das ohne Vorwarnung in einer Zeit der öffentlichen Kritik und des privaten Leids veröffentlicht wurde. Es enthält auch Passagen, die emotional erstaunlich schwierig sind. Selbst unter Tränen muss Beyoncé bei „Freedom“ ihre innere Stärke heraufbeschwören und brüllen: „I’ma keep running ’cause a winner don’t quit on themselves“ („Ich werde weiterlaufen, denn eine Siegerin gibt sich nicht auf“). Diese umfassende Stärke – lyrisch, stimmlich, instrumental wie persönlich – hat ihr öffentliches Image für immer verändert: von einer Legende zur echten Superheldin. Jede Sekunde von „Lemonade“ verdient es, näher betrachtet und bejubelt zu werden, etwa die Selbstbestrafung in „Sorry“, das Politische in „Formation“ oder die kreative Bereicherung durch Mitwirkende wie James Blake und Karen O. Doch der musikalisch anspruchsvollste Song ist wahrscheinlich „Don’t Hurt Yourself“ – ein Sample von Led Zeppelin im Psych-Rock-Duett mit Jack White. „This is your final warning“ („Das ist deine letzte Warnung“), sagt sie in einem Moment beunruhigender Stille. „If you try this shit again/You gon’ lose your wife“ („Wenn du diesen Scheiß noch einmal versuchst, wirst du deine Frau verlieren“). Als Bestätigung gibt White einen weisen Ratschlag: „Love God herself“ (sinngemäß: Liebe sie wie Gott).
- Als sich Beyoncé Knowles 2003 eine Auszeit bei Destiny’s Child nahm, um ihr Solodebüt „Dangerously in Love“ zu veröffentlichen, ging sie kein großes kommerzielles Risiko ein. Schon seit einer Weile strahlte ihr Stern heller als der ihrer Bandkolleginnen. So ergatterte sie hochkarätige Filmrollen und arbeitete mit ihrem berühmten Freund JAY-Z bei „03’ Bonnie & Clyde“ zusammen. Bis Destiny’s Child sich endgültig auflösten, dauerte es noch einige Jahre. Aber sie hatte sich definitiv selbst übertroffen: „Crazy in Love“, die Single mit dem The Chi-Lites-Sample und JAY-Z als Gaststar, definierte im gleichen Jahr R&B praktisch neu und war rauer, anspruchsvoller und nachhaltiger als alles, was der Superstar im Kontext der Band jemals aufgenommen hatte. Es war eine Absichtserklärung, der sie seither mehr als gerecht wurde. Die weltberühmte Single war nicht der einzige Moment auf dem Album, der bis heute nachhallt: „Baby Boy“ verknüpfte ihre Präsenz und Performance mit der des Dancehall-Königs Sean Paul und konnte an den kommerziellen Erfolg von „Crazy in Love“ anknüpfen. „Naughty Girl“ war extrem erfolgreich, weil Beyoncé Donna Summers „Love to Love You Baby“ übernahm und in ihre eigene Kunst eingliederte: Sie zeigte hier großes Wissen um die Bedeutung und die Qualität früherer Soul- und Dance-Musik und drehte diese einmal auf links. Weil sie die Unterschiede zwischen den verschiedenen Genres ausglich – und auf die Fehler anderer aufstrebender „Diven“ verzichtete –, nahm sie sich auch viel Zeit für Balladen. Weiter herausragend sind das titelgebende „Dangerously in Love 2“, ein Überbleibsel von Destiny’s Child, das dem Album zu einem langen Leben verhalf und „The Closer I Get to You“, für das sie mit dem R&B-Titan Luther Vandross zusammenarbeitete. Dass „Dangerously in Love“ in Beyoncés Diskografie bisweilen ein wenig im Schatten steht, liegt daran, wie sie später ihre unantastbare Starpower nutzte, um Grenzen zu verschieben und die Erwartungen an einen Popstar auf den Kopf zu stellen. Jedes nachfolgende Soloprojekt suchte nach neuen künstlerischen Ansätzen, bis zu dem Punkt, an dem selbst der Begriff „Popstar“ nicht mehr so recht ausreichte. Aber nichts auf dieser Reise wäre ohne diesen selbstsicheren ersten Schritt möglich gewesen.
- 2022
- Von Destiny’s Child bis „RENAISSANCE“: So wurde sie zur Queen.
- Queen Beys Clips für die Ewigkeit
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- Moderner Pop mit verführerischen Vibes
- Queen Bey: Die Entertainerin ist Vorbild für zahlreiche Musiker.
Compilations
- Ronald Isley & The Isley Brothers
- Megan Thee Stallion
- J Balvin & Willy William
Infos zu Beyoncé
Für Beyoncé scheint kein Superlativ zu groß. Allen voran führt sie seit Februar 2023 die Liste der GRAMMY®-Preisträger:innen an: Der renommierteste Musikpreis der Welt ging bis dato 32 Mal an die US-amerikanische Sängerin – für ihr 2022er-Album „Renaissance“ erhielt sie vier. Schon bevor sie solo durchstartete, war ihre musikalische Laufbahn von Erfolgen gekrönt: Mit der R&B-Girlgroup Destiny’s Child verkaufte die 1981 in Texas geborene Beyoncé Giselle Knowles ab den 90ern mehr als 60 Millionen Tonträger – und etablierte mit Selbstbewusstsein und Stimmgewalt eine neue Generation von Powermusikerinnen. Nach dem vorübergehenden Ende von Destiny’s Child 2001 sollte es noch zwei Jahre dauern, bis Beyoncé ihr erstes Soloalbum herausbrachte – zunächst reüssierte sie als Schauspielerin –, und von da an riss der Erfolg nicht mehr ab. Alle Alben, von „Dangerously in Love“ (2003) bis „Renaissance“ (2022), landeten souverän auf Platz 1 der US-Billboard-Charts. Mit ihrer Melange aus Contempary R&B, Hip-Hop, Funk, Dance, Schwarzer Popmusik, Reggaeton und Soul, angetrieben von einer wandelbaren souligen Stimme und reichlich Pop-Appeal, transportiert Beyoncé nicht nur heiße Musik, sondern immer auch Botschaften über Selfempowerment und Respekt.
- HEIMATORT
- Houston, TX, United States
- GEBOREN
- 4. September 1981
- GENRE
- Pop